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Tischgespräche

13.10.06 @ 15:58

Das Tier mit dir

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Keine Sorge, werter Leser, es geht n i c h t um die durch fachgerechte Zerlegung unkenntlich gemachten Lebewesen aus Wald, Wasser und Stallungen, die Ihnen die Beilagen erst so gefällig machen, sondern um jene leibhaftigen Wesen, die, glaubt man den Kleintierseiten in den Qualitätsblättern, dem Österreicher näher am Herzen sind als sonstige Anverwandte. Vereinfacht gesagt: die lieben Haustiere, die partout nicht einsehen wollen, dass Trockenbröckerl und Dosengatsch bekömmlicher sein sollen als Frauerls und Herrchens Luxusmenüs.

Seit ein reizendes Katzenpaar unseren Haushalt belebt, bin ich konfrontiert mit unverfrorenem Tappen in der Pizza, mit entwendeten Jausenbroten, mit abgeschleckten Buttermessern, zerlegten Palatschinken, kurz: alles halbwegs Genießbare und Attraktive wird ohne zu fragen usurpiert, und mit einer Selbstverständlichkeit werden höchste Hürden überwunden, wenn auch nur ansatzweise ein Einpackpapierl raschelt oder ein Messer aus der Schublade genommen wird.

Was mich daran stört, ist ja nicht der damit kundgetane Gusto auf Abwechslung, sondern die Tatsache, das überall hingesprungen wird: von der Arbeitsfläche übers Schneidbrettl, in die Abwasch, nicht zu reden von den gelassenen Spaziergängen über den Esstisch. Warum machen sie das und warten nicht, dass sie ohnehin etwas abbekommen? Die vor wenigen Tagen in Abwandlung eines Wahlslogans gegebene Antwort „weil sie’s können” hilft da wenig; wie abgewöhnen scheint mir das Wichtige zu sein.

Ich mein’, es mag ja durchaus den einen oder die andere geben, derdie das Mahl vom selben Tellerchen mit dem treuen Lebensbegleiter als normale Speisenaufnahmesituation empfindet – ich hab halt kein besonderes Vergnügen, wenn mir Zoe noch vor dem ersten Bissen schon den Gervais vom Brot schleckt oder das Näschen in der Bratensauce versenkt. Wie handhaben Sie das?

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