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Das Weinlog

25.03.19 @ 13:40

Links oder Rechts?

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Es soll ja Leute geben, die Links nicht von Rechts unterscheiden können! Im Normalfall ist es in der Weinwelt nicht so von Bedeutung. Außer man vertauscht die Gläser bei Blindverkostungen oder man spricht von BORDEAUX!! Dann ist es ein großes Thema ... Man plaudert lässig über Weine vom "linken" oder "rechten" Ufer! Als Trennlinie dienen die Flüsse Garonne und Dordogne, nach der Vereinigung, ist es die Garonne! Links ist dann Cabernet Sauvignon Land, mit etwas Merlot und rechts Merlot mit etwas Cabernet! Selbstverständlich spielen auch andere Sorten eine Rolle, wie Cabernet Franc und Petit Verdot! Zwischen den beiden Flüssen gibt's noch ENTRE DEUX MERS! Nicht so bekannt, aber es gibt hier viele Weine zu entdecken um gutes Geld!

LINKES UFER:

MEDOC heißt das Hauptgebiet und war mal eine versumpfte Halbinsel, die im 17. Jahrhundert trockengelegt wurde.. Es wurden Reben angebaut und 1855 zur Weltausstellung in Paris, eine berühmte Klassifizierung festgelegt! Napoleon III stand dahinter!Die bekannten 1er CRU bis zum 5 ieme CRU! Diese gilt bis heute und wird nur selten verändert... Die alten Stars kommen aus Dörfern, wie Pauillac, Margaux und St. Julien! Chateau Laffite Rothschild oder Chateau Margaux! Der Boden ist stark kieshaltig. Die Weine sind extrem langlebig und eher auf der kräftig, eleganten Seite! Und in der Spitze nicht billig!

RECHTES UFER:

Diese Region, die sich rund um ST. EMILION befindet, wurde erst in den 1980er Jahren so richtig bekannt, durch einen Art "Wein Napoleon" Robert Parker ! Ein amerikanischer Weinkritiker mit Einfluss! Er bewertete einige Weine sehr hoch und schuf somit neue Weinlegenden. POMEROL mit Chateau Petrus sei genannt. Die Hauptrebsorte ist hier der MERLOT. Er macht die Weine zugänglicher und charmanter... Der Boden hat einen hohen Lehmanteil...
Auf beiden Seiten gibt es tolle Produkte um mehr oder weniger Geld! Manchmal ist es halt mittlerweile richtig viel Geld! Der Rest bleibt eine Stilfrage! Bordeaux bleibt unumstritten eine der wichtigsten Weinregionen der Welt!!
Eine gute Gelegenheit, sich mit dem rechten Ufer zu befassen, gab es bei einem Weindinner im Restaurant FUHRMANN! CHATEAU CLINET war zu Gast! Organisiert von Gerhard KRACHERS FINE WINE SHOP wurden unter der Patronanz von Herman BOTOLEN die Weine serviert! Das Essen war wunderbar und perfekt abgestimmt!
CLINET wurde bereits 1863 als 1er Cru Pomerol anerkannt! Für die Jahrgänge 1989 und 2009 wurden jeweils 100 Punkte von Robert PARKER vergeben! Seit 1999 ist das Chateau im Besitz der Familie LABORDE! 11 Hektar stehen in Ertrag, davon sind 90% Merlot, 9% Cabernet Sauvignon und 1% Cabernet Franc! Es werden zu 60% neue Fässer eingesetzt! Durchschnittsalter der Reben 40 Jahre...


Als erster Wein wurde der weiße RONAN BY CLINET 2017 serviert! 90% Sauvignon Blanc und 10% Semilion! Ein angenehmer Einstieg in den Abend! Honigmelone, Brennessel, Melisse! Die Aromatik hat etwas einer Frühlingswiese. Leichte Salzigkeit und eine gute Länge machen ihn sehr gelungen und voller Trinkfluß!

Ein 2er Flight zeigt schön beide Seiten des Bordeaux auf!
Einmal BY CLINET ROUGE 2015 und als Kontrast, PUR'CAB 2015! Beide Weine werden aus teilweise zugekauften Trauben erzeugt! Der BY CLINET besteht aus 95% und 5% Cabernet Sauvignon! PUR'CAB ist 50% Cabernet Sauvignon und 50% Cabernet Franc! BY CLINET zeigt sich verführerisch einladend. Dezent rauchig und nach Kakao, sehr stoffig und elegant. Mit Luft kommen mehr Kräuter hinzu und es zeigt sich eine gewisse Struktur und Länge. Seriöser Wein der alle Vorteile des Merlot anschaulich präsentiert!
Der PUR'CAB ist deutlich straffer in der Nase! Tinte, Fleisch, etwas nach blutigem Steak! Später kommt noch Paprikapulver dazu, die Noten des Cabernet Franc... Weiches, angenehmes Tanin! Blutorange und Vanille! Nach einer gewissen Zeit im Glas finde ich noch einen schönen Hauch an Gewürzen, wie Peffer, Lorbeer und Nelken.

Seriös wird es zur Hauptspeise... Aus der Magnum kommt CHATEAU CLINET 1996 und 2006!
1996 wirkt schon recht reif in der Farbe! Ziegelrote Ränder und auch ein recht brauner Farbkern... Leder, Lorbeer, Laub und eine angenehme Erdigkeit prägen den Wein. Er wirkt weit in der Entwicklung und am Tisch wird diskutiert, ob er nicht zu weit ist. Für mich geht's eher in diese Richtung, oder einfach eine müde Flasche! 2006 wirkt wesentlich schöner. Feine Nase und eine dezente Fruchtigkeit entsteigen dem Glas. Brombeere, Laub, etwas Cognac! Fleisch, Tabak, Kakao, etwas Kaffeebohne. Gutes, elegantes Tanin. Struktur und Säure im Abgang deuten auf die Zukunft hin. Wird sich verbessern. Momentan gut aber auch nicht Bestform!

2010 aus der Normalflasche.... Wirkt zu Beginn etwas alkoholisch! Später dicht und präsent! Zeigt sich mit Luft, bei ähnlicher Aromatik wie der 2006 er auch wieder mehr verhalten...
Ich habe an diesem Abend den Eindruck, dass die Rotweine nicht richtig "singen" wollen! Bei näherer Betrachtung und Diskussion zeigt sich, es ist Vollmond! Einige Theorien über den Einfluss bei Verkostungen, sind mir bekannt... Ich habe es schon einige Male erlebt... Bei Weinen, die man gut kennt und manchmal total stumpf und fade wirken. Ein spannendes Thema. Die Wahrheit liegt wohl zwischen schlechter Flasche und Mondeinfluss und eigener Erfahrung und Verfassung.....

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