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Veganes Dorfwirtshaus - geht das?

Und wie.

29.06.11 @ 13:48

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In Großmugl, Niederösterreich, leben 650 Menschen. Menschen, die es gewohnt waren, im Dorfwirtshaus große Stücke Fleisch zu zermalmen und damit ihren Hunger zu stillen oder eine etwaige Unterlage zu schaffen. Fleisch gäbe Kraft.

Charly Schillinger, Wirt im dritten Bildungsweg, erbte mit Schwester und Mutter das Wirtshaus samt Schweinestall. Doch konnte und wollte keiner von ihnen die Schweine schlachten. Die Lösung: Sie machten aus dem gut eingefahrenen Dorftwirtshaus ein vegetarisches Wirtshaus und sorgten sich um einen schönen Lebensabend für die Schweinderl. Die Nachrede "Spinner" nahm der ehemalige Banker aus New York als Empfehlung wahr.

Aber nicht nur das Gasthaus wurde vegetarisch, auch die Schillingers stiegen um. Und mit der Zeit folgten immer mehr Großmugler, die sich bestimmt zuvor noch an die Mütze griffen mit "Die spinnen doch, die Schillingers ...!"
Aus vegetarischer Kost wurde vegane. Denn Charly Schillinger mag die Tiere, wiewohl im Fleisch schon auch schmecke. Ethik vor Gaumen quasi.

Von den ihm 450 bekannten Großmuglern seien mittlerweile 46 Vegetarier, sagt Schillinger. Und es werden mehr. Denn die jüngere Bevölkerung ist hier durchaus aufgeschlossen, und die Speisekarte liest sich wie eine klassische Fleischkarte im Weinviertel. Backhenderl, Cordon bleu, Gulasch, Wild, usw. ... dazu gesellen sich als Erinnerung an Übersee vegane Burger wie Chiliburger XL oder ein Cheeseburger. Alles Produkte sind vegan.

Die Weine sind bio und selbst das Speiseeis ist vegan.

Das mutige Konzept, in einer echten Fleischessergegend genau das Gegenteil aufzuziehen, verdient Resepkt und einen Platz vor dem Vorhang.

Schillinger
Hauptstrasse 46
2002 Großmugl
0226 86672
www.charlys.at
www.dielandgestalter.at

Küchenzeiten
Di+Mi 12-14 und 18-23 Uhr
Do 18-23 Uhr
Fr 12-14 und 18-23 Uhr
Sa+So+Fe 12-23 Uhr

17 Kommentare | Kommentar abgeben

OberkllnerPatzig, 11.07.11 @ 22:18

Irrtum.
Lieber Piccolo, für Dich ist alles, was nicht in der Natur gewachsen ist, Kunststoff. Woraus sollen dann aber die anderen Sachen sein? Betrachte einmal die Welt vom Mond aus und versuche dann, die Dinge auf Erden in "natürlich" und "unnatürlich" zu trennen. Das geht nicht. Selbst synthetische Stoffe sind nur aus den Dingen gemacht, die uns der Planet Erde zur Verfügung stellt. Und da wir Menschen auch natürliche Wesen sind, können unsere Produkte nicht unnatürlich sein.

PICCOLO, 08.07.11 @ 14:26

nicht ganz richtig und doch falsch...
..denn es gibt für diese Bezeichnugen nicht wirklich eine Autorität. Was da in Wiki steht oder im Kochlexikon, das muß nicht die Wahrheit sein. So manche Speisebezeichnung kommt schlichtweg aus dem Dialekt.

Als man zugelassen hatte, Fleisch in Scheiben zu tranchieren und als einzelportionen zu servieren, sagte man vielleicht zu den ungleichmäßigen Stücken, auch weil sie so klein waren, Schnitzel. Der Kochmeister hat dann daraus viel Popanz gemacht. Gleich wie beim Knödel, vom Knetel - warum wohl (geknetetes) - wurde Knödel. Beim Gemusten kam es zum Gemüse. Das gibt es als Sache gar nicht. Ebenso Salat.

Beim Carpaccio dagegen merkt man die ungebildeten Leute. Niemand stellt sic hdabei das Rot des berühmten Malers vor. So gibts dann alle möglichen Speisen mit dieser Bezeichnung.
Der Dialog - das Epigramm - hirnrissige Schnörkel für oft vertrotteltes Essen...

Klarheit fehlt total.

Ich habs noch erlebt da mußte der Gast shcon wissen was "Stroganoff" "Romanoff" Pdjardsky und Metternich oder Rossini bedeuteten. Dazu sind die jetzigen Speiser völlige Banausen. Daher lasse ich mich ja auch ab und zu zu totalen Tiefschlägen ins Gemüt der Speisinger hinreissen... Soll aber nicht weh tun...


Natürlich kann man ein Lupine -. Cordon bleu machen. Nur sehr originell ist es nicht. Denn kaum wer kennt die Ursache des Cordon Bleus. Warum nennt man das nicht Hundertwasserschnitzel, Fredablauburger oder Kasparnatzisimmagulasch..... Oder so ein braunes Soyalaibchen HC- Boulette oder Haiderscheiberl....Haiderscherzl- Furzringerl etc....

"Jörgis Hitlerbananen" ein formidables Kartoffelgericht im Göring Keller.

Ich bin bei den Bezeichnungen nicht heikel. aber wozu muß ich ein spezielles Eiweiß - zB. bei Kunstfleisch aus Molkenfiltrat erst herstellen, damit irgendein Spleendepp sich ein Kunst - Wiener Schnitzel machen kann...

Für mich ist alles was nicht in der Natur gewachsen ist Kunststoff.

Marx Rumpolt hätte geschrieben: 50 Trachten vom künstlichen Fleisch zu kochen....

OberkllnerPatzig, 08.07.11 @ 13:55

jaja, nur auf der Ebene kommen wir nicht weiter. Wenn ich ein Schnitzel bestell, bekomme ich nicht die Definition von Wikipedia, sondern einen Bröselfetzen aus Huhn, Pute, Kalb, Schwein oder Rind ... oder halt auch Seitan. Ich verstehe die Emotionen beim Thema nicht ...

dschungeltier, 07.07.11 @ 10:24

und patzig
wie willst du mir den veganen cheeseburger schmackhaft machen? (analogkäse?)
und ein schnitzel ist in erster linie ein stück (geschnittenes)fleisch und keine zubereitungsart (http://de.wikipedia.org/wiki/Schnitzel)

OberkllnerPatzig, 07.07.11 @ 08:50

Falsch.
Schnitzel, oder Wiener Schnitzel, steht in der Regel für eine in Ei, Mehl und Brösel gebackene Scheibe Fleisch. Es ist mehr als eine Bezeichnung für ein Gericht. Es ist auch das Wissen über die Zubereitung und das grobe Rezept, die der Begriff mitträgt. Daher finde ich es legitim, wenn man eine Scheibe Seitan herausbäckt (sprich: aussebocht), diese auch Schnitzel nennt.

Gulasch: Hier ist es eventuell noch deutlicher. Sämige, kräftig mit Paprika gewürzte Zwiebelsauce mit Fleischeinwaage, gemeinsam gegart. Wenn man nun statt Huhn, Schwein, Fisch oder Rind ein veganes Produkt nimmt, so ist die Bezeichnung Gulasch durchaus in Ordnung - weil ich als Gast dadurch weiß, was mich optisch wie geschmacklich erwartet.

Ich finde es problematisch, wenn man für klassische und allgemeine Rezepte neue Namen erfinden muss, nur weil eine Ingredienzie, das Fleisch, gegen eine andere ausgetauscht wird.

Carpaccio steht ja mittlerweile auch für jede Form von dünn aufgeschnittenem Ungegartem. Fischcarpaccio ist üblich geworden.

Also: Ja zu Seitanschnitzel, ja zu Seitangulasch, ja zu Seitanburger. Die Nomenklatur ist ein Service am Gast.

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