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Christoph Wagner's Weblog

15.12.04 @ 02:32

High in the sky

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Ich bin ja, Gott sei´s gedankt, leidenschaftlicher (und mindestens ebenso leidgeprüfter) Bahnfahrer, weswegen mich die folgende, auf wien.orf.at/oesterreich.orf?read=detail&channel=1&id=358397 aufgeschnappte Nachricht auch völlig kalt lässt: „Ab Mitte Jänner erweitert die Austrian Airlines Gruppe ihr kostenpflichtiges "Bistro Service" in der Economy Class auf Flüge bis 2,5 Stunden. Vor einem Jahr hatte die AUA das kostenpflichtige Essen auf Flügen bis 100 Minuten eingeführt.”

Nun muss ich manchmal leider (meist gegen meinen Willen, aber eben doch) auch fliegen, meistens Economy (kenne offensichtlich die falschen Leute), und ich frage mich immer: Was müssen das für Menschen sein, die dort vorne (Business) horrende Preise bezahlen, damit sie einen Sekt Orange und ein Lachsbrötchen mehr bekommen als ich.

Das wissen auch andere, weshalb diese Form von Class distinction auch brandgefährlich werden kann. Erst unlängst saß ich auf einem Flug nach Paris in einer bis auf den letzten Platz gefüllten Economy-Class und stellte fest, dass ein Dutzend Business-Reihen im vorderen Teil der Kabine völlig leer waren. (Wäre ja auch jeder ein Trottel, der für den Sekt Orange und das Lachsbrötchen...s. oben)

Nun bin ich ja kein Statiker, aber gesund kann das echt nicht sein, wenn die Gesamtheit der Passagiere im A... der Maschine sitzt, und vorne niemand. Ich meldete mich also als Freiwilliger und erklärte mich bereit, mich als Ersatz für drei offenbar ausgefallene Japaner in die Business zu setzen, damit das Gleichgewicht der Maschine wenigstens einigermaßen wieder hergestellt würde. Allein: Die Stewardessen blieben unerbittlich und ich mit meinesgleichen hinten sitzen, eine Ölsardine unter vielen, noch dazu eine besonders fette. Aber die Business blieb leer und die Business-Stewardessen flogen nur zur Unterhaltung mit, ohne für eine solche zu sorgen. Das nenne ich Gesslerhut-Grüßen anno 2004.

Wie gesagt, ich dachte dabei nicht an Sekt und Lachs, sondern nur an die Statik. Ob ich nun 100 oder 200 Minuten fliege, ich bin von Berufs wegen einer, der fast immer gerade vom Essen kommt und nachher wieder essen geht (meistens besser, als alle Businesspassagiere dieser Welt zu träumen wagten.) Ich habe sogar schon First-Class-Menüs schlicht und einfach mit dem Hinweis abgelehnt, man möge mich doch bitte schlafen lassen.

Außerdem steht der Junk, der einem da meist serviert wird, ohnedies in keinerlei vernünftigem Verhältnis zum Aufgewecktwerden. Masochisten sollen also für ihre Focaccia und die "beliebten warmen Imbisse aus der österreichischen Küche", die die AUA nunmehr als kostenpflichtig ankündigte, um „auch Vielflieger bei Laune zu halten” ruhig ein paar Euro zahlen. Das kommt, obwohl überteuert, immer noch billiger als jedes noch viel mehr überteuerte Business-Ticket.

Einen recht fragwürdigen Service finde ich es hingegen, dass die AUA Kaffee, Tee und stilles Mineralwasser weiterhin kostenlos serviert. Ich hätte notfalls schon immer bezahlt dafür, um den AUA-Kaffee n i c h t trinken zu müssen. Dass stilles Mineralwasser umsonst ist, mag für den einen oder die andere zugegebener Maßen hilfreich sein. Für prickelndes schlage ich hingegen vor, in Hinkunft 1 Cent pro Bläschen zu verrechnen.

Als Bläschenzählerinnen wären beispielsweise die zwar mitfliegenden, aber arbeitslosen Stewardessen in den leeren Business-Klassen geradezu prädestiniert.

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