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Winzerporträt: Johannes Gebeshuber

02.07.06 @ 09:24

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© Weingut Spaetrot

Mit einer rigorosen Straffung seines Angebots hat Johannes Gebeshuber vom Weingut Spaetrot landesweit Schlagzeilen gemacht. Wir haben uns mit dem Sortiments-Minimalisten unterhalten und ihn gefragt, warum er nur noch zwei Weine in je drei Ausbauvarianten anbietet.

Unverwechselbar und einzigartig ist die Philosophie des Winzerpaares Gebeshuber: Nur regionstypische Sorten werden cuvéetiert und in den Qualitätsstufen Klassik, Reserve und Große Reserve ausgebaut. Für den Weißwein werden die Gumpoldskirchner Klassiker Zierfandler (Synonym: Spätrot) und Rotgipfler verwendet. Der Rotwein besteht mit St. Laurent und Pinot Noir aus jenen Rebsorten, die in der Thermenregion wunderbare Ergebnisse bringen.

Die Qualitätbezeichnung "Klassik" steht bei Gebeshuber für fruchtig-elegante Weine. Die Weißweine der "Reserve" verbringen zwölf Monate im großen Holzfass, die Rotweine dieser Kategorie 12 Monate im Barrique, zweite Befüllung. Die Weine der "Großen Reserve" schließlich waren 18 Monate im Barriquefass.

Die ersten Reaktionen auf die Straffung des Sortiments waren laut Gebeshuber sehr positiv. Die Fachpresse lobte diesen "mutigen Schritt" und der Fachhandel schätzt die Tatsache, dass das Segment "Thermenregion" punktgenau abgedeckt werde. Seit erscheinen der neuen Produktlinie wurden die Weine bereits von fünf neuen Händlern in das Programm aufgenommen.

Zierfandler und Rotgipfler haben dem Winzer zufolge ein starkes, eigenständiges Profil. Die einzigartige Charakteristik soll in den Weinen durchgängig spürbar sein. Daraus leitet sich ein Verzicht auf alle "verändernden" Vinifikationsmethoden ab (z.B. Aromahefen). "Auch wenn es derzeit sehr modern ist: Es müssen nicht alle Weine wie Sauvignon blanc schmecken."

Die Gebeshubers bauen selbst auf rund 20 ha Wein an und kaufen rund 20 ha von Gumpoldskirchner Vertragswinzern zu. In der Verschlussfrage setzt der Winzer in Zukunft auf Schraubverschluss: "Der Konsument soll unsere Weine in der gleichen Qualität genießen können, wie wir sie abgefüllt haben."

Johannes Gebeshuber wettert gegen die zunehmende Verbreitung von Designerweinen und will sich mit biodynamischen Anbau konträr positionieren. "Weine, die wie Limonade produziert werden, werden langfristig auch in diese Imagekategorie abgleiten". Der "Mythos" und die Vielfalt des Weins entsteht durch die Vielfältigkeit der Natur und nicht in der Retorte." Schleuderkegelkolonnen (Anm.: darin wird Wein in seine einzelnen Aroma-Bestandteile zerlegt und neu zusammengebaut) trügen nichts dazu bei.

Gebeshuber hat sich schon intensiv mit der Theorie der Biodynamik beschäftigt und will sich nun an die Umsetzung machen. Dabei schätzt er besonders den ganzheitlichen Gedanken, wobei die Landwirtschaft als ein möglichst geschlossener Kreislauf gesehen wird. Biodynamik könnte man mit "Homöopathie für den Weinberg" umschreiben, Pflanzenschutzmittel kommen dabei nicht mehr zur Anwendung, es wird auf die Selbstheilungskräfte der Weinstöcke vertraut.

Für einen Ausflug nach Gumpoldskirchen empfiehlt Gebeshuber einen Besuch beim Heurigen. "Da gibt es von uralt und urig bis jung und modern viel zu entdecken." Außerdem schwärmt er von den tollen Restaurants der Thermenregion: Florians in Mödling, Hanner in Mayerling, Stocker in der Sulz, Jagdhof in Guntramsdorf, Villa Nova, Sauerhof und Schloss Weikersdorf in Baden.

Privat trinkt Johannes Gebeshuber am liebsten Weine abseits des Mainstreams, deren Entdeckung stets eine Herausforderung darstellen. Hauptsächlich aus Österreich, aber auch weiße Burgunder wie zum Beispiel Corton Charlemagne.

www.spaetrot.com
www.thermenwinzer.at

Bernhard Degen
News Networld

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