Seehotel Winkler (Neumarkt am Wallersee)

Der Gasthof Winkler versteht sich als Fisch- und Schneckenrestaurant. Wahrscheinlich stehen hier deswegen auch Meeresfische und -früchte auf der Karte, die den lokale Genüsse suchenden Reisenden weniger interessieren dürften. Und natürlich gibt es auch Schnecken, weswegen das Gasthaus in der ganzen Region als Schnecken-Winkler bekannt ist. Doch was heimische Süßwasserfische betrifft, gehört der Winkler mit Sicherheit zu den allerbesten Adressen des ganzen Landes. Bei wunderbarem Blick auf den schönen Wallersee erfreut man sich an einer großen Auswahl sehr professionell zubereiteter Seefische, die je nach Gästezahl in verschiedenen Größen und im Ganzen (!) serviert werden. Wie zum Beispiel Hecht im Speck gebraten, Waller im Wurzelsud, Bachsaibling mit Mandeln gebraten, Lachsforelle im Salzbett, Reinanke vom Rost und Forelle. Letztere gibt es nicht nur gebraten, sondern auch in der klassischen, aber immer selteneren, gekochten Version, nämlich als Forelle blau. Ein sehr schönes Gericht ist auch Winklers Süßwasserfischtopf mit Knoblauchbrot. Fischverweigerer können auf Backhendl und Filetsteak ausweichen – sollten aber nicht, denn eine bessere Gelegenheit, um so respektvoll und gekonnt zubereiteten Fisch zu essen, bietet sich zumindest in Österreich nur selten. Als Nachspeisen seien die flaumigen Palatschinken, die vorbildlichen Salzburger Nockerl und die Topfennockerl erwähnt. Die Weinkarte bietet Heimisches wie Internationales. Und die Zimmer sind schlicht und komfortabel (ab 60 €/Person).

Tipp: Fischerei und Bootsverleih Kapeller in Seekirchen am Wallersee (vor den Toren der Stadt): Der einzige Berufsfischer am Wallersee, je nach Anlandung mit frischem Hecht, Brachsen, Aal, Seeforellen, Schleien, Barschen, Reinanken etc.; bei ihm können auch Fischkarten gelöst werden. Tel. +43 (0)6212 7055. www.bootsverleih.at

www.slowfoodguide.at

1 Kritik | Kritik verfassen

kubse, 13.08.12 @ 08:14

Aus Bestehendem das Maximum oder so ähnlich
Weil da schon so viel da ist: der Ausblick vor allem. dieses entzückende Old-Fashion-Strandbad. wunderbare Natur rundum.
die Fische.

Erster Eindruck: 50er? 60er? 70er? - gibt von allem etwas, ABER: top gepflegt, überall Liebe zum Detail spürbar, und wenn ohne Chichi erst am Ende des Muschelganges ein feuchtes Tuch gereicht wird, sieht man, dass die Fürsorglichkeit dort stattfindet, wo man sie braucht. (Auch bei den Kuscheldecken, die den Aufenthalt auf dieser einmaligen Terrasse verlängert haben.)
Wirtsleute und Serviceteam sind wunderbar, alle miteinander!

Die gebratene Reinanke war wohl der beste Fisch, den ich jemals im Ganzen gegessen habe. Und wenn man ein bisschen an die Nachbartische gelinst hat, dürften das viele so gesehen haben.
Die Salzburger Nockerl waren großartig.
Ein neuer Herzensplatz rund um Salzburg... Ach ja, Herzerl wäre angebracht!