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Tischgespräche

28.02.07 @ 07:52

Umgangsformen

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Sie bieten Ihren Gästen ein Glas Bier oder Wein an. Und erhalten als Antwort „Ach, ein Glas Champagner wär mir lieber!” Natürlich haben Sie keinen Champagner im Haus, Sie hätten aber auch sonst keine Lust, selbigen zu offerieren. Bei mir daheim würde ja schon der Wunsch nach einem Glas Bier auf Schwierigkeiten stoßen. Aber keine Sorge: der Gastgeber muss nicht. Es liegt an der Höflichkeit seiner Gäste, den Getränkevorschlag anzunehmen. Der sei bindend. Meint jedenfalls eine Frau Inge Wolff, Vorsitzende des Arbeitskreises Umgangsformen International in Bielefeld. [see tinyurl.com/yskovx ]

Ausgenommen seien Wünsche nach nichtalkoholischen Getränken – das sei „zulässig”. Es zähle sogar zu den Pflichten des Gastgebers, Mineralwasser im Haus zu haben. Hab ich aber nicht, ebenso wenig wie Bier. Aber dafür nun jede Menge Tipps fürs Aufmotzen von Leitungswasser. Ist ja schon mal was!

Weitergedacht: Muss ich mich als wohlerzogene Gästin auch mit dem wässrigen Zweigelt des dubiosen fahrenden Weinbauern zufrieden geben, der die Freundin regelmäßig heimsucht? Oder einem 1998-No-Name-Soave, der im letzten Moment noch bei der Tankstelle gekauft worden war? Fällt es schon unter schlechte Umgangsformen, bei solchen Gelegenheiten vorausahnend den eigenen Wein mitzubringen? Wie gehen Sie um?

38 Kommentare | Kommentar abgeben

kubse, 04.03.07 @ 11:24

Kommt drauf an...
Jetzt grad schon, freu mich auf ein großes Essen in der Katze, in einer Stunde! Jammi!!!

Aber es geht ja nicht um mich, hoffe ich. War ja nur ein bissl obergscheit, bei euch kann ich's noch sein ;-)

@piccolo: meine Adresse kann man erfragen. Aber man muss sich eh immer wieder was aufheben im Leben, gell?
Aufdrängen tust dich nie und nimmer!

piccolina, 04.03.07 @ 11:10

@ kubse - Schrei nach Liebe
Danke für die klärenden Worte zum Zynismus! Worte können wirklich "schlagen", schmerzen und sie sind nicht rückholbar, so wenig wie abgeschossene Pfeile.
"kubse" ein Sanfter? Ich denke schon... -

PICCOLO, 04.03.07 @ 09:46

@danke fr die nachsicht.. @ 5622 @kubse
..lieber @kubse .. wollte, aber konnte nicht, da keine Emailadresse. Und dann wollte ich nicht überraschend stören oder mich aufdrängen usw.. Ich schätze auch des Nächsten Ruhe.

Zu Bocuse und der Gastro - Mafia. Da gibts wirklich nichts Neues. Der rosam hat den Gault Millau übernommen, ist aber nach meinem Erkennen bei einigen abgeblitzt, denn ein paar Preise - Glastöpfe vom einer Mineralwasserfirma- wurden ohne Besitzer weggetragen und der Preisträger aus Niederösterreich ward nicht aufgerufen, sonst jedes Bundesland. Summa Summarum ist die Gourmetküche bei Otto Normalverbraucher angekommen, denn gestern Abend gabe ich in einem "Landgasthaus" Salzburgs in etwa wie bei Johanna Maier gespeist. Für mich als Vegetariere nicht annähernd halb gegartes Gemüse, meine "leute" hatten Venusmuscheln mit Schale in Nudeln mit einer "Schaumsoße" das Schäumchen mit grüner Wasabipaste vergrünt. Ein alterschwaches Tafelspitzerl an Röstinchen und die Dessert wie von den Pfeiffer Haubenköchen drappiert.
Der Höhepunkt war meiner Ansicht nach: Jeder Teller hatte ein Leergewicht von 3 Kilogramm. Wo bleibt da die Arbeiterkammer frage ich mich immer. Arcopal hätts völlig getan. So eine Langwirtshauskellnerin schleppt schon ihre drei Tonnen durch den Tag! Daran würden die Billig Porzellan Designer wohl nie denken. Der Wirt sowieso nicht.
Als ich fragte wer da kocht, erfuhr ich: "Der Schüler , vom Schüler, vom Schüler - der Urenkel vom Witzigmann!"

Nach der Veranstaltung im Palais Kinski so etwas zu erleben! Dafür danke ich Dirlieber Gott! Ich einfacher Arbeiter in Deinem Weinberg.

PS: Vom Gusi bin ich maßlos enttäuscht.

5622, 04.03.07 @ 01:46

spät aber doch und vor allem
ja, ja: piccolo hat gelitten. er war bei der selben mafia wie ich damals, als ich tom cools traum-menü verpasste, nur weil ich ein paar extrem-arschkriechern zuhören musste (???). die welt ist schlecht, sag ich euch, speising ist eine zuflucht.

was bocuse betrifft. ich hab ihn kennen und lieben gelernt. vor etwa 2 jahren in lyon. der mann macht jetzt gerade seinen frieden mit sich und der welt. er wurde vor etwas gespannt, was er hasst und wofür er jetzt eben angst hat, bestraft zu werden. mir hat er damals wortwörtlich gesagt (und ich schreib das nur, weil es schon spät ist und mir ist es eigentlich auch wurscht - der herr bürgermeister wagner weiß, was gemeint ist ;-)

"die welt der gourmet-führer ist der untergang von allem, was mir früher einmal wichtig war - was für mich leben bedeutete..."

ich bin ein bisserl getrieben, weil ich seitdem einige sachen in diese richtung geschrieben habe und weil ich gemerkt habe: "den leuten ist es vollkommen egal. sie wollen beschissen werden. sie zitieren irgendeinen idioten, von dem sie nicht wissen, dass sie wissentlich verarscht wurden, derzeit bin ich ungefähr so drauf, dass ich mir denk: is eh egal. die sollen sich ausnehmen lassen wie weihnachtsgänse. ihr speisinger seid vielleicht die letzte ecke in dieser versifften gastro-welt, die in ihrer blase noch etwas widerstand leistet. aber im grund, glaub ich, geht alles den bach runter.

schön ist es auf dem land. einmal zu piccolo auf ein gutes essen gegangen - und schon glaubt man wieder an eine zukunft in dieser verrotteten branche.
lasst euch bitte nich mehr von diesen a.... bescheißen und euch von irgendwelchen "yes yes- idioten" was vormachen. ich kennn sie alle: sie sind arschlöcher. (das war nicht zum angeben gedacht - dafür schäm ich mich...)
bussis auf die bauchis
euer

kubse, 04.03.07 @ 00:34

@piccolo
du warst in Wien und hast nix gsagt??? ich meine vorher!

>8-O

kubse, 04.03.07 @ 00:32

Schrei nach Liebe
Ich merks nicht nur, aber vor allem bei mir selbst, dass ich nicht gut drauf bin, wenn ich zynisch komm. Zynismus ist eine Form von Agression, und die wiederum schreit nach Liebe, sagt euer Psycho-

mazi, 04.03.07 @ 00:08

Das...
...versteh ich!:-))) Auf alle zu pfeifen find ich eine nicht unbedingt schlechte Lebenshaltung - wenn man sich selbst dabei treu bleibt und auch ohne wehleidig zu sein erträgt, dass man angefeindet wird. Auf alle Fälle ist es eine sympathischere Haltung als es allen Recht machen zu wollen, blöd auf Kochkünstler zu tun und nur GM gefallen zu wollen...

Wie schon geschrieben: ich kenne PB nicht persönlich, nicht mal annähernd auch nur sein gesamtes Werk (nur seinen Ruf als Papst der Kochkunst). Hier werden die Grenzen der Journalistik (und der eigenen Meinung:-)) offenbar: weder weiß man, wo er ironisch-zynisch gesprochen hat, noch wie er sonst so ist.
Danke daher für die Klarstellung! Ehrlich egozentrisch ist mir jedenfalls lieber als verlogen bescheiden (ich verwende natürlich nicht das schlimme Wort arschkriecherisch:-)).

PICCOLO, 04.03.07 @ 00:02

Zu krass geschrieben...
..und den Absendebutton zu schnell gedrückt...
Pardon..

PICCOLO, 03.03.07 @ 23:43

@mazi
..wqas nach meiner auffassung Bocuse gut zeigt, ist sein Zynismus, den er sich sein Leben lang erhalten hat. Er hat seine "Gönner" und "Macher" immer bestraft. Ich kenne Bocuse schon seit meiner Lehrzeit 1970. da hat das offizielle Österreich noch nichts von ihm gewußt. Ich arbeitete mit einigen Bocuse Schülern die sich nicht so als Nobelhuren des Gewerbes verkauft haben wie wir sie kennen.. Ich sah Bilder von Nackparties an seinem Swimmingpool. Seine Vielweiberei war den Presseleuten immer peinlich.
Er war der erste der auf einer Veranstaltung die ich miterleben durfte sein Burgunderindfleisch in Dosen angepriesen hat, als in Österreich die Nouvelle Cuisine erst erwachte. So wie heute die Kochelite unseres Landes unter ferner liefen agiert, wie ich selber vor zwei Tagen in Wien feststellen durfte.
Die Macher dieser Gourmetkulte gebührt die Peitsche, die Hundspeitsche auf den prallen feisten Hintern, saftig durchgezogen, gut gestriemt. Bocuse kann das!

Ich picke mir bei dem Angebot das er uns bietet das Meinige heraus. Den materiellen Rest mag man ihm in den Hintern schieben, mich schert es nicht. Hirnarme Schweine gibts in unserer Branche jedoch zu Haufe.

succo, 03.03.07 @ 23:22

1.eschlböck-treffen
passt zwar jetzt nicht hierher, aber:
1. eschlböck-treffen am
19. märz 07
im 1-er-beisl am attersee.
bitte um anmeldung!

schönen abend noch - und weiter so toll schreiben!!!
succo

mazi, 03.03.07 @ 22:14

Schade
Also, gleich mal vorweg: ich liebe Frankreich, die Franzosen und die französische Küche.
Ich habe ausschließlich nette Franzosen kennen gelernt (sei es im Supermarkt oder auf der Bühne).
Ich habe Frankreich den Weltmeistertitel 1998 echt gegönnt (hätte ihn ihnen auch letztes Jahr gegönnt, das hab ich aber schon an anderer Stelle geschrieben:-)).

Aber die Arroganz (Verzeihung) und Selbstgefälligkeit, die besonders Paul Bocuse im Interview durchscheinen lässt (sollte es original und nicht journalistisch von focus ein bisschen... provokant durch Weglassung mancher Sätze gedreht worden sein), widert mich an. Nicht mehr und nicht weniger.

Vielleicht ist er ja ganz anders. Vielleicht meint er das alles ganz anders. Und natürlich muss man ihm zu Gute halten, dass er auch Wahrheiten sagt, die weh tun. Aber dennoch: ich würde mich nicht wohl fühlen, wenn ich ihn so neben mir sprechen hörte. Hat man es im Alter und wenn man "es geschafft" hat, also ganz oben steht, nicht mehr nötig, Respekt zu zeigen? Bescheidenheit (echte, die einer Demut entspringt)? Dankbarkeit für die Chancen, die man selbst hatte und andere nicht?

Wieder einmal zeigt sich, dass anscheinend das, was man gemacht hat im Leben, das Prestige, mehr zählt als das, was man menschlich ist.
Ein Tausender bleibt ein Geldschein. Ohne Inhalt. Schade.

PICCOLO, 03.03.07 @ 21:25

Ich bin auch noch da...
..und habe eben eine eigene Seite angelegt, damit die Speisinger das Focus Interview vollständig lesen können. die Bilder habe ich nicht dazugekaden, weil ich will ja keine Kopierechtsverletzung begehen.
Viel Spaß meine Lieben Liebenden!

http://bocusemebaby.50megs.com/index.html

Ist schon ein Mega Vorbild der Alte Herr! Respekt!

piccolina, 03.03.07 @ 20:54

Focusartikel
@ 5622
http://www.focus.de/kultur/leben/guide-michelin-2007_aid_27903.html

Falls es nicht funktioniert, einfach "Bocuse" in "suchen" eingeben... -

Liebe Grüße

mazi, 03.03.07 @ 17:38

Sternchenklauberei
Lieber 5622, die einzige Adresse, die ich gefunden hab, war diese: http://www.focus.de/kultur/leben/geschmackssachen/
guide-michelin-2007_aid_27903.html? Da stehen zwar von B und R einige Zitate drin, aber kein Arsch einer Hure (schade, das hätte ich gern gelesen - verbale Entgleisungen... Im Beruf sage ich auf sowas immer "Sprachkultur!!" und ziehe eine Spokaugenbraue hoch:-))

Also, interessante Themen auf dieser Site (auch ein Interview von Sarah Wiener, die über Zusätze in Lebensmitteln plaudert - schön, dass sich manche Kreise so wunderbar schließen:-)), auch wenn keine No-No-Wörter vorkommen...

Dass mit Mdm. Pic erstmals eine Frau in Frankreich den dritten Stern bekommt (in Italien gibt's drei...), finde ich interessant - wieder eines unserer Themen vor nicht allzu langer Zeit. Wir sind am Puls, liebe Speisingerinnen und Speisinger!!!

5622, 03.03.07 @ 15:18

zwischenruf
immer wenn nix weiter geht...

also aufgepasst. eine aufgabe an die internetfüchse. ich hab vor ein paar wochen ein tolles im focus gelesen. ich glaub, das erschien am 12. 2. zum thema "gleich gibts wieder sterne in la france". bocuse und robuchon schwadronierten über die szene. ich find das interview im netz nicht. kann wer den link schicken. die suche lohnt sich. bocuse glänzt mit sätzen wie "eine küche ohne feuer ist wie eine hure ohne arsch" (für so etwas hättet ihr hier früher piccolo übrigens wieder am grat des rausschmisses wandern lassen, gell ;-))
also bitte: hilfe...

piccolina, 03.03.07 @ 10:09

@ TomCool
Längst erledigt...:-)

TomCool, 02.03.07 @ 23:29

3 jahre noch
dann sollte der Kühlschrank aber voll sein. ;-)

piccolina, 02.03.07 @ 22:31

Was noch fehlt...
Habe alle Postings aufmerksam gelesen, viel gelernt, auch eigene Fehler erkannt, doch eines fehlt noch... - der Überraschungsbesuch! Ich hasse nichts so sehr wie solche Überfälle: "Hurra, da sind wir, sind gerade in Salzburg und wollten mal sehen, wie es bei Dir ausschaut." Peng! 8 Jahre hat man diese schreibfaule Bande nicht gesehen, gehört oder was gelesen und dann kommen sie ohne Voranmeldung mit 5 Mann hoch und wollen auch - eh nur drei Nächte - hier schlafen. Der Kühlschrank fast leer, morgen war Einkaufen geplant, wir sind ja nur zu zweit - Hilfe! Was tun? "Äh, ja, hm - ich weiß nicht - hilflose Blicke zum Männlein, der zuckt verlegen die Schultern und ich sinne auf Ausflüchte. Die Hälfte der Gardinen sind schon abgenommen, die Fenster noch nicht geputz, der Jüngste schmeißt sich in den Wäschkorb und schreit: "Ich will Cola!"
Der männliche Besucher lässt sich aufs Sofa fallen, bewundert die Aussicht und verlangt ein kühles Bier. "Nicht im Haus, wir mögen kein Bier und ich benutze es nur als Schlafmittel, manchmal, gestern konnte ich nicht schlafen - ergo kein Bier mehr da!"
Der Meine hat eine Cola gefunden, das Haltbarkeitsdatum ist seit zwei Jahren abgelaufen - ob das tödlich ist??? Kind säuft, verschüttet die Hälfe auf die Gardinen...- und überlebt.
Dann die Rettung! Mein Schatz, der Listige, hat mich daran erinnert, dass wir am Nachmittag nach Wien fahren müssen, weil ich dort zu tun habe! Dem Himmel sei Dank! "Mensch, ja! Das habe ich total vergessen, ach, wie lieb von Dir, mich daran zu erinnern! Bussi und dankbarer Augenaufschlag."

Der Besuch ging dann seiner Wege. Das war vor 5 Jahren - nie wieder was von denen gehört, Gott sei Dank! Mea culpa, schlecht benommen, ich weiß... -


mazi, 02.03.07 @ 08:36

Ribiselsaft, Bier und Wasser
kubse, ich musste wirklich herzlich lachen über Dein posting - so erfrischend ehrlich kommt selten was rüber!! Und was lerne ich daraus? Dass man lernfähig ist. Besser: dass ICH lernfähig bin.

Fehler macht man, ob das ein gezwungenes Wiederholen eines gemütlichen Picknicks ist, das nur ins Wasser fallen kann, oder der vermeintliche Stolz auf die guten, teuren Tropfen, die nur peinlich berührt machen, oder der bestellte Hummer, den man - ob der Fischabstinenz (ich weiß, ich weiß, Hummer ist nicht Fisch! Aber tranig schmeckt er doch irgendwie...) - einfach nicht genießen kann.

Wichtig ist zu wissen, wo der eigene Genuss den anderen ansteckt oder vergeliebigt oder abschreckt. Die Grenzen verschwimmen da leider sehr schnell...

Andererseits: behält man sich einen offenen Sinn, kann man immer wieder überrascht werden - und vor meinem Wein sind auch alle gleich:-)) (auch vor meinem Ribiselsaft, vor meinem Bier und meinem Wasser...)

kubse, 01.03.07 @ 23:43

Lustprinzip
Ich sag's ehrlich, ich hab in meinem Leben schon alle, aber wirklich alle hier aufgezählten Fehler begangen, besonders als Gastgeber. Hab kein Bier und keine Limo daheim gehabt, hab Franken-Sylvaner im Bocksbeutel jahrelang gehortet, um ihn dann stolz als "besonders schön gereiften" Wein zu kredenzen, hab andrerseits später mich nicht entblödet, den Gästen entweder Schillinge oder Parkerpunkte vorzurechnen, hab voller Erwartungen die größten Enttäuschungsprügel bezogen (bei Barolo gelingt das besonders gut ;-)), hab meinen Gästen Glas um Glas vom extra zum Essen ausgesuchten Tropfen aufgedrängt - kurz, ich hab einfach den Sinn eines gemütlichen Beisammenseins nicht durchschaut, solang die Nichtwisserei und später noch schlimmer die Halbwisserei das namengebende Gemüt vom Gemütlichen abgeschreckt hat.

Ich hatte Glück: Die guten Freunde sind mir trotzdem geblieben, und um die schlechten war's eh nicht schad.

Dennoch, heute bin ich froh, dass ich das auf den Tisch stell, wonach ich selber grad Lust hab, und die ist meistens ansteckend genug. Der Wein, den ich dann aus dem Schrank hol, ist weder ein 08/15 noch ein 02/03, weil ich bei kaum einem noch weiß, was ich dafür bezahlt hab. Und - böse, böse! - wenn einer wirklich nicht schmeckt, leer ich ihn weg und mach einen anderen auf. Wozu einen schlechten trinken? Die Lust am Genießen ist der Gradmesser geworden, sonst nichts, weder Herkunft und Sozialstellung der Gäste noch deren Vorlieben, weil da müsst ich wieder nachdenken, was werden die hierzu und dazu sagen, usw., und beim Nachdenken über die Meinung der Anderen vergess ma schon wieder aufs Genießen, gell? Ich hab ja zum Glück auch keine giftige Schwiegermutter, die ihrer Tochter jedesmal den Mann miesmachen will, wenn der Lafite einen Stich hat.
Wenn die Besucher was vom Wein verstehen, machts mir halt mehr Spaß, aber ich bin nicht abhängig davon, die Freude am Genießen muss ich eh selber haben - puuuh, welch wunderbarer Egoismus und Subjektivismus! Und das steckt wie gesagt meistens an und macht rundherum Freude. Niemand wird mehr gezwungen ;-)
Alles andere ist bissl eine Glückssache, was ich grad daheim hab. Bier so gut wie nie. Aber das wissen die Freunde.

Als Gast ist es auch so eine Stimmungssache. Ich hab mir meinen Freundeskreis (gottseidank) nicht nach der Gehaltsstufe ausgesucht (ausgesucht ist sowieso das falsche Wort). Da kommen dann schon eigenartige Sachen auf den Tisch, oft ist grad das Bier dann die Rettung. Wurscht was, auch Ottakringer. Das kann höchstens zu warm sein und ist immer noch besser als der gwasserte Rode.

Bei der Nachbarin zum Beispiel, ausgezeichnete Köchin, rette ich mich vor dem Wein mit ewigem Nein, danke. Ähnlich wie der Bigler. Bis jetzt hab ich nie drüber nachgedacht, ob das unhöflich ist. Ich werd mal meine Frau fragen.



Sag mal, Russell, hast du eigentlich auch eine Liste, wo drinsteht, wieviel Kohle dich welcher deiner Freunde im Lauf der Jahre gekostet hat?

5622, 01.03.07 @ 23:29

@pivu
deine probleme hätt ich auch gern

;-))

Russell, 01.03.07 @ 15:13

@dfw
Der Begriff 08/15 in Bezug auf Weinpreisgestaltung ist meines Wissens nach ein Produkt der Weinabteilung Traubing dieser Seiten.

pivu, 01.03.07 @ 14:12

Heikle Gäste
Eigentlich ist's ja unlogisch, bei den Getränken (à la "der Wein ist nix") zu "kuschen", während das Essen schon eher kritisch kommentiert werden kann, und wenn's die Frage nach Salz ist. Aber was soll ich armer Gast machen, wenn ich keinen Fisch mag oder Vegetarier bin oder ...?

Am furchtbarsten find' ich btw diejenigen Gastgeber, die einen Wein präsentieren und stolz erwähnen, der hätte nur x € beim Hofer gekostet und würde wie ein guter Bdx schmecken. Was soll ich dazu noch sagen? Bier trinken? Dicht gefolgt von den überhöflichen Gästen, die bei jedem Essen egal wie's schmeckt wie die Amis "the best ... I ever had" losschreien. Sind's nicht eher unsere Gastgeber, die Umgangsformen in Form von Hausaufgaben einhalten sollten (was sind die Vorlieben essens- und getränkemäßig meiner Gäste, etc.)? Und wie schaut's mit dem rauchen, der Zigarre danach etc. aus? Must oder No-Go?

Mein Erlebnis jüngeren Datums mit heiklen Gästen hab' ich hier mal dokumentiert: http://pivu.wordpress.com/2006/03/05/heikler-besuch/ . War auch keine Zeit mehr für die Hausaufgaben ;-) .

profiler, 01.03.07 @ 13:01

@ hüpfende fische
als passionierter fliegenfischer muss ich der richtigkeit halber die verehrte frau deutsch korrigieren. wenn fische abends aus dem wasser "hüpfen" dann nennt man das abendsprung, unter tags heissts steigende fische. ;-) nur damit ichs gesagt hab.

in früheren threads habe ich schon öfter darüber gesudert, dass wenn ich überhaupt irgendwo zum essen eingeladen werde, immer nur die obligaten antipastigeschichten vorgesetzt bekomme, weil sich alle nicht für mich kochen trauen.... ausgenommen meine mutter, und die beteuert dann immer hundertmal, dass es diesmal nicht so gelungen ist, obwohl es eh gleich gut schmeckt wie immer. beim wein habe ich meine freunde im laufe der jahre dahingehend "erzogen" wenigstens ein mindestmaß an qualität vorgesetzt zubekommen, ein unterfangen das mich eine ganz schöne stange geld gekostet hat, aber sich doch als eine sinnvolle investition herausgestellt hat :-)
ansonsten bin ich mit einem guten bier auch zufrieden zu stellen, wenns nicht grad ein ottakringer ist.
und natürlich wasser.....


gruss

5622, 01.03.07 @ 10:35

zurück zur natur ;-))
ich kenn den wichtigsten luxus-caterer salzburgs recht gut. der hat schon für herrn john studzinski (hsbc-investmentbanker aus london) um 7 mio. euro eine geburtstagsparty im schloss leopoldskron geschmissen (mit dem größten feuerwerk, das sbg. je gesehen hat), übernachtet haben alle gäste im sacher, dann gabs exklusiv hochkultur im mozarteum und abschlussfudda im m32.

die leute waren beeindruckt, aber trotzdem wirkten die meisten irgendwie übersättigt, hat mir der organisator gesagt. am besten gehen übrigens seine packages für vorstandsvorsitzende und andere milliardäre: kutschenfahrt im wald bei großgmain, wanderung auf die wolfschwangalm, glühwein aus dem kupferkessel und als krönender abschluss - kein scherz - gemeinsames ziegenmelken. ich will an dieser stelle nicht schreiben, was ein tag mit diesem programm kostet. aber ich sag euch: wowww! da könnt ihr viele "yes-names" in eure keller stecken.

wie bitte wird denn ein wein zur marke. nur weil er so lecker ist? a wo? einmal im news vorgestellt, schon ist er ein yesyes. meine besten weine im keller sind alle von winzern aus frankreich. wird es feierlich, dann kommen die flaschen raus. ganz wurscht, ob festliche tafel oder weil mich grad die erinnerung juckt, und ich sie mit einem spezi teilen will.
was wir uns selbst "erjagen" und aus welchem grund auch immer für lecker einstufen - das ist unvergleichlicher genuss. und weils ganz tief aus meinem herzen kommt, spürt das auch der besucher. vom bettelstudenten bis zum millionär. vor meinem wein sind alle gleich...

katiza, 01.03.07 @ 08:59

Oh ja - und schon sind wir bei einem neuen Themenstrang
Sardinien vor 15 Jahren - wild campieren und plötzlich kommen Einheimische, fragen, ob sie hier grillen dürfen (es war unser Platzl, aber immerhin ihre Insel) und grillen ein Lamm auf Mirto-Blättern - dazu Cannonau aus Kanistern und anschließend Espresso aus der Thermoskanne - wir hatten nur Rauchwaren zu bieten, Gitarrenmusik und Dankbarkeit...
Zum Ursprungsthema: Im Hause habe ich immer ein paar gute Rot- und Weißweine - von 06/10 bis 04/12 - viele davon auch von Gästen mitgebracht und nicht gleich mit ihnen getrunken (wie hält man es eigentlich damit - ist es unhöflich den vorbereiteten Wein zum Essen zu kredenzen, obwohl jemand seinen Favorit mitgebracht hat?). Bier gibt es auch immer 6 bis 8 Fläschchen, Wasser aus der Leitung und ein wenig Sirup dazu, falls die Neffen kommen

katiza, 01.03.07 @ 08:57

Oh ja - und schon sind wir bei einem neuen Themenstrang
Sardinien vor 15 Jahren - wild campieren und plötzlich kommen Einheimische, fragen, ob sie hier grillen dürfen (es war unser Platzl, aber immerhin ihre Insel) und grillen ein Lamm auf Mirto-Blättern - dazu Cannonau aus Kanistern und anschließend Espresso aus der Thermoskanne - wir hatten nur Rauchwaren zu bieten, Gitarrenmusik und Dankbarkeit...
Zum Ursprungsthema: Im Hause habe ich immer ein paar gute Rot- und Weißweine - von 06/10 bis 04/12 - viele davon auch von Gästen mitgebracht und nicht gleich mit ihnen getrunken (wie hält man es eigentlich damit - ist es unhöflich den vorbereiteten Wein zum Essen zu kredenzen, obwohl jemand seinen Favorit mitgebracht hat?). Bier gibt es auch immer 6 bis 8 Fläschchen, Wasser aus der Leitung und ein wenig Sirup dazu, falls die Neffen kommen

-ad-, 01.03.07 @ 08:36

Der schönste Abend passiert einfach...
Beipflichtung auch meinerseits. Und die beste Gastgeberin: die Natur. Als wir vor fünf Jahren meinen Geburtstag an den See verlegten, um die Mittsommernacht wars, zu vier guten Freunden kamen noch zwei sich liebende Lehrerinnen dazu, ich allein, wir hatten allerhand picknicktaugliches Mahl vorbereitet, eine Kühltasche mit Getränken, alles nix Besonderes, aber die Stimmung da: spiegelglatter See, Froschgequake, Glühwürmchen, hüpfende Fische, und dazu noch Vollmond und auf den Bergkämmen die Herz-Jesu-Feuer der aufrechten Tiroler - so viel wunderbaren Kitsch hält man ja kaum aus.

Der Versuch der Reinszenierung im darauffolgenden Jahr: besserer Wein, ausgetüfteltes Essen - war nur ein bemühter Abklatsch. Außerdem wars viel zu kalt.

mazi, 01.03.07 @ 08:04

Markennamen leer
Lieber 5622, Du sprichst mir aus dem Herzen! Nicht, dass ich nicht auch vor den sogenannten Marken den Hut ziehe (wenn sie halten, was versprochen wird...), aber das eigentliche, das im Leben zählt, ist Spontaneität.

Ja, es gibt natürlich die vorbereiteten Feste, die Freude daran, etwas schön zu gestalten, zu planen, exklusiv (im guten Sinne des Wortes, vielleicht wäre "besonders" das bessere...) zu machen.
Bei Geburtstagsfesten für Kinder ist eine liebevolle Vorbereitung und die Vorfreude auf die leuchtenden Kinderaugen, wenn man sie 5 Stunden nach Beginn, selbst am Rande des Wahnsinns und erschöpft, aber rundum glücklich an die Eltern zurückgibt, ein Geheimrezepzt.
Und gerade da merkt man das Wichtige: man nimmt sich Zeit. Zeit für die Gäste, ob groß oder klein, kann niemals mit großen Namen wettgemacht werden.
Wenn ich 22 Kinder zu einer Kinoparty einlade, sie dort verköstigt werden, sie Markenkindersekt samt Sacher verdrücken und Kino schauen wird das einen ungleich... vergänglicheren Eindruck hinterlassen als ein Ritterfest, wo man diverse "aventiuren" wie Brezelessen, Sackhüpfen und Co zu bestehen hat und dann mit den Fingern ein Rittermahl am Tisch (alles mit Plane abgedeckt:-)) verzehrt.

Gleiches gilt für große Gäste: ein Catering mit Tüdldü und Chichi, die großen Namen auf den Flaschen, kein Abwasch - fein.
Und dann die gemütlich spontane Spielrunde, ein paar schnell und vielleicht gemeinsam zusammengedrehte Knödeln, Palatschinken mit der letztjährigen Marillenmarmelade am Tischgrill und dazu ein Most (oberösterreichisch, vom Lieblingsbauern) - ist das überbietbar?

Beides hat seinen Platz, und dort, wo man Inhalte nicht mit Seele, mit Herz füllt, bleiben sie leer...

5622, 01.03.07 @ 00:23

jetzt werd' ich wieder jung...
die klassifizierung ist tatsächlich gut. kann man doch gleich alles gleich einschachteln und bewerten. aber ich werd nicht müde zu betonen, dass klassifizierungen der erste schritt zur langeweile ist.
ich kann und will mir bei einladungen die ganz großen aufmerksamkeiten für meine gäste einfach nicht leisten. vor allem, weil ich viel zu viel besuch daheim habe.

ich bin auch überzeugt, dass exzellente produkte und tolle dekoration viel zu viel von einem schönen abend ablenken würden, weil diese materiellen dinge gleich zum gesprächsthema werden. und die wirklich schönen abende passieren doch einfach. oder? was waren eure schönsten geselligen runden, an die ihr euch erinnert. ich bin ziemlich sicher, da tauchen bei jedem von euch irgendwelche picknicks am strand, gemütliche abende auf almhütten oder ein spontaner besuch, der mit wein aus dem kanister bis in die morgenstunden abgefüllt wurde, auf. frei nach element of crime: "der whisky war uns nie zuviel und das zweite glas unser ganzes hab und gut - damals hinterm mond" . ich glaub, uns gehts allen viel uns zu gut, weil unser feuer offenbar nur noch mit markennamen angeheizt werden kann("um gottes willen: huch: bloß keine no-names anbieten. was denkt denn da der besuch.").

ich geh jetzt in meine bescheidene kellerbar und lass mir was vom weinschlauch runter (corbieres: 13,5 proz., 10 liter, sechs monate nach dem öffnen haltbar) - prost und gute nacht und: bussis auf die bauchis...

dfw, 28.02.07 @ 22:00

@Russel
besten Dank, wie gut, daß ich in dieser Community bin.

Bei Petrus oder Romanee Conti wär's dann 500/2000. Ich mach nur Spaß.

Wieder was gelernt. Wer hat diese Klassifiezierung eigentlich erfunden ??

Russell, 28.02.07 @ 21:44

@dfw
06/10 bezeichnet so wie 08/15 oder 04/12 einen Eurobereich, innerhalb dem der Weinpreis zu liegen kommt.
06/10 ist ziemlich zutreffend bei den prämierten Weinen unter 10€, die man bei Wein&Co bekommt.
04/12 wäre zB ein Trip ins Burgenland, wo schon sehr, sehr gute Weine um 7 Euro abgeholt werden können.
Der Barrique Pinot Noir aus Purbach kostete allerdings 13 €uro.
Ein beliebter 04/12 Bereich wäre auch zB. beim Matthias Hager in Mollards gegeben. Da sind die Weißen aus den guten Lagen zwischen 7 und 9 € preiswert.
Ich kaufe definitiv keine Weine um 2,99€ beim Billa oder Spar. Ganz im Gegenteil: dann schon eher einen weißen Imperial (ca. 16 €) oder einen roten (meistens 20) von Halbturn.
-
Und wenn ich wieder einmal gut aufgelegt bin, schaue ich nicht so sehr auf den Preis, sondern decke mich mit
Titan von der Ehn,
Tethys von Graf Hardegg
Viognier von Graf Hardegg
oder
Flaming vom Aumann ein.
-
Bei den roten ist die Liste entsprechend länger, da kommen neben den Burgenländer auch die Franzosen und die Spanier zum Zug.
Oder der portugiesische mit der Wilhelm Busch Grafik am Label...

dfw, 28.02.07 @ 21:08

Hilfe Russel
was ist bei Weinen eine 06/10 Klasse ??

dfw, 28.02.07 @ 20:45

eigener Wein
Ich kenne meine Gäste, und die Gastgeber kennen mich, in der Regel.

Inge Wolf aus Bielefeld kenne ich nicht. No na. In dem von Frau Wolf gewählten Beispiel ist der Sager "Champagner wäre mir lieber" eindeutig unhöflich und unangebracht. Nur habe ich solche Gäste nicht.

Eigenen Wein mitzubringen, ist keinesfalls unhöflich. Ich selbst mache das manchmal, wenn ich darum gebeten werde; von Gastgebern, die schon bei der Einladung sagen, daß sie von Wein nichts verstehen.

Daß Speisinger mit No-Names oder wässrigen Zweigelts bedient werden, kann ich mir nicht vorstellen.

"Vorausahnend den eigenen Wein mitzubringen" kann ich mir vorstellen. Mit meinem Schmäh wird der auch getrunken.

Also Angelika: Sie müssen sich nicht mit No-Names und wässrigen Zweigelts begnügen, solange ich Sie zu diesen Einladungen begleiten darf. Und wenn Sie mir sagen, was es zu essen geben wird, dann werden wir die passende Weinbegleitung schon finden. Die letzte Flasche Chateau Petrus habe ich leider schon hergeschenkt. Und das Leitungswasser motzen wir mit meinem Granderstab auf.

Sie sehen also, wir sind gut erzogen und können mit jeder Situation umgehen.

Russell, 28.02.07 @ 11:28

Anpassung
Als Gastgeber kenne ich meine Gäste.
Ich weiß auch, was sie normalerweise für ihre eigenen Weine zahlen.
Nicht alkoholisch gibt es bei uns Leitungswasser, manchmal mit Kristallen aufbereitet.
Da einige Kinder nur Eistee, Almdudler oder Coca Cola trinken, wird das vor größeren Festen eingekauft.
Wenn nicht so enge Bekannte mit Kindern kommen, so wird auch Apfelsaft und Orangensaft eingekauft.
Bier gibt es bei uns im Haus normalerweise nicht. Gott sei Dank lebt mein Sohn um die Ecke, falls Bedarf besteht.
Manchmal ist aber Bier das passende Getränk. Wenn ich es selber einkaufe, gibt es nur Gösser, Trumer, Kapsreiter, Zwettler oder ein ähnliches aus der Gegend (z.B. Schremser)
Bei den Weinen habe ich normalerweise welche aus der 06/10-Klasse. Zu besonderen Gelegenheiten auch einmal etwas aus 12/20. Aber da muss ich schon wissen, dass die Empfänger Wain richtig buchstabieren können und europäischen Wein den Importen aus Kalifornien vorziehen.
Bei meinen Kindern habe ich keine Bedenken, ihnen teureren Wein einzuschenken. Erstens trinken sie nicht zu viel und da ist es wie mit allen Gütern, was man Kindern an guten Geschmack beibringen kann, ist nicht verloren.
Deswegen sollte man seinen Kindern auch auf Bösendorferflügeln Klavierunterricht erteilen lassen.

mazi, 28.02.07 @ 11:10

Quell der Freude
Piccolo, solche postings sind der Quell der Freude an einem stressigen Vormittag, wenn man sich was Gutes tun will - DANKE!!! Menschenkenner mit Kronenzeitung, göttlich... Ich werde das zitieren!

Persönlich glaube ich, dass es nicht leicht ist, sich "richtig" zu verhalten, wenn man Gast oder Gastgeber ist. Zu viele Möglichkeiten, hoffentlich alle vereint unter der Patronanz des Respektes und der Höflichkeit (aber da fängt's ja schon an, was ist Höflichkeit??), gibt es im zwischenmenschlichen Umgang, als da klare Normen aufstellen zu können!

Aus eigener Erfahrung als Gast und Gastgeberin weiß ich nur, dass es, selbst bei einem Kurzbesuch, wirklich unhöflich ist, auf ein Anbieten gar nicht zu wollen. Ein Glas Wasser geht immer - und selbst ohne Kugerl, wenn's die Höflichkeit verlangt (weil es eben angeboten wird und es kein Mineralwasser gibt).

andreasbigler, 28.02.07 @ 10:30

Standardantwort
Danke, wunschlos glücklich, ich kann leider nicht lang bleiben.

PICCOLO, 28.02.07 @ 09:08

Bescheidenheit und Zufriedenheit...
..sind beim "Nutzen" einer Gastfreundschaft, die ja auch zu den höheren menschlichen Tugenden gehört, uerlässliche Eigenschaften von Gast und Gastgeber.
Bei jeder "besseren" Gelegenheit nur Bier und Wein oder überhaupt Alkohol zu trinken ist für mich kein Stil. Vor allem wenn es sich dann um Tankstellenwein und Billigbier habndelt. Einen Gast bewirtet man auch nicht mit Mineralwasser aus der 2lt PET Flasche und Plastikbecher.
In der heutigen Zeit soll man sich zum Bewirten von Freunden schon etwas Besseres einfallen lassen.
Man hat dazu - wenn man Weinkenner- ist - micht nur eine einzelne Flasche im Haus die man anbietet, sondern ein kleines gut sortiertes Angebot.

Man kennt seine Freunde dann auch nach Trink - Typ. Jener mag trockene Weine, der andere mag süßere Typen. Das gebietet die Höflichkeit.
Es ist also das Schenken der Gastfreundschaft nicht so eine einfache Sache, sonder soll stets studiert werden. Freunde ändern ihre Gewohnheiten, man passt sich an.

Auch im Wirtshaus wo man für die erwiesene Gastfreundschaft auch noch bezahlt, freuen sich Gäste wenn sie an ihren Eigenheiten wiedererkannt werden. Das zeichnet einen guten Kellner aus, wenn er zudem auch die Gäste so gut kennt, dass er sogar Diätauflagen seiner Gäste ungefragt respektieren kann, ohne dass der Kunde peinlich genau erklären muß warum er "stilles Wasser" oder einen mit Leitungswasser verdünnten Wein trinken will. Oder er vielleicht gar nichts mehr trinken darf.

Nichts ist peinlicher, als wenn ein Depp seinen Gast zum Deppen macht und der kann es nicht einmal reklamieren, weil der Depp sich schon so ein unumstößliches Ansehen verliehen hat, dass jede Hilfe hoffnungslos ist..
Weinkenner - mit Tankstellenwein. Restaurantkenner mit Gourmetbibel. Speckkenner mit Tann - Speck. Salamikenner mit Kaminwurzen.
Menschenkenner mit Kronenzeitung:
Fort aus unserem Paradies....

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