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Winklers Zum Posthorn (Wien)
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Dieses Gasthaus schafft den Spagat, auch ein Wirtshaus zu sein. Und ein Restaurant ist es überdies.
Warum Gasthaus? Weil man hier wie ein Gast behandelt wird. Zwar ist das Posthorn eindeutig eine Stammgäste-Hütt´n, aber selbst Newbies wie wir es waren, wurden weder angegafft, noch sonst wie als Greenhorns behandelt. Ein Tischwechsel hinein in den Schankraum? - Gerne, kein Problem.
Warum Wirtshaus? Weil hier der Wirt, Walter Winkler, eindeutig für die Gesamtstimmung sorgt. Er ist präsent, ohne zu nerven. Er gibt die Linie vor, ohne zu zwingen. Warum? Weil er es kann. Jahrelange Bar-Arbeit im Roten Engel, diverse Geschäftsführungen in Folge, irgendwann sein eigener Chef - Winkler weiß, welches Lokal er will und findet sich seine Gäste. Die sind in erster Linie dankbar. Vorbeischlendernde Stammgäste werden auf ein Achterl hereingebeten und darauf eingeladen. Neue Gäste spüren die Herzlichkeit des Betriebs (Herr Winkler färbt diesbezüglich ab) und werden ebenso Teil des Inventars ;-)
Und da gleich ein großes Kompliment an die Service-MitarbeiterInnen: Toller Job, und das unter Volllast. Denn der Winkler ist in der Regel knallvoll - ich meine seinen Betrieb.
Warum Restaurant? Weil Robert Letz seit einigen Monaten hier kocht. Letz kocht immer hart an der Spitze - aber immer so, dass das sein Betrieb auch überlebt. Hier zeigt er, was man aus österreichischen Küchenklassikern herauskitzeln kann, ohne dabei das Posthorn in seinem Wesen zu hintergehen. Es bleibt, bei allerhöchstem Genuss, bodenständig. Abheben tun hier nur die Aromen.
Es gibt eine Weinkarte, offen ebenso ein schönes Angebot - es passt einfach alles.
Das Interieur: Ein altes Wirtshaus, absolut sauber, und mit unterschiedlichen Lustern augenzwinkernd renoviert. Einfach wunderschön.
Zum Essen: Rieslingschaumsuppe mit gebackenem Kürbis (5.9) und Rotenrübensuppe mit Krennocke (4.2) ausgezeichnet, heiß am Tisch in die Suppenteller gegossen. Nix Napf, nix Cappuccinotasse. Dann ein feines Beef Tartare mit gebackenem Ei (12.8), wäre der Dotter noch geronnen, hätte ich vor Freude zu weinen begonnen, so perfekt war das Tartare abgeschmeckt.
Meinem Wunsch, sowohl das Kalbsbeuscherl (14.4) wie auch das Kalbszüngerl (15.8) in kleinen Portionen als Hauptgang (15.8) zu bekommen, wurde nachgekommen. Oh war das jeweils gut! Das Beuscherl auf der säuerlichen Seite, sehr klassisch und auch sehr fein geschnitten. Das Züngerl ebenso sehr dünn geschnitten, in einer leichten Senfsauce und mit Spinatnocke serviert. Ach ...
Zum Zwiebelrostbraten (17.9): "Wie beim Meixner ..." hauchte die Gattin, und sprach damit die absolute Huldigung an dieses Gericht aus. Ich kostete - und habe aber noch Frau Meixners ZRB vorne, da mir das Fleisch selbst bei Meixners aromatischer, vielleicht länger abgehangen, scheint. Aber was die Würze und das Safterl betrifft, sind beide unerreicht.
Das Backhenderl mit Leber (13.4) schlicht perfekt: Große Teile, eher von einer Poularde, saftig innen, goldbraun außen - sehr schwierig, das nicht zu bestellen.
Grießflammerie mit Erdbeermus (4.6) und Zwetschgenknödel (6.9) gaben uns den Rest.
In Summe fühlte ich mich sehr an die erste Katze in Hernals erinnert, alle hatten so ein seliges Lächeln auf den Lippen ... Spitzenwirt, aber sagt es nicht weiter.
Gregor Fauma
empfohlen am 22.09.21 @ 14:10
Posthorngasse 6
1030 Wien
Telefon: 0664 4312123
Ruhetag(e): Sa, So, Feiertags
Küchenzeiten: Fr+Mo 17-22 Uhr, Di-Do 12-14 und 17-22 Uhr
Menüpreis:
Inhaber: Walter Winkler
Küchenchef: Robert Letz
Kreditkarten: Visa, Mastercard
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