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Christoph Wagner's Weblog

23.11.05 @ 14:08

Als Schiedsrichter bei einem Hahnenkampf

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Nein, Euer Bürgermeister ist nicht endgültig durchgedreht. Er war tatsächlich als Schiedrichter zu einem Hahnenkampf geladen. Ort der Handlung: Die Keltentaverne Koschak in Heimschuh. Die Kontrahenten: Ein vor Manneskraft strotzender Sulmtaler Gockel und ein kastrierter Gockel (also ein Kapaun) aus Slowenien. Der Kapaun war schon als Junghahn von Slowenien nach Heimschuh übersiedelt und wuchs mit dem Sulmtaler Gockel nicht nur gemeinsam auf, die beiden labten sich auch an denselben Körnern, turnten auf denselben Misthaufen und wurden (angesichts eines üblichen Durchschnittsschlachtalters von 7 bis maximal 12 Monaten) stolze 25 Monde alt, bevor sie, beide 2 kg auf die Waage bringend (also keineswegs gemästet) gemeinsam in den Ring, sprich: in die Bratpfanne von Frau Koschak (famose Köchin, nebstbei bemerkt) stiegen.

Frau Koschak bereitete die beiden Streithähneauf genau dieselbe Weise zu, nämlich mit wenig Salz und Pfeffer, vor allem aber ohne überflüssige Würzkräuter, und beide konnten sich auf den Kampf im auf 140° vorgeheizten Kombidämpfer nach einem kurzen, zuvor ebendort eingenommenen Dampfbad zwei Stunden lang vorbereiten.
Vom Saftl, der Fülle (mmmmhmmmm!) und den G´rösteten (köstlich!) will ich jetzt nicht schwelgen, sondern lediglich mein sachliches Schedsrichterurteil öffentlich verkünden:

Die beiden Vögel waren einfach eine Wucht. Der Hahn etwas herzhafter im Geschmack, der Kapaun etwas kräftiger im Biss, der Hahn allerdings auch „hendlähnlicher”, der Kapaun eher an ein Perlhuhn erinnernd. In beiden Fällen: eine wahre Fülle von hochintensiv mundendem, aber niemals gerüchigem, dafür aber in zahlreichen Farbtönen von Graubraun und Umbra über Beige und Bronzefarben bis Alabaster und Schlohweiß schillernden Farben, bis am Schluss die (immer ein gutes Zeichen) gelblichen Knochen zum Vorschein kamen.

Sulmtaler Geflügel galt zu Zeiten der Donaumonarchie (allerdings sowohl weiblich als auch männlich in beschnittenem und auch gemästetem Zustand) als einziges Geflügel der Welt, das jenem aus der Bresse Paroli bieten konnte. Die Koschaks wollen künftig zunehmend mehr dafür sorgen, dass der Sulmtaler Hahn und der slowenische Kapaun ihrer Vergessenheit wieder entrissen werden.

Geflügel-Freaks werden - nach der Winterpause - ab März 2006 an der Koschak´schen Vogelkrippe im Süden der Steiermark also einiges zu futtern haben. (Info: www.koschak.at)

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