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Tischgespräche

14.01.07 @ 11:04

Die Empfehlung

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Bloß nicht!, rief da einer, nicht weitererzählen, dass das Wirtshaus so empfehlenswert sei, es könnten ja die falschen Leut’ kommen!
Und freilich, es ist so eine Sache mit den Geheimtipps und Einflüsterungen, auch den relativ öffentlichen wie hier auf speising: weiß, wer da aufspringt, die Empfehlung auch hinreichend zu würdigen?

Ich darf hier die vom regen Mitglied kubse getanen Überlegungen kurz zitieren:
„Was ist der Sinn einer Restaurantempfehlung? Werbung für einen Wirten, der's anders nicht checkt? Oder soll man am ehesten einer gewissen Zahl von Interessenten einen Ort verraten, wo sie um ihr Geld eine gemütliche Zeit und ein feines Mahl genießen können?
Oder soll man damit vorrangig sein Ego befriedigen, indem man der Gemeinde das Geheimnis verrät, wo der g'scheiteste Bartl den verstecktesten Most trinkt, und man dafür ringsum Bewunderung erntet?” (Nachzulesen beim Reinthaler)
Und auch die Besorgnis um’s „Kippen einer Balance” in einem eingeschworenen Gefüge durch Eindringen von Nicht-Berechtigten im Sinne der Lokalität mag als Anlass für die nur vorsichtige Weitergabe von Insiderwissen gelten. Wobei eine Stätte mit ausreichend Selbstbewusstsein kurzfristige Neugierüberfälle wohl verkraften können müsste – denn übrigbleiben als neue Stammklientel tun ja wieder nur diejenigen mit dem passenden Verständnis für den genius loci.

Ich für mein Teil erzähle schon gerne, wo ich mich wohlfühle, auch, warum ich dies tue, und freue mich, wenn andere dies ebenso empfinden. Dass eine Empfehlung nicht zur Ausrufung eines neuen Trends umfunktioniert wird mit dem unvermeidlichen Rattenschwanz an Folgen, liegt in erster Linie an der Feinfühligkeit des Empfehlenden und dann am Umfeld, in der sie getan wird. Hier auf speising hätte ich nie den Eindruck gehabt, dass die Mitteilung einer Zufriedenheit zu einer „falschen” Gästekolonne geführt hätte – was hingegen im Gefolge von etwa GM-Veröffentlichungen durchaus geschehen kann (und was Wirte zu Recht fürchten).

Ich plädiere jedenfalls nicht fürs Horten von Geheimwissen, wohl aber für eine feinfühlige Weitergabe – zur Freude jener, die Talent zur Freude haben!

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