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Christoph Wagner's Weblog

04.02.06 @ 13:33

Mein - vorläufig - letzter Eintrag

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Jeder Anfang hat sein Ende, aber nicht jedes Ende ist auch endgültig. Mit diesen Worten habe ich die Generalgouverneurin von Speising, Frau Dr. Andrea Riegl, heute gebeten, mir ein Sabbatical zu gewähren. Und sie ist meiner Bitte erfreulicher Weise auch ohne Verärgerung angenommen — vermutlich, weil ich dafür zwei gute Gründe anzuführen wusste.

1. Mein nächster Kriminalroman harrt der Fertigstellung. Und da mir meine Kolumnen und Kochbücher untertags kaum Zeit lassen, bleiben dafür eigentlich nur die zwei, drei Stunden nach Mittternacht, die ich bisher in Speising zu verbringen pflegte. Bis auf weiteres werde ich sie auf der Insel Balaor verbringen, einem geheimnisvollen Eiland vor der istrischen Küste, wo mein Freund, der Archäologe Mario Carozzi in arge Bedrängnis geriet, weil in der von ihm geführten antiken Museumstaverne gefüllte Siebenschläfer und vergiftete Gewürzweine aufgetaucht sind. Der Täter ist noch nicht gefasst, und ich fürchte, Doktor Carozzi bedarf meiner Hilfe im Moment mehr als die ohnedies schon ein wenig Wagner-saturierte Speisinger Bevölkerung.

2. Jeder Autor hat so seine stilistische Bandbreite, vor allem dann, wenn es um spezielle Themen geht. Gastronomie ist zugegebener Maßen ein besonders großes Thema, aber ich denke, ich habe es in den letzten beiden Jahren, soweit mir das mögich ist, mit Hilfe der User bis in die hintersten Winkel ausgeleuchtet. (Die unerbittlich aufmerksame Alma hat mich sogar darauf hingewiesen, dass ich schon zweimal nahezu wörtlich gleicheTexte in mein Weblog gestellt habe.) Um ein weiteres thematisches Im-Kreis-Gehen zu verhindern, tut es dem Weblog vermutlich ganz gut, ihm eine Pause zu vergönnen.

Dass es in meinem Weblog auf Speising in letzter Zeit ein bisschen turbulent herging, wäre übrigens kein Grund, denselben zu beenden. Im Gegenteil: Ich schätze zwar Katizas Ansicht, dass sie es nicht mag, wenn bei Tisch gestritten wird, ich glaube aber, dass ein Weblog ohne Kontroversen allmählich fad würde. Meiner Überzeugung nach hat, wer angegriffen wird, auch das Recht, sich zu wehren, und er sollte das auch tun. Wichtig ist nur, dass sich dabei niemand im Ton vergreift. Das ist auf Speising, rückblickend betrachtet, im Verhältnis zu vergleichbaren Internet-Foren, ziemlich selten passiert. Und wenn es passiert ist, so halte ich es eher für eine notwendige Begleiterscheinung zunehmender „Globalisierung” eines ursprünglich ja aus einem kleinen Freundeskreis heraus entstandenen Forums.

Ich sage euch, liebe Speisingerinnen und Speisinger, also auch keineswegs Lebewohl, denn ich habe auch in Balaor einen Laptop, von dem aus ich mich gelegentlich in die Geschehnisse der Community einschalten werde. Vielleicht gelingt es mir ja auch, Dr. Carozzi dazu zu überreden, ebenfalls zum Speisinger zu werden.

Mal sehen. Ich danke allen, die in den letzten zwei Jahren so eifrig mitgeschrieben, mitgedacht, mitgestritten und mitgekostet haben - und hoffe, sie werden es auf Speising.net weiter tun. Vor allem aber danke ich der Generalgouverneurin, dass sie mich so generös mit dem Bürgermeisteramt ausgestattet hat. Sie wird es, denke ich, interimistisch wohl selbst übernehmen, und ich wünsche ihr dabei aus ganzem Herzen viel Erfolg.

107 Kommentare | Kommentar abgeben

SPEISINGRedaktion, 17.06.11 @ 09:45

1 Jahr her ...
... und immer noch präsent, in all unserem Tun hier im SPEISING.NET ...

siniweler, 23.06.10 @ 14:13

eine kleine Geschichte
Blogpost: http://siniweler.twoday.net/stories/6393979/

Christoph Wagner: Ein intellektueller des guten Geschmacks

Ich habe ihn schon länger nicht getroffen, den Herrn Wagner. Und jetzt ist er tot. Und nicht mal diesen Satz kann ich schreiben, wie ich will. Stattdessen müsste ich das Plusquamperfekt bemühen, ich weiß, und mit "Ich hatte ..." beginnen. Aber dieses ist mir widerlich. Genauso wie der Umstand, dass er nicht mehr da ist und ohne ihn die Welt wieder ein Stück genussfeindlicher wird.

Ich erinnere mich genau an den Tag, als ich ihn das erste Mal besuchte. Es war im Herbst 2003. Mit 5 Flaschen Wein aus Argentinien, die ich gerade zusammen mit anderen 13.000 in einer Mischung aus Begeisterung, Gutgläubigkeit und Frechheit in einem Container aus Argentinien nach Österreich gebracht hatte. Der Wein kam von der Bodega Alfredo ROCA aus San Raffael/Mendoza und lag mir nicht nur am Herzen, sondern in dem Moment, in dem ich an seiner Tür läutete, irgendwie auch im Magen. Denn diese "Audienz" war für mich eine erste Möglichkeit, mein Urteil in Sachen Wein durch einen Kapazunder bestätigen oder vernichten zu lassen.

Ich weiß noch genau, wie ich meinen Topwein, den Malbec Reserva 2000, bereits zuhause öffnete und auf seine Qualität prüfte, um nicht im entscheidenden Moment von einer Korknase überrascht zu werden. Und ich erinnere mich auch noch genau an die drei Flaschen, die ich nacheinander "aufriss", weil mich der Wein in dieser Stresssituation so gar nicht überzeugen wollte.

Christoph Wagner, dem ich meine Probleme mit dem Malbec schilderte, als ich ihm den Wein in sein Verkostungsglas goss, lächelte nur milde und meinte in Anspielung auf meine Forschheit im Umgang mit dem Wein: "Wenn er sich nicht gleich zeigen will, dann lassen wir ihm halt ein bisserl Zeit."

Von dem Moment an, das kann ich sagen, waren wir Verbündete. Verbündete in einem Reich, das nur aus Büchern und Gaumenfreuden und Abenteuern zu bestehen schien. Doch nicht nur das: Christoph Wagner gab mir einen Maßstab mit auf den Weg, der sich in den Untiefen der österreichischen Soumellierlandschaft als besonders nützlich erwies, wenn es darum ging, die Weinliebhaber zu finden und die Wichtigtuer zu meiden, die nichts anderes im Sinn hatten, als den Wein für ihre Ego-Demonstrationen zu intrumentalisieren.

Christoph Wagner war mehr als ein Gourmet-Kritiker. Er war ein Weinliebhaber. Ein Geschichtenerzähler und ein Intellektueller des guten Geschmacks.

sonjaaa, 22.06.10 @ 10:39

tief verneigend
noch immer fehlen mir die worte.

Christoph Wagner war der nicht der Buerger- sondern der grosse Meister. Sein Wissen war unerschoepflich. Er war kein quaelgeistiger Zyniker. Er war ein Mentor, ein Helfender und ein guter Mensch. Christoph Wagner konnte teilen - ja, er hat das gerne gemacht. Grosszuegig teilte er sein Wissen, seinen Wein, sein Essen, seine Herzlichkeit. Davor verneige ich mich.

Nie werde ich unser erstes Aufeinandertreffen vergessen - in der Herklotzgasse. An diesem Nachmittag wurde ich dazu aufgefordert ein Projekt zu starten. Lieber Christoph - ohne dich, deine Worte, deine Hilfe wuerde es food design nicht geben. Dafuer danke ich dir.

Martin

PICCOLO, 22.06.10 @ 01:07

Er war da...
..wie wir alle "da" sind.
Jetzt ist der dort...
wo wir alle "hin" müssen.

Diese universelle Kraft ---- hinter - der Raum - Zeit - Materie - Krümmung hat schon was Aufregendes.... Uns - davor - mit unserer "Schwere" erscheint sie als das Willkommenste, das Anziehendste das wir uns vorstellen können: Der Friede.

PICCOLO

OberkllnerPatzig, 21.06.10 @ 12:51

Geschätzter Bürgermeister,
es hatte gefunkt - und Sie haben in mir ein Feuer entfacht. Ein Feuer zu all den Themen, die hier im SPEISING.NET Platz gefunden haben und weiterhin finden werden.
Ich lese nun seit Tagen im Archiv und habe dabei den ersten Eintrag gefunden, ein Eintrag von aktueller Gültigkeit: http://www.speising.net/blogs/cw_weblog/2003-11-03/
Dies sind die 10 Vorgaben an uns alle, uns, die wir hier nur deinetwegen sind, um Dein Feuer in Deinem Sinn aufrecht zu halten.
Danke.

katiza, 20.06.10 @ 14:08

Verehrter Herr Bürgermeister,
ich habe Sie sehr geschätzt, Ihre Artikel, Ihre Kochbücher und das wunderbare Speising.net, wo ich Lebensmenschen gefunden habe. Sie fehlen und mein herzliches Beileid Ihrer Familie. Irgendwie gefällt mir die Idee, dass Ihnen der Sepp dort drüben schon eine Piratensuppe gekocht hat.
Ich verneige mich
Ihre Katiza

cmling, 20.06.10 @ 13:23

Ich bin sehr betroffen
Ich wußte nichts von seinem Leiden; er scheint es ja sehr tapfer getragen zu haben.
Er hinterläßt eine Lücke, die sich nicht leicht füllen läßt.
RIP

noapino, 20.06.10 @ 13:13

Lieber Christoph,
dein umfassendes Wissen, dein Witz und natürlich deine Freude am entspannten Genuss.

Jede dieser Eigenschaften bemerkenswert aber in diesem Leben werde ich wohl niemanden mehr kennenlernen dürfen der all das so selbstverständlich vereint.

Danke.
H.

-ad-, 19.06.10 @ 23:11

und warst du
uns allen einer
ein besonderer
und jedem ein anderer

doch immer
wert

jedes künftige wort
wird sich noch mehr
messen müssen
an den deinen
vielen

die du uns gabst


danke für dein vertrauen,
a.

succo, 19.06.10 @ 13:43

unser innigstes beileid
schade um so einen edlen menschen!
wir verneigen uns!

andreasbigler, 19.06.10 @ 13:40

Lieber Christoph,
als einen der "gefürchteten" Kritiker habe ich dich kennen gelernt und hab mich damals noch gewundert, weshalb dich so viele Gastronomen fürchten, da ich persönlich niemals zuvor einen derart netten und freundlichen Kritiker und vor allem MENSCHEN kennen lernen durfte, immer bescheiden, mit feiner Wortwahl, witzig und ernst zugleich und du hast dem verschlafenen Österreichvölkchen den Begriff Genuss sogar teilweise zum Lebensinhalt machen können und vor allem ging es dir immer um die Ehrlichkeit in allen Zusammenhängen und das hat dich für mich persönlich so wertvoll gemacht ....

Servus lieber CW ....
Andy Bigler

gourmetino, 19.06.10 @ 10:55

CW mayor forever
Geschätzter Herr Bürgermeister,

in den spannenden Anfangszeiten von Speising hast Du mich, aber wohl uns alle, mit Deinen sprachlichen Fähigkeiten erhellt und erheitert.

Dein gastrosophisches Wissen und Deinen Witz werde ich vermissen.

Du bleibst unser "Bürgermeister der Herzen".

Mögest Du Dir, wo immer Du jetzt bist, ein oppulentes Mahl und eine edle Flasche Wein gönnen!

So long...

snoarf, 19.06.10 @ 08:17

Lieber Christoph,
was soll ich sagen - danke für alles! Schade, das wir in uns in den letzten Jahren nur so selten gesehen haben.

Alles Liebe, James.

andrea_adm, 19.06.10 @ 05:38

Farewell, Bürgermeister!
Jeder Anfang hat sein Ende, aber nicht jedes Ende ist auch endgültig - hast Du in Deinem letzten Speising-Blog geschrieben. Ich hoffe nur, lieber Christoph, dass Du damit Recht hast, und wir uns irgendwo und irgenwann wiedersehen.

Wir werden dann eine Flasche Wein aufmachen, Du wirst Dir eine schöne Zigarre gönnen, und wir werden reden über die alten Zeiten, als wir in Paris im L'Ambroisie waren, oder in Le Canard in Hamburg, oder mit meinem frischen Führerschein zum Uhudler gefahren sind. Oder mit dem Zug nach Krems. Oder über Speising, als Dir im Steman der Name für unser neues Projekt eingefallen ist. Und wie stolz Du insgeheim auf den Bürgermeister-Titel warst.

Vielen Dank, lieber Christoph, für alles,
Andrea

kubse, 18.06.10 @ 23:31

Kannst du das lesen?
Lieber Christoph,
als dein Freund und als einer der ersten Speisinger möchte ich hier, auf "deiner" Seite, meiner tiefen Erschütterung Ausdruck verleihen.
Wie alle anderen auch hatte ich keine Ahnung von deiner langen, schweren Krankheit. Nun sind deine Schmerzen und dein Leiden Vergangenheit, aber in uns und der Welt des Genusses und der Lebensfreude(n) hast du eine große Lücke hinterlassen. Möge Speising noch lange zu deiner Erinnerung weiter leben!
Mein ehrliches Mitgefühl gilt deiner Renate und deinen Töchtern.
Danke für alles, was du mir gezeigt und eröffnet hast -
Martin

karlheinz, 23.03.06 @ 22:05

forza speising
denken tun wir uns eh alle immer was - werfen wir uns doch an/in die tasten und bringen das zu silizium (nicht: silencium), was wir im inneren so mit uns herumgrummeln - das kann oft bezüglich der datenmenge wunder wirken!
weil: wer gern isst kocht normalerweise auch gern, nach hauben brauchen w i r eh nicht zu greifen, die stricken wir uns schon selber *gg*...

andreasbigler, 22.03.06 @ 21:42

@ admin
Na bum, die verbale Watschn hat gesessen (*gg*)!

Aber es ist vollkommen richtig, bloß ist es in Österreich halt noch immer so, dass wir uns lieber ein Produkt vorsetzen lassen und dann keppeln oder loben ........

Und jetzt bin ich halt mal neugierung und warte bis zum Erscheinen des neuen Weblogs ....

LG
Andy

karlheinz, 22.03.06 @ 17:52

newblog
danke fuer ihr mahnendes i-tuepfelchen, magistra reticuli! einige von uns sollten sich beim naeschen nehmen ob ihrer erschlafften spannung (ich nicht ausgenommen),
es hat mich in diesem currenten interregnum wohl erstaunt, wie gaehnend leer anknuepfungspunkte oder gar themenstellungen aufgenommen wurden.

lasst uns doch vorwaerts streben getreu den worten des seligen geheimrats g.:
diese unvergleichlichen wollen immer weiter, sehnsuchtsvolle hungerleider nach dem unerreichlichen.

pastinake, 22.03.06 @ 11:10

sorry, ausgerutscht!
Wiederholung: Nachdem ich in Speising schon viele spannende Diskussionen führen konnte und auch sehr nette Leute kennengelernt habe, freue ich mich sehr auf ein neues Weblog. Ich bin zwar der Meinung, dass es genug Poster mit Inhalt gäbe, um ein Weblog ohne "Zugpferd" zu starten, bin aber sehr gespannt, was oder wer kommt.

pastinake, 22.03.06 @ 11:06

Neuer
Nachdem ich in Speising schon viele spannende Diskussionen führen konnte und auch sehr nette leute kennengelernt habe

andrea_adm, 21.03.06 @ 20:26

@Bigler
Eine Community ist nur so spannend wie ihre Mitglieder... Aber abgesehen davon: Demnächst starten wir ein neues Weblog - please stay tuned.

Andrea Riegl

andreasbigler, 21.03.06 @ 14:27

@ Blogfakes usw..
Na ja, lieber "mykologe", nicht ganz unrichtig, denn CW's Weblog ohne CW ist wie der Mercedes ohne Stern, aber Speising besteht ja nicht nur aus diesem Weblog. In meinen Speisinganfängen, waren es die Statements zu den Restaurants, die mich hierher zogen und später hab ich bei manchen Themen mitgepostet .......

Allerdings muss ich dir leider beipflichten, "Speising ist ein wenig fad geworden" und auch ich bleib immer öfter zu Hause!

mykologe, 17.03.06 @ 15:38

Blogfakes usw..
minimalist, pastinake, profiler sind mit CW von uns gegangen.. Ich habe gehört solche Blogs haben auch die poltischen Parteien. Man macht ein Mordswetter damit bei den Gläubigen. Den was heisst den Glauben? Nix wissen...!?

Da wurde ein Insiger Klima aufgebaut und schließlich als endlich ein wirklich Gescheiter der das Szenario der Spitzengastronomie fast wie kein anderer kennt -- (apicius - pikkolo) einhakte, verlor man fast die Fassung. Ja am Ende erklärte man das Ganze als Sinnloses Unterfangen und warf den Karren hin.
So ist es bei Vielen Sachen. Wenns spannend wird ist es futsch. Oder wie auf Schiffen - Wer geht denn dort als erster von Bord?
Speising ist damit völlig uninteressant geworden. Dem es trotzdem passt den nenne ich glücklich!

PICCOLO, 16.03.06 @ 17:44

Ich habe gedacht...
profiler, minimalisto und pastinake und so weiter haben da was für mich.
Die Jahreszeit war nichts für Fussgänger. Aber in unmittelbarer Nähe des Hotels in Favoriten fand ich ein Beisl, namens "Pizzeria Bernado" in der Gudrunstrasse. Frische Zwiebelsuppe, Backhendl - erstklassig und sagenhafte Pizza. Wer´s nicht glaubt schaut selber nach. Das Lokal sehr gut von Wienern besucht die Firma dürfte türkisch, orientalisch, balkanesisch sein. Liebe Menschen die sich sehr gastfreundlich bemühen!

hypercube, 16.03.06 @ 13:10

ad piccolo
"le Beisl n'existe pas" Jacques Lacan

Heute ist zwar schon donnerstag aber das Kokoro Rotenturmstraße 16-18 / Passage, 1010 Wien
könnte gefallen, wenn man Asien noch nicht ganz überdrüssig ist.

PICCOLO, 12.03.06 @ 21:43

Ich habe Helmut Österreicher...
...anlässlich einer "Gastronomischen Ehrung" persönlich kennengelernt. Ein wunderbarer Charakter, mit sicherheit auch ein begnadeter Koch. Ich habe die Internetseite des MAK angesehen und ich weiß dort werde ich ihn nicht wiedersehen. Warum nennt man das "Beisl". Ein Beisl hat holzgetäfelte Wände und die Garderobe ist direkt beim Tisch. Der wirt steht an der "Budel" und die Wirtin ist in der Küche oder kiebert die "Stinkerlinge" am Stammtisch an damit sie ihre Kinderbeihilfe schnell versilbern...
Mein Tipp: Helmut Österreicher sollte sich ein nettes Gasthäusl am Rande von Wien pachten und die schäbige Schickimickiwelt verlassen. Das wünsche ich ihm von Herzen. So ein Koch sollte nicht mit einer "nine to five" Brigade arbeiten, die ihm die Kunst vermasselt.
Das Einfache ist immer das Wahre...
Aber das glaubt mir ja in Speising niemand...

Trotzdem viele Grüße. Komme am Dienstag nach Wien, wo soll ich essen?

mykologe, 12.03.06 @ 20:50

@alma...
..eigentlich sind es immer so "Mehrgespanne". Richtige köche schints keine mehr zu geben. Ich meine wenn Krimiautoren Kochbücher schreiben. Das Format eines Alexandre Dumas wird man heute umsonst suchen.
Lokale wo das Schnitzerl unterm Kartoffelchen liegt findet man daher genug.

alma, 12.03.06 @ 19:18

Majonäse-Ei
war immer schon - allerdings in der alten Rechtschreibung - ein fixer Bestandteil der kalten Beisl-Küche: gemeinsam mit der Schinkenrolle. Sie deckten sozusagen den Vorspeisen-Bereich ab. Diese Gerichte sind im übrigen auch unabdingbar für klassische Kaffeehaus-Speisenkarten.

Russell, 12.03.06 @ 18:24

Artikel: 14.80 für ein Wienerschnitzel ...
... ist kein Beislpreis. Ich empfinde das als Frechheit, wenn das in einer Kritik so drinnensteht. (Und dann sind die Portionen auch noch übersichtlich.)
Kellner: "Wie fanden Sie das Schnitzel?" - Gast: "indem ich das Erdäpfelchen zur Seite schob."
Mayonmaisse-Ei ist in meinen Augen auch keine typische Beislkost. Aber sei's drum. Ich werd' eh nicht hingehen.

alma, 12.03.06 @ 16:30

Ich verwehre mich ...
... in aller Form gegen Dankesworte wie das vorige. Auch wenn solchiges zu befürchten war.

Es ging mir nicht um einen Verriss. Das wäre zu einfach, zu kurz gegriffen. "Österreicher im MAK" ist ein Projekt, in dem Helmut Österreicher nur ein Teil ist. Die Frage, die bislang Erlebtes und auch Kolportiertes aufwirft, ist, ob das Konzept, das ja an sich kein schlechtes ist, mit einem Koch wie Österreicher gut bestückt ist. Ob der Platz, den er da einnimmt, auch der für ihn geeignete ist. Die Kongenialität Reitbauer-Österreicher fehlt vielen Menschen. An beiden Orten. Aber diese Zusammenarbeit hatte offenbar ein Ablaufdatum, wie andere Paarungen auch.

Was macht der Einzelne in der Nachfolge, ist die Frage. Wie bedient er die Erwartungshaltungen, die aus einer Vergangenheit kommen? Ist es überhaupt möglich, ein Projekt wie das des MAK, verknüpft mit diesem Namen, ohne Voreingenommenheit oder Erwartung anzuschauen?

Ich stelle mir vor: Ich bin Touristin in Wien. Ich besuche das Museum. Ich habe Hunger. Ich esse ebendort. Ich bekomme Wiener Küche serviert. Ich werde sie als essbar zur Kenntnis nehmen und mich am Ambiente weiden. Ein solch reduzierter Zugang wird uns Österreichern nicht möglich sein. Wir können nicht anders als die Vorgeschichte mitdenken. Vielleicht, ja vielleicht hätte das Essen in einem beliebigen Wirtshaus ja ausreichend gut gemundet! Aber das ließ sich kaum abstrahieren ....

@ russell: Es gibt gewiss viele Kinderkrankheiten. Für die kann aber Herr Österreicher nichts. Schöne junge Menschen, die unangebrachte Strenge walten lassen im Bewusstsein der Besonderheit des Ortes, die Platzsuchende an die Bar verweisen, obwohl Tische frei sind und auch bleiben (auf wen warten wir?), fehlendes Besteck, das zum jeweils neuen Gang nicht von selbst an den Tisch findet, extrem stark riechende Gläser, die den Wein nicht durchkommen lassen ... all das müsste eigentlich in den Aufgabenbereich von Herrn Rosam fallen. Nehme ich an.

@ Franz Schuh: Bei der Übertragung des Textes kam der Verweis auf seinen Essay leider nicht mit. Er ist nunmehr im eben erschienen neuen Buch "Schwere Vorwürfe, schmutzige Wäsche", erschienen im Paul Zsolnay Verlag, zu finden.
Für flüchtige Leser aber der Link zum Presse-Spectrum:
http://www.diepresse.com/Artikel.aspx?channel=r&ressort=rt&id=543075

mykologe, 12.03.06 @ 15:06

H. Österreicher
...ohne Reitbauer ein kulinarrisches zniachterl.. Beim Steirereck da ging das so. Die Reitbauers haben in Paris das und das gesehen. Das hat man geschickt zusammengemixt und was wienerisches gemacht. Vorgestellt hat man es im erlauchten Kreis, alles eingeladene Gäste. Schnedgar,Wagner,Jeanne, der Mörtl und das Mausi und noch ein paar Meinungskapazunder. Der Heli war immer der stille im Hintergrund. Gekocht, hirnmässig hat der Patron und die Patrone. dort konnte nur ein stilles Wasser Küchenchef sein, denn zu reden gabs nichts wenn der Chef aus Paris, Strassburg, Rom usw heimkehrte. Die Nomenklatura österreichischer Gourmetkritik ist lückenlos darauf hereingefallen, oder mußte hereinfallen. Mörwald und so weiter detto. Denn das mag ich gar nicht schreiben was ich mit japanischen Geschäftsleuten im Ambassador erlebte. Da ist Beislkost ein Lobeswörtlein...
Danke Alma!

Russell, 12.03.06 @ 13:30

nicht ganz vollständig
dieser Verriss klingt ja schlimm genug, trotzdem fehlt mir noch die letzte Würze: die Behandlung der Gäste bei der Nachfrage nach freien Tischen. Gibt es darüber nicht vielleicht auch noch etwas zu berichten?

alma, 12.03.06 @ 09:50

"Le Beisl n'existe pas"
Dieser von Jacques Lacan am Wiener Flughafen im Beisein von Franz Schuh getane Ausruf kam mir dieser Tage in Erinnerung, als ich, in Wien weilend, ein Beisl-Erlebnis der unerwarteten Art hatte.

Die Freundin hatte als Gesprächsort das neue MAK-Restaurant auserkoren, wo Helmut Österreicher die Wiener Küche zum Mittelpunkt der Inszenierung machen will. "Inszenierung" verwende ich bewusst, weil ein solcher Ort niemals auch nur ansatzweise als Wirtshaus durchgehen kann, dazu ist er zu sehr Kulisse. Eine angenehme, gewiss, wie zuvor schon; der Platz im neuen, grün-poppigen Wintergarten ist auch an einem kühlen, windigen Märzschneetag warm und hell.

Die Erkenntnis des Tages: Das Beisl existiert: auf den Tellern. Die bewusste Verwendung von aus den Beisln schon längst entschwundenen Menütellern verliert ungewollt ihren inszenatorischen Charakter, wenn darauf nichts anderes zu liegen kommt als - schlichte Beislküche. Keine Neuinterpretation (war auch nicht angekündigt), kein höchstes Niveau (war angekündigt), sondern geradezu unverschämte Einfachheit. Unverschämt? fragen Sie, und ja, sage ich, denn der Mut, solche Speisen ohne Biss, Ausdruck, Geschmack dem erwartungsvollen Publikum ohne Scham zu servieren, kann wohlwollend nur mit unglaublicher Chuzpe beschrieben werden.

Die Linsen mit Speck und Spiegelei, lieblos auf den Teller geschöpft, erinnerten frappant an ähnliche Gerichte, die ich vor 25 Jahren bei zwei alten Damen in der Mollardgasse zu mir zu nehmen pflegte, deren Wirtshaus den großen Vorteil hatte, unsäglich billig zu sein. Das Paprikahendl war zäh, die Nockerl wässrig, der Kalbsnierenbraten bestand zur Hälfte aus Nierenfett, der Gemüsereis war aufgesprungen, also weit weg von jeglicher Körnigkeit, und absolut geschmacksneutral. Selbst das schon vielgepriesene Mayonnaiseei ließ trotz netter Gemüse drumherum den eigentlichen inventionalen Kick vermissen.

Systemküche war auch angekündigt worden im Voreröffnungspressegetümmel, und angesichts der beliebig auf den Tellern gelandeten Gerichte sah man geradezu vor sich, wie die Küchenmannschaft Fertigpackungen aufreißt und aufs Geschirr stülpt.

Ja, ich bin böse, spitzfindig, ich weiß. Ich bin verärgert. Ich bin verärgert, weil ich mich meiner Erwartungshaltung hingegeben habe. Ich bin verärgert, weil ich das, was ich gegessen habe, Helmut Österreicher nicht zuordnen kann und will. Und es drängt sich geradezu die Frage auf: gibt es in der Gastronomie Paarungen, bei denen das Zusammenspiel mehr ist als nur die Summe zweier Einzelteile? Wo bei Auflösung einer solchen Paarung beide Teile nur verlieren können?

PICCOLO, 07.03.06 @ 21:16

"burgenländlich"..
Wenn etwas einfach, nett und klein ist, dann schafft es sich leichter jenen wünschenswerten Respekt, den sich auch ein Wirt wünscht. Das vergisst man in Hardcore Tourismusgebieten etwas leichter. So wie man halt auf einer Autobahn gerne mit Vollgas die zugelassene Geschwindigkeit überschreitet als in einem Hohlweg. Ehrfürchtig ist der einfache Mensch (den ich etwas überzogen beschrieben habe) doch wieder gerne dort wo es auch einfach aussieht.

karlheinz, 07.03.06 @ 14:42

lasst uns froh und kotzig sein...
"Hat man an in der Raststation Irschenberg noch nicht gekotzt, kotz man zur Ankunft in des Wirten noblen Porzellanabort. (sic!)"

seien wir erfreut darob, dass der burgenlaender seine "puszta-tours" im seewinkel geschaffen hat...

...und somit diese partie (die nicht zwangslaeufig aus teutonischen gefilden stammen muss!) aus dem autobus nach dem prinzip der aethylenischen zentrifugalkraft in einen pferdegezogenen pusztabus verfrachtet zur umrundung der langen lacke (nomen est omen!!).
anschliessende inkasernierung in einer ilzener schenke (natuerlich original) und pausenverbraemter heimtransport in den nordosten inkludiert.

nicht auszudenken man liesse sie frei!!!

PICCOLO, 06.03.06 @ 19:31

Cool man!
Was man daher annehmen kann, sind sicherlich gewisse Vorkommnisse welche tourismusgeprüfte Leute jederzeit belegen können. Baufirma macht „Saufgelage – Wochenende” auf schöner Zillertaler Hütte. Der Wirt hat die Berghütte auf Anraten seines Wirtschaftskammerberaters vermutlich zur Nobelhütte umfunktioniert. Alles auf EU Standard, nichts mehr von jener Hüttenqualität wie sie der Deutsche aus den Heimatfilmen kennt, wo man auf Strosäcken schläft und vor die Hütte zum Schneebrunzen geht. Die Preise mussten bleiben, denn Übernachten in solcher exponierter Lage sollte einen Hunderter wert sein.

Die Bautruppe aus Castrup Rauxel also, nehme ich an, animiert durch Hansi Hinterseer, die Zillertaler Schürzenjäger und Tiroler Schuhplattler in einer Wuppertaler - Saufen bis zum Abwinkenstehweinhalle: „Dort fahren wir auch mal hin!” Gelehrt durch RTL, SAT 1, PRO 7 und Ballermann Sex, versteht sich der proletarische plattdeutsche Teutone oder Chatte als „Hütttenzauber Spezialist”. Schon auf der Anreise musste der Bus alle 300km sein Bierdepot auffüllen. Hat man an in der Raststation Irschenberg noch nicht gekotzt, kotz man zur Ankunft in des Wirten noblen Porzellanabort. Man hat ja ein Plumpsklo erwartet, aber was soll´s.

Jetzt ist ja der Aufenthalt auf jener Hütte ein Preisschmankerl! Da versteht man schon, dass der Wirt kein Verständnis dafür hat die vielen Extradienste gratis zu machen, welche so eine vermessene Truppe erfordert. Nach der Rodelpartie versumpfen sie dazu noch bei der Konkurrenz und meckert wenn man Bescheid kriegt, dass die Küche auf der Hütte womöglich früher sperrt, weil der Koch auch ein Mensch sein will.

Im Tal ist es die Regel, dass rabiate Gäste solchen Schlages gleich von der Polizei beruhigt werden. Aber oben auf dem Berg, wo es keine Sünde gibt?

Ich verstehe den Wirt. Das Pfefferspray, die Gaspistole sind oft wirklich einzige Auswege einer wild gewordenen Horde Säufer Herr zu werden. Und darum wird es sich vermutliche gehandelt haben. Leute die sich ihren Schnaps und Jause mitbringen und die Zimmer versauen, den Betreibern von solchen Einrichtungen ihren Verdienst kürzen…. Benehmen ist ja überhaupt nicht mehr gefragt. Man will ja im Urlaub keine Freunde machen, wenn man sie ja mitgebracht hat. Und wiederkommen ist sowieso bei solchen Gruppen nie der Fall. Also kann es dem Wirt nur egasl sein. Dem blödsinnigen Medien noch Rede und Antwort stehen, wenn man genau weiß, dass ohnehin nur geschrieben wird was touristisch nicht schadet und allgemein genehmigt ist? Good man!

Tirol isch lei oans!

Minimalist, 06.03.06 @ 18:09

Tirol dar nicht tyrol werden.
möchte dieser gastfreundliche Wirt vielleicht die unbefleckte, reine, tiroler Küche gegen "das kalte nördliche Kapital" verteidigen?
20 Firmenangehörige aus Pifkinesien. Da kann die Welt schon ganz schön beben. Vielleicht sogar Protestanten dabei?

noapino, 05.03.06 @ 12:30

Kulinarisches Österreich
Minimalist gegen Piccolo - a matte Sache - Tiroler Hüttenwirt gegen Deutsche Urlauber, das nenn ich Brutalität: http://tirol.orf.at/stories/93468/

Doch der Glaube unserer deutschen Gäste in das Gute im Tiroler scheint ungebrochen:
"Die deutschen Urlauber reisten zwar vorzeitig ab, bewerteten das Ganze aber als negatives Einzelerlebnis."

Wer fühlt sich da nicht an die Piefkesaga erinnert?

Minimalist, 01.03.06 @ 08:22

@CW
Der "Italienische Garten". Klare Linien. Minimalistische Geometrie. Vollkommene Symmetrie. Erst der unwillkürlich gesetzte solitäre Strauch mit der unvergänglich schönen, barocken (englischen?) Rose macht ihn zum Erlebnis.
Es sind die Brüche und das UND?!

pastinake, 28.02.06 @ 08:53

@noapino
Danke, der Berliner Lakritzeshop ist unglaublich. Meine böhmische Grossmutter, die ihre geliebte Lakritze immer als "Bärendreck" bezeichnete (und sich dann wunderte, dass ich am Christkindlmarkt keine schwarzen Lakritzstangen essen wollte), wäre begeistert.

ChristophWagner, 28.02.06 @ 01:46

Minimalistisch allaa
Definitiv: Der Minimalist bin nicht ich vice versa. Seine für mich stets animierenden und (vor allem in naturwissenschaftlicher Hinsicht) lehreichen Wortmeldungen haben lediglich meine Neujahrsvorsätze beflügelt. Aber ich bin kein Positivist, sondern ein Barockmensch zwischen Lachen und Weinen. Ein wenig minimalistischer (vielleicht auch positivistischer) zu werden, wäre (zumindest in dieser Welt) kein Fehler. Doch der Weg vom pausbäckigen Putto zum minimalistischen Angel Heart ist weit. Danke, hypercube, für den poetischen Heimholungsversuch. Aber ich fahre nächtens sehr wohl noch „durch die Stroßn, wo i fria gwußt hob wos rennt”, und davor, dass ich „ ganz schee allaa” bin, bewahrt mich vorerst Dr. Carozzi, dieses geschwätzige Ekel.
Und außerdem: Pastinakens Lakritze, auch wenn ich sie nicht kenn´, ist sicher Spitze.

noapino, 27.02.06 @ 18:43

@pastinake: Süßholznachschlag
Also war meine Lakritze wohl die Falsche.

Hier gäbe neben dem hellen auch dunkles Lakritzpulver (Artikel Nr 14258): http://tinyurl.com/nkxot
sowie Spezzatina (reines Lakritz). Zur Not könnte man versuchen, das im Mörser klein zu bekommen.

Dass der Fisch keine optimale Kombination darstellt, war mir schon klar, aber wir haben zunächst auch nur den Risotto mit unterschiedlichen Dosen Lakritz und Safranessenz gekostet.

Vielleicht schaffe ich es ja im Sommer zum Urheber des Gerichts...

hypercube, 27.02.06 @ 16:11

@drcarozzi
schicke ihn bitte zurück und er wird nicht singen müssen - denn er wird immer wilkommen sein:
Du fahrst 8 Stund durch und bist no lang ned daham
Sixt nix wia de Nocht und an, der pickt an an Bam
In dem Hotel is scho finsta, oba du host a Glück
Da Portier hod no a Zimma, da Automat deine Tschik

Und dann liegst do und drahst den Radio an
Zündst da an Tschik an und fühlst de ganz schee allaa

Die Meisten ham an Herrgott, du host ned amoi an Plan
Woast ganz lang ganz weit fuat und jetzt wüst wieda ham
Oba du waaßt ned zu wem, du waaßt ned wohin
Und wer di no kennt und obs wo gwart ham auf di

Und dann liegst do und drahst des Liacht wieda an
Raukst da an Tschik an und fühlst de ganz schee allaa
Ganz schee allaa

Muagn dann hockst an da Bar und host vua dia des Telefon
Du wöhst de oidn Nummern, oba kana geht dran
Überall rennt des Bandl und sogt: Kana daham
Du host do amoi Freind ghobt und waaßt nimma wos san

Und dann huckst do und ruafst nirgends mehr an
Weu du bist fremd do und fühlst de ganz schee allaa
Ganz schee allaa

Du triffst die Frau von fria, oba de is schwa im Stress
Du fangst an zum Frogn, do sogts: "Oida, sei ma ned bes ..."
Dann sogts: "Und wia gehts da sunst? Gehts da sunst eh guad?"
Du zahlst no gach a Runde und dann is a scho fuat

Und du huckst do und tuast ois wia wann nix wa
Zündst da an Tschik an und fühlst de ganz schee allaa

Dann fahrst durch die Stroßn, wost fria gwußt host wos rennt
Oba es nix mehr wias woa, und do is kana wos di no kennt
Du bist nimma von do und du host do nix mehr valuan
Die an ham die vagessn, fia de andern bist gstuabn

Und du foast o und tuast ois wia wann nix wa
Daham ois Fremda do is ma ganz schee allaa
Ganz schee allaa

c Dr. Kurt Ostbahn

Minimalist, 27.02.06 @ 13:29

Die Gleichheit der Verschiedenheit der Gleichheit?
Wäre ich gerne CW?
Ich wäre vielleicht gerne WIE CW?!
Die (gastro-)weltanschauliche Durchschnittsmenge von CW und mir hat nur wenige Elemente. Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, schätze ich sein geschriebenes Denken.
Zu kompliziert?
Ich bin -im Gegensatz zu CW- ein lausiger Koch. CW ist ein fortgeschrittener Esser. Ich auch (behaupte ich).
Das reicht nicht für eine Identität!

pilzkopf, 27.02.06 @ 11:35

Was ich nicht verstehe...
...wird mir womoeglich auch keiner erklaeren koennen... wenn ich die eintraege von herrn wagner durchlese, erscheint es mir dubios warum er ploetzlich so maulfaul geworden ist. Versrach er doch zu beginn minimalistischer zu werden.
Ist aus cw. minimalist geworden? Ich vermute da was...

Noch was: Schon gehoert, die ersten Huehner mit Vogelpest sind just die uns so gut schmeckenden Bresse Rasse!

Hat das etwa mit der hochrasanten ueberzuechtung zu tun? Hier ware CW. gefragt, was er meint... Ich habe von einem tierarzt gehoert, dass feinschmecker dafuer verantwotlich sind, dass Lebensmittel derartig denaturiert aussehen muessen, dass es ihnen noch schmeckt. Kalbsfleisch weiss und Huehner maisgelb und am Ende gibt das voellig falsch ernaehrte kranke produkte...

Ich glaube weiters speisings weblog hat nur eine chance wenn solche fachthemen ausfuehlich eroertert werden koennen. Welche huehner kocht profiler oder der "funky punky" piccolo. Falls diese programme nicht endgueltig geloescht wurden.

Befinde mich derzeit in England wo es keine oe`s gibt.... Essen hundsmiserabel, da sieht man dass am Ende in den hotels nichts von der angesagten spitzenkueche erhaeltlich ist. Obwohl`s im prospekt stand und laut hotelzeitung ein dreisternefranzose berater ist.

Da lobe ich mir jedes Hotel in Tirol oder anderswo in Oesterreich wo es gute kueche gibt! Freue mich wieder auf Freitag daheim.

Best regards!

Minimalist, 27.02.06 @ 10:33

Belgisches slow food?
Wieder einmal in Lux. Mein Geschäftsfreund (Italiener in Lux.) lädt mich in ein südbelgisches (vallon.) Dorf. Zum "Kirchenwirt". Grund: der Wirt möchte eine südbelgische "Slow Food" Filiale organisieren. Abend-Thema: vallonische Küche und Orangen aus Sizilien. (Perlhuun mit Orangensauce, Entenleber mit Orangenmarmelade, Panna Cotta mit Orangenschnitzen,...) Ergebnis Küche: bemüht, mittelprächtig. Ergebnis Wein: unterdurchnittlich. Zusammen 13,5 Punkte.
Zur Realisierung der Idee, regionale Positionen auf internationales Niveau, zu heben, reicht ein klingender Name einer Bewegung, keinesfalls.
Der Abend war trotzdem wunderbar, wegen der Menschen.
Was ich hier lesen durfte: ich werde den gRh motivieren, seine Krachn in ein Wappen umschmelzen zu lassen.
An Empfehlungen für -lateinische- Inschrifte wird es nicht fehlen?

pastinake, 27.02.06 @ 09:34

Janustempel und Volcanal
Im Janustempel von Speising hat sich sogar eine Hydra eingenistet, wie bei manchen Postings zu diesem Thread wieder mal deutlich wird ;-)
@ Volcanal: wird in Zukunft mein Name für den Grillplatz eines Freundes sein. Dort haben wir zum Jahreswechsel inmitten von Schneebergen eine Truthenne geopfert. Sie wurde im Ganzen im Kugelgrill zubereitet, ein wunderbarer Genuss von saftigem Fleisch, knuspriger Haut und nur einem Hauch von Räuchergeschmack.

pastinake, 27.02.06 @ 09:21

Lakritze
Danke für die Beschreibung Ihres Experiments. Die Lakritze im Le Calandre war dunkelbraun, fast schwarz. Sie schmeckte ein bisschen nach Kaffee und Tabak, die Süsse war sehr zurückhaltend (Anis-ähnlich). Da ich solche Lakritze, wie sie Alajmo von einem nordafrikanischen Gewürzhändler in Paris bezieht, nirgends bekomme, habe ich das Risotto noch nie nachgekocht. Ich denke auch, dass das Risotto für sich alleine stehen sollte, weil der Süssholzgeschmack weder zu Fisch noch Fleisch passt.
Ich denke, das macht ja einen Spitzenkoch aus, wenn er/sie aus wenigen, einfachen Zutaten etwas ganz Singuläres herstellen kann, das nicht einfach zu kopieren ist.

noapino, 27.02.06 @ 00:16

@pastinake: Lakritzrisotto
Es ist schon mehr als ein halbes Jahr her, dass ich mich und einige meiner Freunde an diesem Risotto versuchte.

Mangels detaillierterer Rezeptinformation habe ich es ganz klassisch probiert: Butter, Schalotten, Arborio, Weißwein, Hühnerfond, Butter, Parmesan.

Dazu eine Safranessenz mit Hühnerglace, Safran, Butter.

Und dann das Lakritzpulver: Mein Apotheker hat es mir "fein" oder "grob" angeboten und ich habe mich für Ersteres entschieden. Das Pulver ist eher hellbraun und vermutlich handelt es sich dabei um nichts anderes als um feines Sägemehl von der Süßholzwurzel.

Zum Risotto gab's (obwohl zunächst nicht geplant) einen leicht marinierten, kurzgebratenen Thunfisch.

Essenz und Lakritzpulver wurden erst bei Tisch dosiert.

Und was soll ich sagen? - Es war interessant. Leider nicht mehr. Die Lakritz-Aromatik war fordernd und originell aber Balance und Harmonie nicht wirklich da. Die Safran-Essenz jedoch ist wirklich "gefahren".

Ich hab's seitdem nicht mehr probiert und vielleicht habe ich auch das falsche Pulver, denn es soll da auch eine Art Lakritzpulver geben, das aus dem eingekochten Extrakt der Wurzel gewonnen wird und schwarz und stark hygroskopisch sein soll.

Wie auch immer, es war den Versuch wert und hat Spaß gemacht.

mykologe, 26.02.06 @ 11:44

cloacina
ist das nicht eine muschel??? zwischen den zwei kiniescheiben einer dame???

noapino, 25.02.06 @ 00:23

@pastinake: forum romanum à la speising
- Der Umbilicus urbis bzw Nabel der Welt ist zweifelsohne hier zu finden: http://tinyurl.com/n85ee

- Am Tempel des Saturn wurden u.A. die von Julius Caesar eingeführten täglichen Bekanntmachungen angeschlagen. Gilt quasi als erste Zeitung der Welt und entspricht doch auch in irgend einer Weise: http://tinyurl.com/jqn3p

- Der Concordia-Tempel soll errichtet worden sein, nachdem sich Plebejer und Patrizier darauf geeinigt hatten, so in etwa mit gleichen Rechten ausgestattet zu sein. In der Republik diente das Gebäude auch als Tagungsort des Senats und "Eintracht" dürfte dort selten geherrscht haben. Aus diesen beiden Gründen schiene mir dieser Tempel ein höchst passendes Sinnbild für das von minimalist geforderte offene Forum.

- Das Heiligtum der Venus Cloacina: Ort der gemeinsamen rituellen Reinigung nach Zwistbeilegung. In Speising noch nicht umgesetzt, aber durchaus denkbar zum Abschluss ausgeuferter "Flame-Wars" (Ich sag' jetzt nicht, wer mir da in den Sinn kommt)

- Der den Zwillingen Castor und Pollux geweihte Dioskurentempel nun wieder ist doch eine schöne Metapher für die Zusammengehörigkeit von Speising und Traubing.

- Der Janustempel: Geweiht dem zweigesichtigen Gott Janus. Die Notwendigkeit ist offensichtlich, wenn man den Gerüchten Glauben schenken darf, dass die Anzahl an registrierten SpeisingerInnen höher sein soll als die Anzahl derer die diese Registrierungen vorgenommen haben. Würde somit gut in diesen Winkel passen: http://tinyurl.com/zl3uo

- Der Volcanal war der Altar des Vulcanus. Die Römer sollen ihm dadurch gehuldigt haben, dass sie am 23. August Fische, Siebenschläfer (oder waren es doch Haselmäuse?) und anderes Getier in ein eigens zu diesem Zwecke entfachtes Feuer warfen. Ich bin jedoch sicher (und auch die Jahreszeit spricht stark dafür), dass es sich dabei um eine antike Form des sommerlichen Grillvergnügens handelte, die Tiere nach entsprechender Garung am Volkanal sachgerecht tranchiert und anschließend gemeinsam verzehrt wurden. In Speising würde ich darin eher eine Art Plauderecke mit der Möglichkeit des Austausches von (Grill-)Rezepten sehen. http://tinyurl.com/r8cgy


Mehr zum Forum Romanum findet sich z.B. hier:
http://tinyurl.com/l2xzn
http://tinyurl.com/ko2g2

(zum Thema Süßholzrisotto morgen mehr)

karlheinz, 24.02.06 @ 14:03

@drcarozzi
LORD MAYOR!! seid ihr's??

drcarozzi, 23.02.06 @ 20:01

Bürgermeister
Habe heute eine ganze Nacht in einer unserer Inselkneipen auf Balaor mit einem Typen durchzecht, der von sich behauptet, er sei Bürgermeister von Speising. Was habt ihr denn mit dem bloß angestellt? Der war ja wirklich reif für die Insel.

pastinake, 23.02.06 @ 15:03

@noapino
Bitte um Näheres zu "Tempel des Saturn, das Heiligtum der Venus Cloacina, der Janustempel, der Volcanal, der Umbilicus urbis,
der Concordia-Tempel, der Dioskurentempel".
Ich kenne mich im antiken Rom nicht aus - bei einem hochsommerlichen und mitternächtlichen Besuch des Forum Romanum beeindruckten mich mehr die quicklebendigen Römer mit ihren zuckerwatte-essenden, gar nicht schläfrigen Kleinkindern als die alten Tempel - lediglich Vestalinen-Tempel und der "Bocca de la verita" sind noch in bester Erinnerung. "Venus Cloacina" macht mich jedenfalls neugierig!
Apropos Italien: schon mal das Lakritze-Risotto gekocht?

pilzkopf, 23.02.06 @ 12:39

piccolo ??
..ist der piccolo in Minnesodbrenna erschossen worden?

alma, 22.02.06 @ 23:35

gRh - rGh?
Die Wexstabenverbuxlung konnte ich einfach nicht überlesen - revolvernder Gemeindeheld?

Konstruktiver Held allemal, denn in den letzten Faschingstagen schon so präfastenzeitlich dahinzutümpeln, ist eigentlich gänzlich speising-ungemäß!

alma, 22.02.06 @ 23:28

gRh - rGh?
Die Wexstabenverbuxlung konnte ich einfach nicht überlesen - revolvernder Gemeindeheld?

Konstruktiver Held allemal, denn in den letzten Faschingstagen schon so präfastenzeitlich dahinzutümpeln, ist eigentlich gänzlich speising-ungemäß!

noapino, 22.02.06 @ 23:20

Aus dem wilden Westen ........
.... zurück ins alte Rom.
(Doch der Wunsch bleibt der gleiche)

Wie uns die Hl. W. ("Wikipedia bitt für uns") lehrt, wurden im Lauf der Jahre auf dem antiken Forum Romanum eine Reihe von Bauten errichtet.

Der Tempel des Saturn, das Heiligtum der Venus Cloacina, der Janustempel, der Volcanal, der Umbilicus urbis,
der Concordia-Tempel, der Dioskurentempel, und, und, und.

So ein Forum wünsche ich mir für Speising. Wäre doch gelacht, wenn sich das nicht angemessen bevölkern ließe.

Minimalist, 22.02.06 @ 09:36

el Speiso und Traubstone
Der kühle Wind des Nordens weht über die Ebene.
Der gealterte Revolverheld (gRh) liegt im Heu, im Mietstall, Grashalm zwischen den Zähnen, und grübelt.
Ungerufen, ist er aus der Stadt des Ostens hier aufgetaucht um im Saloon ein wenig zu spielen und über Teutates und die Welt zu diskutieren. Voll Bewunderung dafür, dass hier alles kostenlos ist. Saloon, Hotel, Store, Mietstall. Nur in einem kleinen Ausstellungsraum kann man Flächen mieten. Die Wohltäterin (Wt)!!, wird ihm gesagt.
Ohne Nachdenken geniesst gRh dieses selbstlose Angebot.
Meist am Wochenende hält der Bürgermeister (B) einen Vortrag, mit anschliessender Diskussion.
gRh ist aus dem Osten gewohnt, Diskussionen mit scharfer Zunge zu führen. Hier ist eher das Nette gefragt (er erinnert sich: "Minensota nice").
Der kurzsichtige Binsenweisheiter (kBw) macht sich im Saloon breit und beginnt mit seinem Repetiergewehr herum zu ballern.
Einmal geht es so knapp an einer Verletzung vorbei, dass die Wt ihm den Saloon verbieten möchte. gRh möchte ihr das ausreden und prophezeit die Vielgestaltigkeit des kBw. Und el Speiso müsse sich selbst zu wehren wissen.
rGh beginnt zurück zu ballern. Das Geballer irritiert die Bürger und Handwerksburschen. Sie möchten es gerne nett.
rGh zieht sich manchmal nach Traubstone zurück. Glücklich mit dem weisen Wisser, mit dem reverse name, dem know-how intensiven Henry Stone und anderen Kennern aus nah und fern (einer aus jenem Ort, welcher nach Würsteln benannt wurde, der Ölfrucht,...) mit diskutieren durfte.
Das Geballer in el Speiso wird intensiver. kBw schiesst gezielter. Bürger tanzen unter den Salven, ziehen sich beleidigt zurück.
B, der zu Neujahr noch die abgesägte Schrotflinte der Satire abfeuert, zieht sich für längere Zeit zurück.
Im autoritätslosen Saloon: Die Handwerksburchen sichten schon eine um den rGh gescharte Bande als die wahren Gewalttäter. Sie wünschen Themen, welche man auf der Mainstreet in el Speiso kennt (was soll das Geschwafel aus dem fernen Osten?).
Die Bürger wünschen sich nichts mehr, als dass die Nettigkeit wieder einkehrt.
Sie danken B.
kBw merkt zu spät, dass er seine eigene Bühne totgeschossen hat.
Grabesruhe im Saloon und auch in Traubstone.
Mozart hat noch einmal geholfen, denn bei Mozart kann nichts schief gehen. Er ist unantastbar. So wie alles Gesicherte. Vergangene.
gRh denkt an Wt. Wer dankt Ihr?
In Hollywood würde gRh nun in der Abendsonne verschwinden. Tut er aber nicht.
Was nun?
B bemerkt in seinem Abschiedsvortrag, bei Gastronomie sei schon alles bis in die hinteren Winkel ausgeleuchtet. Nein. Wir beginnen erst zu verstehen: "Essen im Kopf".
Tausende Saloonthemen sind noch offen.
Sehr geehrte Wt ein paar Empfehlungen von gRh.
Keine Vorträge als Diskussionsstart. Beiträge von den members. Foren: Restaurants, Kochen, Warenkunde, Trinken, Off Topic,... Threads nicht invers chronologiesch, sonder nach der Aktualität der Beitrage gereiht. Spannende threads leben dann oft Monate. Gewalttäter-Treads sterben von selbst.
UND: weg mit der Nettiquette.
Es gibt keinen faderen Bundesstaat als Minnesota nice.

mykologe, 16.02.06 @ 18:10

@beziehungen - russel
Lieber russel, vielleicht bieten sich neue chancen auf neue beziehungen. Erst habe ich gut ein jahr das weblog verfolgt, mich gefreut und mir lange überlegt was man da so einbringen könnte.. Nun ja auch auf dem Traubinger Log rührt sich nichts. Ist schade eine gastrosophen disputierbasis so verwaisen zu lassen. Ist das des von C.W. angekündigten minimalistischer werdens zu beginn des jahres??

Wir werden es nie erfahren.

Verabschiedung.

Russell, 16.02.06 @ 17:00

@mykologe
Wenn die Frage ernst gemeint ist, so darf die Antwort wohl auch ernst sein. Teilnahme am log war Resultat einer Beziehung. Beziehung ist aufgelöst. Anlass (nicht Ursache) der Auflösung liegt ebenfalls hier im Log begründet.
Was soll ich da noch groß schreiben?

mykologe, 15.02.06 @ 01:50

russel
..warum?

mykologe, 15.02.06 @ 01:46

******profiler, russel...
Na ja, wie nehm ich es? Profiler ist überall beschlagen, man kommt mit dem Lesen nicht nach. Piccolo ist noch beschlagener, verschlagener voller Heimtücke gegen die überige Fraktion, profiler ist neutral ausgewogen. Zwei Programme??
so wie aof Ö1 die Sendung Der Watschenmann. Schönfärber und Schwarzmaler... Interessante Mischung. Könnte man nicht diese Programme als Weblog autoren gewinnen. Sind sie zu teuer?? Der Piccolo darf nur nicht schreiben wenn er nach Mitternacht - wie ich - besoffen ist.. Dann würde das schon passen.. Meine ich halt...

Russell, 14.02.06 @ 20:24

Der Rückzug als Weg in neue Welten ...
so nimmt sich Russell den Bürgermeister zum Vorbild und verabschiedet sich einmal aus Weblog.
Sollte die Betrachtung des Siebten Siegels gleichzeitig das siebte Leben der Katze sein?

Russell, 14.02.06 @ 20:24

Der Rückzug als Weg in neue Welten ...
so nimmt sich Russell den Bürgermeister zum Vorbild und verabschiedet sich einmal aus Weblog.
Sollte die Betrachtung des Siebten Siegels gleichzeitig das siebte Leben der Katze sein?

profiler, 14.02.06 @ 08:36

erwischt......
profiler ist nicht real. profiler ist ein selbständiges, unabhängiges programm, ähnlich dem orakel in "matrix", dass sich immer dann in gang setzt, wenn die zugriffsquoten auf speising niedriger werden, um dann ein bischen remmidemmi zu provozieren. piccolo ist auch nicht in urlaub, wie von ihm fälschlicherweise behauptet, sondern ebenfalls ein programm, sozusagen das gegenstück zu profiler und wird zur zeit neu überarbeitet und upgedatet.

gruss

mykologe, 14.02.06 @ 00:13

?question?piccolo usw...
..kann es sein dass piccolo wenn er nach mitternacht postet immer einen zuviel in der krone hat?? Warum hasst minimalist den piccolo. Viele Fragen hätte ich nocht. Sind profiler und piccolo überhaupt echt?? Oder wird das zum "anheizen" des Web - Verkehrs inszeniert... Spannender ist es ja als Vieles anderes was speising bietet....
Auc ja: Dem Bürgermeister wünsche ich alles was er gerne hat am Speisenplan.. Die Insel habe ich nicht gefunden?? Wo liegt sie genau? vielleichtg schippere ich im sommer einmal vorüber....

Busserl! Wohin auch immer,,

hypercube, 13.02.06 @ 15:09

Jahrgänge und Applikationen
lieber noapino,
was heißt hier welche Lage: die einzig wahren Sardinen kommen aus der Bretagne - von http://www.laquiberonnaise.fr/ sind sie nicht schlecht, aber es gibt noch besseres in meiner Sammlung natürlich nur à l’huile d’arachide pure.
Die 92er sind sicherlich recht fein - wobei ich sie noch gerne etwas mürber habe.
Die Kostnotizen einer subcutane Applikation würde ich gerne lesen. Ich selbst belieb beim klassischen Stil.

noapino, 13.02.06 @ 14:16

@ jahrgangssardinen: Quel millesime?
Welcher Jahrgang wird denn geboten? Und welche Lage? (Habe gehört, der große Jahrgang 1992 würde sich gerade der ersten Genussreife nähern.)

Wird blind verkostet?

Und ist eine subcutane Applikation ebenfalls möglich? Injektionsbesteck könnte ich mitbringen!

hypercube, 13.02.06 @ 12:47

@ jahrgangssardinen - Ihr werdet mich an meiner Dose erkennen.
Ich hoffe sehr, dass es wieder ein speising Fest geben wird mit oder ohne Botoxparty (Ist es nicht heute zwei Jahre her, dass speising offiziell eröffnet wurde?) Wie gebogen ist eigentlich die Dose "speising" schon?
Ich biete für das nächste Speising Fest an, aus meine Sammlung der Jahrgangssardinen zwei Dosen zu opfern. Wer verkostet mit?

Fuerstenfelder, 12.02.06 @ 21:35

@pilzkopf
nomen est omen!!!!!!!!!!

mykologe, 12.02.06 @ 10:56

q - profiler - superman
Das ist aber großartig, nur der Bürgermeister kann das noch schlagen, der hat aus seiner bundesheerzeit sicher noch jede Menge Inzersdorfer Jagdwurst usw.. Dachte er doch ein Hungerleiderleben zu führen. Es kam ganz anders....

profiler, 12.02.06 @ 10:08

@ jahrgangssardinen
bei genauerer durchsicht meines konservenvorrates, habe ich noch ein paar dosen vom hervorragenden jahrgang 1956 inzersdorfer fleischschmalz und, vom ebenfalls bemerkenswerten jahr 64, gefüllte paprika gefunden. aus sammlergründen werde ich diese verständlicherweise nicht verkosten. aber falls jemand interesse hat, erkläre ich mich bereit, diese kostbarkeiten zu einem adäquaten preis zu veräussern ;-)


gruss

tastatour, 11.02.06 @ 09:11

@jahrgangssardine
Das hört sich ja hochinteressant an. Botulinumtoxinselbstversuche beim nächsten Speisingfest?
Da wird der Herr Bürgermeister aber mit seinen Kindern schimpfen, wenn er wiederkommt.
Und wie lange hält ein Bürgermeister auf einer Insel?

PICCOLO, 11.02.06 @ 00:21

@biegler - profiler...
..wenn wer nicht speising korrekt postet gibts gleich krawall. Das ist eher in die Richtung des Kärntner Erzherzogs..
Dabei habe ich vielleicht ein wenig übertrieben, aber im Kern immer nur das geschrieben was ich mir so gedacht habe. Dass wer sich unbedingt viel überlegen muß um in einem öffentlichen Log zu schreiben ist mir neu. Wo bleibt da der freidenkerische Anstoß?
Warum muß nach Eurer jeder minimalists Welt anbeten? Oder C.W.´s Ansichten teilen? Warumn darf man die Götzen der Ess - Kultur anfeilen??

Mir persönlich hat meine Einstellung noch nie geschadet. Ich habe nichts gegen den minimalisten oder profiler oder jemand anderen. Ja ich schätze sie als wunderbare Meinungsvertreter wie sie besser nicht sein können. Daß irgenwer meine Kaschemme aus dem Speisinger Kollegenkreis besucht, darauf bin ich vordergründig nicht aus.
Man sollte mir aber dankbar sein, dass ich kein Blatt vor dem Mund nehme.
Und mich mit dem Herrn Haider zu vergleichen finde ich nicht schlimm. Der Haider ist auch nur ein Mensch.

Komisch finde ich jedoch schon die Einschätzungen des Herrn Bürgermeisters C.W. Bei einem Träger höchster staatlicher Verdienstzeichen würde ich mehr denkerische Bandbreite zusprechen. Und seine oft nur im Kreis gedachten Anspielungen auf kulinarische Themen genügen doch wieder nur dem oberflächlichen Konsumentenpublikum, völlig ferngesterter Zeitschriften. Journalist wurde ja auch irgendwann früher einfach mit dem Wort Tagelöhner übersetzt. Ein Cournonsky ist er wohl nicht. Vielleicht ein vager Schatten.
Sorry, aber das muß ich zu den obigen anmerkungen Hernn bieglers noch sagen.
Ich bin vor 20 Jahren selbstständig geworden weil mir die Arschkriecherei in elitären Läden wirklich auf den Geist gegangen ist.

In cibo et potu!
Pikkolo

PS. Da ich bis 10. März in den Urlaub gehe ist das meine letzte Meldung. auf meiner Insel gibt es kein Internet.

andreasbigler, 10.02.06 @ 21:14

Pilzkopf?????
Na ja, wenn ich so lese, gewinne ich immer mehr den Eindruck, dieser "Schwammerlkopf" ist die "Hardcore - Piccolo Version", aber auch ganz nett, wenn auch nicht immer originell ......

... und lieber "profiler", du hast schon Recht, ein braunes Hirn abzulehnen, aber ein brauner Hals ist auch für A.... (sonst wär er ja nicht braun)! Ich bin da noch eher für einen "Selbstabschuß", aber bloß nicht da hinten rein kriechen, denn das ist nur was für wirbellose Zeitgenossen!

profiler, 10.02.06 @ 17:34

@ pilzkopf
nun ja, dass sich etliche kärntner, allen voran der landeshauptmann, nicht immer durch überbordende intelligenz auszeichnen, bewahrheitet sich einmal mehr. lieber einen braungefärbten hals, als ein braungefärbtes hirn....

mit ulrichsberger grüssen

pilzkopf, 10.02.06 @ 14:28

so so
Ein berufsmäßiger Schreiber gibt zu dass ihm rein nix neues mehr einfällt. Gut. Man hat möglicherweise schon genug Geld verdient und ist sich seiner selbst satt geworden. Ist es Kopfleere oder Bauchesfülle, man wird es nie erfahren. Dabei wär ja wirklich nichts dabei die ewig zufriedenen Schäfchen mit ein paar Sätzchen zu befrieden.Da gäbe es doch ein paar unter den Speising Verbrauchern, die fast noch geschickter und begreiflicher die tolle Truppe anfeuern könnten.

Aber was sieht man, massige Devotismen und Masochismen. Keine Aufstand, keine Austritte. Alle eine Halskrause, schön braun. Nett. Nettiquette tatütata :

Rübezahl verlässt seine Zwerge! Keiner wirft ihm auch nur ein kleines Felschen nach, ist auch egal, die Riesen kratzt das nicht weiter.

andreasbigler, 09.02.06 @ 23:17

Noch was, lieber CW!
Den Siebenschläfer ja nicht futtern oder sonst wie ums Eck bringen, sonst werd ich als Beschützer aller Siebenschläfer seeeeeeehr bös ..........

andreasbigler, 09.02.06 @ 23:08

Na wieso eigentlich nicht ....??!
Also, dann alles Gute und viel viel Spaß beim Fertigstellen des Kriminalromans und ich hoffe, dass nicht die neue Frau "GM" den Weblog übernimmt (*g*) ... und das war wieder einmal eine typische Bigler - Meldung (der Wurschtl wird sich wohl nie benehmen können)

Liebe Grüße
Andreas Bigler

noapino, 08.02.06 @ 22:52

Haltbarkeitsrekorde
wie ich erst unlängst lesen konnte, sollen im Jahr 1938 zwei Konservendosen (Kalbfleisch bzw. Karotten) geöffnet worden sein, die das respektable Alter von 114 Jahren aufwiesen.

Chemisch-bakeriologische Untersuchungen erbrachten keinerlei bedenkliche Ergebnisse und auch die zu Testzwecken damit gefütterten Ratten und Katzen sollen keine merkbaren Beeinträchtigungen erfahren haben.

Im Vergleich dazu könnte das englische Dosenhuhn geradezu als tagesfrisch gelten.

Auch die berühmten Jahrgangssardinen sollen ihren Reifehöhepunkt ja erst dann erreichen, wenn sich der Deckel ganz leicht nach außen wölbt.

P.S.: Die übriggebliebenen Dosen sollen von einer Arktisexpedition des Briten Sir William Parry stammen. Was immer wir daraus schließen wollen...
http://tinyurl.com/ae3hr

karlheinz, 08.02.06 @ 19:53

ad dosenhuhn
de gustibus, bekanntlicherweise, non est disputandum.
aber vielleicht handelte es sich nicht um eine verirrung denn eher eine verzweiflungstat???
man verzeihe meine geschmacklosigkeit...

jamiesolive, 08.02.06 @ 17:46

dosenhuhn
zunächst einmal: bye-bye, lord mayor. ich hoffe, dass sie auf ihrer mittelmeerinsel, wenn schon nicht des pudels kern, so doch wenigstens ein paar anständig-saftige oliven finden und ordentlich was zum spucken haben.
und da ich grad dran bin und das weblog ja angeblich offen bleibt: was haltet ihr eigentlich von meinem landsmann,, der zu seiner goldenen hochzeit ein fünf jahrzehnte altes dosenhuhn in gelee verzehrte, das ihm seine frau 1956 als morgengabe verehrt hatte?
dass er´s gegessen hat, kann ich ja noch verstehen, aber dass es ihm auch noch geschmeckt hat!
liebe macht offensichtlich nicht nur blind, sondern auch zungentumb.

Russell, 08.02.06 @ 17:36

@alma
sehr korrekt. Bei Ovid heisst es nämlich noch "vi" statt "bis". vi = durch Kraft.
-
Was man doch nicht alles in Google lernen kann. Warum gab es das nicht zu Zeiten meines Lateinunterrichts? Die Aufgaben wären viel schneller zu lösen gewesen.

alma, 08.02.06 @ 15:16

lateinisch ...
kamen einem ja bisweilen die Einträge zum "Kulinarischen Oberösterreich" vor, die leider irgendwann verschwunden sind -dabei waren die diversen Entgleisungen mit Küchengeräten und sonstiger Unfug doch so wunderbare Ausdrücke der allgemein österreichischen Seele!

Vielleicht feiern sie ja in modifizierter Form irgendwann wieder Auferstehung!

@ Ovid: der mit dem öfter mal lesen war eigentlich Giordano Bruno ...

PICCOLO, 08.02.06 @ 14:32

..ovid
"Gutta cavat lapidem non bis, sed saepe cadendo:
Sic homo fit sapiens, bis non sed saepe legendo."

noapino, 08.02.06 @ 12:22

Leto
neben Gequake bleibt uns ja noch die freudige Erwartung auf wohlgeratene Sprösslinge und bis dahin die rätselhafte Frage, mit welchem Blitzeschleuderer sich unsere "Glänzende" eigentlich eingelassen hat.

Russell, 08.02.06 @ 11:40

zuletzt noch Froschschenkel?
ohne jede nähere Erklärung ...

ChristophWagner, 08.02.06 @ 09:04

Danke
Ich möchte mich gerne für die wirklich lieben Abschiedsadressen bedanken und freue mich schon auf diverse Zwischenrufe, mit denen ich mich, wo und woher auch immer, ins Speisinger Geschehen einmischen kann.

Mein Weblog bleibt bis au weiteres noch offen und daher auch für jene benutzbar, die es mit dem alten Ovid halten:

„Quamvis sint sub aqua, sub aqua maledicere temptant."

noapino, 07.02.06 @ 00:43

Sabbatical und aus Vielfalt erwächst Freude
Unserem Bürgermeister sei von ganzem Herzen sein Sabbatjahr gegönnt. Nichts desto Trotz hoffe ich, es werde doch nicht ganze 365 Tage dauern und von möglichst vielen Einschaltungen (von woher auch immer) unterbrochen sein.

Auch freue ich mich auf den kommenden Krimi und falls ich bei dieser Gelegenheit den Herzenswunsch einer überaus zugetanen Leserin weitergeben darf, so würde ich darum bitten, dass die Rezepte, wenn schon nicht im Text hervorgehoben, so doch über einen zusätzlich angefügten Index etwas leichter wieder auffindbar gemacht würden.

Zur (Meta-)Diskussion über mehr oder minder willkommene Beiträge und deren Urheber kann ich mir meinen Senf nicht ganz verkneifen und möchte festhalten, dass für mich der Genuss auch diesbezüglich aus der Vielfalt erwächst. Das betrifft nicht nur Autoren und Autorinnen, bei denen ich katiza, eclaire, sonjaa, tastatour, steppenwolf und keineswegs zuletzt andreasbigler in den letzten Monaten schmerzlich und weitgehend vermisse, und mich an den Beiträgen von pastinake, alma, minimalist, profiler, jamiesolive und vielen Anderen erfreue. Auch von piccolo/apicius gab es immer wieder Beiträge, bei denen deutlich wurde mit welchem Engagement, welcher Kompetenz, Begeisterung und Liebe er seiner Profession anhängt. Bei andern Mitteilungen hatte ich zu meinem Bedauern eher den Eindruck einer proselytischen Litanei.

Doch was soll's?

Ich bin überzeugt davon, dass diese Community so viel Interesse an den vielfältigen Themen und auch aneinander gefunden hat, und da - wie ich aus üblicherweise gut informierten Kreisen gerüchteweise vernommen habe - in der nächsten Zeit das Forum neu gestaltet und besser nutzbar gemacht werden soll, zuversichtlich, dass auch den Diskussionen neben dem unverändert bestehenden Gebrauchswert der Restaurantkritiken und sonstigen Informationen ein weiterer Bestand gesichert sein sollte.

Denn wie wurde schon im Buch Mose über das Sabbatical versprochen:

Und wenn ihr sagt: Was sollen wir essen im siebenten Jahr? Denn wenn wir nicht säen, so sammeln wir auch kein Getreide ein -, so will ich meinem Segen über euch im sechsten Jahr gebieten, dass er Getreide schaffen soll für drei Jahre, dass ihr säet im achten Jahr und von dem alten Getreide esset bis in das neunte Jahr, so dass ihr vom alten esset, bis wieder neues Getreide kommt.

PICCOLO, 06.02.06 @ 22:20

@an meine Kritiker...
Was ihr nicht tastet steht euch meilenfern.
Was ihr nicht fasst das fehlt euch ganz und gar,
Was ihr nicht rechnet, meint ihr, sei nicht wahr,
Was ihr nicht wägt, hat für euch kein Gewicht,
was ihr nicht münzt, das, glaubt ihr, gelte nicht!


Wenn ich „Speising” als Forum sehe, wo sich ernstzunehmende Gestalten über die Problematik der Tafelfreuden unterhalten, dann hat das nur einen Sinn, wenn darin genügend Toleranz für vielschichtige Meinung herrscht.

Meine Zutaten für diese Tafelrunde kommen zum Teil ganz spontan aus meinem Kräutergarten: Meine Kräuter sind nicht zarte junge Triebe, es sind knorrige vom Mistral gebürstete alte Stauden, dürr stämmiger Rosmarin und trockner, hartblättriger Felsensalbei. Ich mag den Kerbel und das zarte indische Basilikum, aber wohler schmeckt mir Thymian aus den hohen Tauern. Harz vom Bergwacholder. Bittere Salate.
Ich liebe die Wüste, wo man sich am Wenigen ergötzt, und freue mich doch immer auf diese von Luftfeuchte schweren Oasen mit süßen Datteln und jungen Bauchtänzerinnen. Zu meinen Freunden zähle ich auch Hauben- und Sterneköche.
--------
Hedonisten sollten ihre Welt gut schützen. Es hat der Hochmut dort als Laster zu gelten. Wer die Kochkunst heute bei den wirklich berühmten Köchen sucht, kann das nur, weil man Geschmack zwar definieren aber nicht messen kann. Die Weltmarktküche spielt natürlich vielen Kreisen Geld in die Taschen, die im eigentlichen Sinn mit der Materie des Garens gar nichts zu tun haben. Medienleute sind jetzt leider wie einst die orientalischen Sänger: "Wenn der König sie in den Sold nimmt", sagten die anderen : "Man hat ihm die Zunge abgeschnitten."

Wir alle wissen dass es hervorragende Köche überall gibt, jeder davon wenn er genau nachdenkt merkt jedoch, dass ihm aus der Aussenwelt Aufgaben zugetragen werden die er immer schlechter bewältigen kann. Manie oder Besessenheit, diese Grundeigenschaften des Künstlers kann er nicht mehr ausleben...

Dieser letzte Satz kann den lieben „minimalisten” schon in Rage versetzen. Da ich meine Welt sehr genau erforsche, könnte ich erklären warum… Aber das mache ich nicht hier sondern an anderer Stelle.

Das ist ja offenbar der Abschieds – Blog des Bürgermeisters, dem ich neben anderen „Glückseligkeiten” viel Erfolg bei seiner Diät wünsche. Essen wird in unserem Alter immer schwieriger. Wenn man auf einer Insel ist wo hoffentlich nicht jeder Mist der Welt hingekarrt wird hat man es leichter. Good Luck!

hypercube, 06.02.06 @ 18:30

Mit Dank und in der Hoffnung
Auch mir hat CW viele schöne Augenblicke geschenkt bzw. möglich gemacht (indem nämlich speising auf ihn reagiert haben), dafür herzlichen Dank.
Auch ich hoffe, dass CW in welcher Form auch immer (natürlich bevorzugt als Bürgermeister) bald wieder zurückkehrt!

Und was machen wir verlassene speisinger mit dieser Anarchie?

Ich hoffe:
Es wird weiter interessante Diskussionen führen.
Die Gemeinde wird weiter wachsen.
Wir werden neue Ideen entwickeln und umsetzen (look @ www.pinaut.com - der erste speising / traubing spinn-off so zu sagen, oder? - auf nach Gugging ;-) )
Die Verwaltung gibt nicht auf und kann auch irgendwann die offensichtliche Selbstausbeutung beenden.

Ohne die Tatkräftige Unterstützung von CW wird es schwieriger und wahrscheinlich auch weniger genussvoll - aber wenn wir müssen einfach speising so interessant halten und speziell für CWC machen, dass er bald zurückkommt.

mykologe, 06.02.06 @ 17:42

@unheilige allianzen und so...
..wenn jemand wie "piccolo" in die fertig gekochte Suppe der österreichischen Obergourmetklasse spuckt, dann hat das Folgen.. Aber unrecht ist das Keines, denn obwohl hart formuliert kann fast Jedermann den Aussagen etwas abgewinnen. Liest man ja doch so manches auch im Kurier davon. Beisiel jener NÖ Maxi - der mit Landeshilfe seine maroden Tempel sanieren will. Auch ein Liebkind des verehrten Bürgermeisters... Wo führt so etwas hin? Man glaubt nicht mehr was so geschrieben wird.. Ich halte die Einträge sehr vielsagend, falls sie auch wirklich von einem Praktiker stammen und nicht von einem Gewerkschafter!
Prosit

sonjaaa, 06.02.06 @ 16:12

schade
das ist aber jammerschade - na hoffentlich waehrt die abstinenz nur kurz und cw wird seiner treuen gemeinde wieder speisingliche schreibereien servieren. und es geht hier wohl nicht um hoffnung, sondern um vorfreude.

aehem: ich wurde nur fast vertrieben, war aber in der tat schon etwas ungluecklich. ja, vielleicht war die (schlussendlich maennerdominierte - sonjaaa ist ja auch nur ein zufaelliges pseudonym in anlehnung an meine frau) diskussionsrunde (mich eingeschlossen) etwas zu streitbar, etwas zu rechthaberisch, etwas zu weit von der netiquette.

lg
mh

tastatour, 06.02.06 @ 15:56

na so einfach geht das aber nicht :-)
Von Seiten der Musikschule wird Bürgermeisters Antrag auf ein Sabbatical mit einer schmallippigen Stimmenthaltung gestraft.

Im Ernst: ursulastenzelsche Visionen wünsche ich mir hier nicht. In der Dorfmitte hat nämlich Wirbel und Remmidemmi zu sein:-)

PICCOLO, 06.02.06 @ 15:23

@minimalist
Was bitte habe ich geschafft und vernichtet?!

katiza, 06.02.06 @ 15:01

Verehrter Herr Bürgermeister,
Sie haben die Pause verdient, aber lassen Sie hin und wieder von sich hören und vor allem kehren Sie bitte wieder!

alma, 06.02.06 @ 13:41

Leise rieselt der Schnee ...
... zumindest da, wo ich aus dem Fenster blick, und so sanft, wie er sich in meinem Garten niederlässt, könnte er sich ja allmählich auch über eine aufgewühlte community legen ...

Dem irritierten Schlosserbub möcht ich sagen, dass seine Beobachtungen durchaus zutreffend sind, es gab über die vergangenen 2 Jahre Veränderungen in der Zusammensetzung der "Super-User" - aber das will ich nicht bewerten, da hat jeder sein eigenes Gewissen; ich kenn zufällig alle "inkriminierten" Beteiligten persönlich, es sind eigentlich alles liebe, friedfertige Menschen, und das immer wieder in Wellen eskalierende Aneinander-Reiben hat mich selbst zuletzt sehr fassungslos gemacht.

Da wollte schon einer so treuen Seele wie mir der Kragen platzen, aber genau in dem Augenblick entschwand unser Bürgermeister auf seine Zauberinsel, und so werden die Animositäten wohl irgendwann wenn schon nicht unter Schnee versinken, so sich vielleicht im (Insel)Sand verlaufen ....

Viel Glück bei der Jagd auf Siebenschläfer-Ungeheurlichkeiten! Und das zwinkernde Auge aus der Ferne werden wir wohl zu spüren wissen!

Minimalist, 06.02.06 @ 12:59

profiler und ich
jetzt wirds mühsam,
nur der Ordnung halber:
profiler ist Chefkoch in einem Hotel. Ich war als normaler Gast in diesem Hotel. Ich habe profiler niemals vorher getroffen.
Die Bevorzugung: von Speisinger zu Speisinger hat profiler persönlich gekocht.
Ich habe sein wunderbares Essen durch Begleichung des vollen Rechnungsbetrages ausgeglichen, wie es im erwachsenen Geschäftsleben üblich ist.
In meinem posting habe ich "klare Rechnung gute Freunde" auch explizit angesprochen, aber selektive Leser .....

piccata, 06.02.06 @ 12:58

großer dank
lieber CW, ich verstehe mich eher als leserin ihrer von mir sehr geschätzten beiträge. ich nehme an, dass es von meiner sorte viel mehr gibt, aber wir sind halt nich so sichtbar ;-)

ich möchte ihnen herzlich für die anregenden, humoristischen, scharfsinnigen, kuriosen - es gäbe noch 1000e worte - danken und kann verstehen, das derartig vielfältige kreativität eine pause braucht.
ich hoffe auf ein wiederlesen - irgendwann und wünsche ihnen das allerbeste bei ihren anderen schriftstellerischen vorhaben.

Schlosserbub, 06.02.06 @ 11:17

@ profiler
Es tut mir leid, wenn ich mich in Ihrer Profession geirrt habe; ich habe auf sie aus diversen Einträgen hier geschlossen, nicht zuletzt aus einem des „Minimalist” aus dem vergangenen Dezember: „Ich habe mich 4 Tage bei "profiler" eingenistet. Insgesamt 20 Gerichte gegessen. In einem wahrlich GAST-FREUNDLICHEN, wenn auch vielgästigem, "Haus" (ausserhalb der 80 km Zone). Ein Highlight in meinem gesamten Essleben.” Anscheinend war das aber eine private Einladung, das konnte ich nicht wissen. Und wer sein Wirtshaus nicht bewerben will, muß das ja auch nicht tun.
@ Minimalist: Ich danke für die vollinhaltliche Bestätigung meines Eintrags. Meine Frage nach der Identität der Beiträger hat sich allerdings nicht auf Sie bezogen (obgleich Sie natürlich überaus wichtig sind), sondern auf die streitenden vermeintlichen Gastronomen.
Und noch etwas: Ich teile keineswegs die Ansichten des Piccolo, und ich finde ihn auch nicht besonders höflich. Ich fand es nur ziemlich peinlich, wie er von Ihnen und Ihrer Gefolgschaft gemobbt wird. Seine Postings verdienten, finde ich, durchaus eine sachliche und nicht nur eine persönliche Auseinandersetzung. Nicht, dass ich irgendwem vorschreiben möchte, wie er sich hier äußern soll. Sie täten das ja auch nie.

Minimalist, 06.02.06 @ 10:44

Boden abgegraben
Kleinchen, apicius, ......(Vielgestaltiger) jetzt haben Sie es "geschafft". Aber als Nase-lang-Denker haben Sie übersehen, dass nach der VerNICHTUNG NICHTS mehr ist.
Wo werden Sie uns jetzt Ihre einzig gültige Welt erklären? Müssen Sie jetzt wieder zu realen Stinkbomben greifen?
HaubenköchInnen und deren Besucher als Angeber, Deppen, Weltvernichter beschimpfen,.. Schlitzaugen, Japsen,...für die Not der Welt verantwortlich machen, von, von Speisingerinnen gemolken werden, träumen,.., wo?
CW hat recht Sie werden kaum ein Forum findem, in welchem sich die Feinsinnigen vornehm abwenden und schweigen werden.
Aber zumindest gibt es Sündenböcke.

Sie, und andere, möchten gerne wissen, wer ich bin, was ich so tu?
Ich lasse meine Lieblingsband "sprechen", die Art Bears.
"
out of town, my work takes me out of town,
I empty villages and burn their houses down,
I build up factories, lay out plantations,
and bring prosperity to the poorer nations.
"

pastinake, 06.02.06 @ 09:43

@schlosserbub
Ich schlage vor, Schlosserbub für die Bürgermeisterwahl aufzustellen. Er wird und dann sicher in seinem Wahlprogramm mittteilen, auf welchem Niveau wir zu posten haben, wem wir recht geben oder widersprechen dürfen und vor allem - er wird uns die "konsumistische" Haltung (igitt!) austreiben. Die hat ja in einem Forum über Restaurants, Essen, Trinken und Co. wirklich nichts zu suchen.
Steppenwolf, Katiza und Sonjaa mögen mir verzeihen, dass ich sie vertrieben habe. Um Steppenwolf mache ich mir keine Sorgen, der hat mindestens 7 Leben, liebe Grüsse! Wegen Katiza bin ich traurig. Sonjaa fehlt, sollte die letzte Beschimpfung daran schuld sein? Das war gar nicht ich, das war wer anderer - na so was.

An CW:
Ich verstehs und viel Vergnügen auf der Insel!

profiler, 06.02.06 @ 08:47

@ schlosserbub
dass mich jemand als des minimalisten "beiwagerl" wahrnimmt belustigt mich sehr. zur klarstellung, ich bin kein wirt und auf niemandens gunst hier in speising angewiesen, da mein wirkungskreis ausserhalb der kernzone von speising liegt. ich würde dieselben ansichten auch ohne pastinake und minimalist vertreten, zufälligerweise hat es sich so getroffen, dass wir öfters dieselben meinungen haben und diese auch kundtun.
darf man keine gegenmeinung zu apicius-piccolo haben um nicht gleich in den verdacht der vasallenmentalität zu geraten?
verehrter schlosserbub, schlüssig sind die obigen zeilen für mich nicht, aber bin für eine nähere erläuterung der etwas grotesken aussagen dankbar.
vielleicht würde auch genaueres nachlesen ihrerseits abhilfe schaffen.
wie dem auch sei, unter dem motto "nur keinen streit vermeiden", harre ich der speisinger zukunft.

grus

Schlosserbub, 06.02.06 @ 01:25

Kommentare
@ Piccolomini

Ich bin vor relativ kurzer Zeit auf diese Community gestoßen und hab mich zunächst mörderisch darüber gefreut, dass es hierzulande ein Forum gibt, in dem sich gescheit über Sinnliches unterhalten wird. War dankbar für die Restaurant-Empfehlungen, interessiert an den Diskussionen im Forum, neugierig auf die Meldungen in Traubing usw.pp.
Ich habe mich auch durch diverse Threads in CWs Weblog gewühlt. Zuerst ist mir die Menge der Beiträge des Herrn Bigler ein bißl aufgestoßen.. Mittlerweile und nach Durchsicht zahlreicher rezenterer Diskussionen wünsche ich mir, dass der Mann wieder ungehemmt postet. Ich habe den Eindruck, dass die Stamm-Gäste hier verstummt sind, und dass das mit dem Wirken der Minimalisten und ihrer Adepten zu tun hat. Stammgäste sind für das Überleben von Wirtshäusern aber essentiell. Die Beiträge von „alten” Speisingern, wie Steppenwolf, katiza, eclaire, sonjaa etc. fehlen in den letzten Diskussionen. Ich finde das schade.
Statt einer lebhaften Unterhaltung über all das, was sich in der gastronomischen Szene gerade abspielt, was man schmecken und gernhaben oder verspotten und ablehnen kann, hat sich in/auf Speising ein Machtspiel zwischen Parteien entwickelt. Der „Minimalist” gibt obergescheite Gutachten ab und reißt mit seiner Bildungsattitude und der Unterstützung seiner „Pastinake” und des diensteifrigen Beiwagerls „profiler” jede halbwegs interessante Debatte an sich. Die einzig relevante Gegenposition verbleibt dann dem Apicius/Piccolo, der wütend anrennt gegen die konsumistische Haltung der o.a., die sich aber als konsumkritisch definieren. „Wütend anrennt” ist übrigens das einzig passende Epitheton für den Piccolo, der für seine Einlassungen regelmäßig gruppendynamisch abgestraft wird. Wieso fragt kein Speisinger bei ihm nach, wieso beschränken sich die Feedbacks auf „schon wieder ein Amoklauf”? Mich würde es interessieren, wie er die von ihm aufgeworfenen Mißstände in der Gastronomie belegt, ich weiß nicht, wieso es so peinlich ist, ihn dazu zu befragen. Ist der Typ nicht satisfaktionsfähig, und wenn ja, warum nicht?

Nächstes: Es gibt hier einen Subtext, den man nicht automatisch versteht. Ich erhebe keinen Anspruch darauf, in den Kreis der Eingeweihten aufgenommen zu werden. Wenn ich aber verstehen soll, welche Gruppendynamik hier herrscht, bitte ich um folgende Informationen:
1) „profiler” und ”piccolo” sind offensichtlich Wirten, die die Gunst des „ Minimalist” in sehr unterschiedlichem Ausmaß genießen. Wer ist wer?
2) Zahlreiche Postings, auch von CW., spielen darauf an, dass die politische Orientierung der Streitparteien gegensätzlich wäre. Warum?
3) Nächstes Mal frage ich gerne weiter.

karlheinz, 05.02.06 @ 22:49

vale, maior!
ach! weh! meister! wie könnt ihr uns das antun!!
verlassen, des halts beraubt, sprach-, doch nicht wortlos seht ihr mich, so wie viele von uns, wie die postingale leere zur zeit schließen lässt.
mein fixpunkt dieses forums schwindet, gewöhnung ist's, die nun bricht und uns dadurch zu neuen ufern leitet.
neue ufer bin ich euch, cw, auch nicht zu neide, nein, gar nicht! viel ruhe und doch produktivität an neuen gestaden wünsch ich euch, mögen landschaft, küche und keller euch laben an körper und geist!
dank für alles bisher gegebene. ein kleiner hexameter soll euch daher begleiten, auch wenn er sprachlich vielleicht korrektabel wäre:
christoph ab mont'oleo descendat et "heureka!" vocat.
so long, lordmayor!

profiler, 05.02.06 @ 13:16

danke christoph wagner......
hiermit möchte ich meinen tiefsten dank für die, grossteils, aussergewöhnlichen einträge und denkanstösse zum ausdruck bringen und ihnen mein verständnis vermitteln, für die von ihnen gewählte auszeit von speising.
ich bin mir sicher dass die verehrte frau riegl das bürgermeisteramt in ihrem sinne ausüben bzw. weiterführen wird und da wir (das speisinger gemeindevolk) ja keine monarchisten sind, den führungswechsel gutheissen und die neue bürgermeisterin voll und ganz unterstützen werden.


gruss

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