Das Weinlog

25.01.19 @ 12:08

Vive la France!

Wenn Weinfreunde diskutieren, kommt gerne das Thema auf, welche Weine man schätzte ... Manche trinken selten Rotwein oder Schaumwein. Und selbstverständlich gibt es Länderpräferenzen... Es gibt Leute, die bleiben weintechnisch gerne in Österreich. Italien, als Nachbar ist gut zu erreichen und somit eines der Lieblingsländer ...

Und dann kommt oft erst Frankreich... Nicht um's Eck, eine eigene Sprache... Komplexe Weinstruktur... Etc.! Ich mag ja die französischen Weine! Es ist kompliziert und wenn man sich bemüht, kann man immer wieder eine neue Appelation kennenlernen! Die Hauptrebsorten wie Chardonnay, Cabernet Sauvignon, Merlot und Sauvignon Blanc sind so erfolgreich, dass sie in der ganzen Welt Verwendung finden und oft autochthone Reben zurückdrängen... Siehe die Geschichte der "Supertuscans". Bordeauxcuvees, die in der Toskana erzeugt werden, um dem Markt zu entsprechen... Teilweise Kultweine heute und von guter Qualität...
Malbec ist eine Rebsorte aus Frankreich, welche fast verschwunden war im Qualitätsbereich, und über den Umweg Argentinien zu neuen Ruhm gelangt ist und heute auch wieder in Südfrankreich sehr geschätzt ist...

AOC ist das Kürzel für "Appelation d'Origine Contrôlée" .
Das Institut national de l'origine et de la qualité entscheidet darüber. Und neben Wein gibt es auch Käse, Olivenöl, Butter, Spirituosen mit dem Siegel. Angefangen hat alles mit Roquefort im 15 Jahrhundert... Die Regeln sind streng und wurden von vielen Ländern übernommen.

In Frankreich findet man vom Schaumwein (Champagne) bis zum Süßwein (Sauternes) und gespriteten Weinen (Banyuls, Maury), alles in bester Qualität. Es gibt noch jede Menge zu entdecken, wie das Loiretal, Jura und Südfrankreich! Alles Regionen, die große Qualität mit Tradition und oft gutem Preis/Leistungsverhältnis verbinden...
Das französische Baskenland und Savoyen sind noch wesentlich unbekannter und voller spannender Rebsorten.

Unterstützt werden viele Winzer und Händler von "Business France" der Handelsabteilung der Botschaft. Regelmäßig werden Verkostungen organisiert, wie letztens im Hotel Bristol. Es ist immer eine gute Gelegenheit, neue Produkte und Regionen kennenzulernen.
Es gab neue Champagner zu kosten, eine Region die weiterhin in Bewegung ist und die Qualität steigt und steigt...Erwähnt seinen hier die Häuser MICHEL FORGET mit einer schönen Grundqualität und feinen Rosechampagnern! Drei verschiedene gab es und sie präsentieren sich fein und elegant! Mit unterschiedlicher Rebsortenkombination, ein Lehrbeispiel wie groß die Bandbreite auf diesem Gebiet sein kann.
Ebenso JEAN JOSSELIN aus der Côte des Bar, ganz im Süden der Region überzeugte mit sehr strukurierten Weinen! Hier herrscht der Pinot Noir und viele Grundweine haben einen burgundischen Touch!

Eine Gegend, die es in Österreich immer schwer hat, ist das Elsass! Wachsen hier Sorten, die es in Österreich auch gibt! FAMILLE HAULLER - LA CAVE DU TONNELIER hieß das Weingut! Auch hier war die ganze Palette von beeindruckender Qualität! Im Elsass beginnt das mit einem schönen Cremant (außerhalb der Champagne darf keine Schaumwein so heißen!) aus Pinot Blanc. Ein einfacher Riesling mag zu überzeugen, straff, dezente Cremigkeit, schöner Trinkfluss! Der Riesling Grand Cru setzt noch einen drauf und zeigt warum hier eine der großen Rieslingregionen ist! Ein trockener Gewürztraminer ist für Liebhaber dieser Sorte ein Paradebeispiel.. Rose, Veilchen, Stroh, lang am Gaumen und nicht zu vordergründig! Sehr fein!
Weiter geht es nach Savoyen, eine Region die vom Mont Blanc Massiv geprägt wird! Hier findet man Rebsorten wie Jacquere, Mondeuse und Gringet! Letztere ist fast ausgestorben und die verbleibenden Rebflächen sind nahezu zur Gänze im Besitz der DOMAINE BELLUARD, die ein Tipp ist!! Auf der Veranstaltung war VIGNOBLES PERCEVAL / CHATEAU DE LA GENTILHOMMIERE vertreten! Der weiße Jacquere war spannend und dicht, ein interessanter Wein, den man sich erarbeiten muss! Der rote Mondeuse ist jung und ruppig, eine Sorte die viel Zeit braucht! Die Spezialität des Hauses ist ein "Vin des Glaces" Ein Süsswein , der fassweise mit dem Hubschrauber auf den Mont Blanc geflogen wird. Dann bleibt er dort bis zu 30 Tage!! Bei bis zu -40 Grad im Winter! Danach lässt man ihn im Freien, in der Sonne wieder auftauen... Er verliert gut 50% an Wasser und erfährt eine natürliche Konzentration... Spannend und er war auch gut zu trinken! Gewisse Eisnoten kann man nicht ableugnen... Apfel, Zitrus, und eine dezente Süße... Und eine gute Geschichte

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