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Tischgespräche

03.04.07 @ 18:42

Warum essen Sie (auswärts)?

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Der Nachruf zur Katze beinhaltete neben dem Dank auch eine nicht unwesentliche Feststellung: warum Menschen dorthin essen gingen. Bei einigen der Auf- und Erregungen zu besonderen Kochmethoden wollte ich schon einhaken: was immer zu einem „fortgeschrittenen” Kochmodus an auch begründeter Kritik anzubringen sein mag, es geht ja beim Besuch derartiger Lokale nicht um das „normale” Essen, sondern vor allem auch den Erlebniswert, das Andere, das Besondere. Während im Wirtshaus zwar vielleicht auch die bessere Fledermaus (oder überhaupt d i e Fledermaus, d a s Paprikahendl und was sonst noch verschwunden ist von den Karten) gesucht werden mag, vor allem aber ist es die Zugehörigkeit.

Die mit einem Kochstil verbundene Frage kann also nicht sein „derf der des?”, sondern: „Warum schau ich mir das an?” Warum schaut sich das irgendjemand an? Warum schauen Sie sich wann was an? Warum gehen Sie essen? Um auswärts daheim zu sein? Um ihre Geschmackserkennungsmöglichkeiten zu erweitern?

Ich, fragen Sie? Sowohl als auch. Am liebsten: Geschmackserlebnisse plus Heimeligkeit. Die immer wieder anders aussehen darf.

47 Kommentare | Kommentar abgeben

-ad-, 11.04.07 @ 12:56

...wie daheim
Grad gestern: zum zweiten Mal erst dort, aber schon die Begrüßung: "Ja, die Angelika!" Als wär ich eine schon immer Dazugehörige. Und so entwickelt sich im zunächst gänzlich Fremden nur durch das Angenommenwerden auch ein Vertrautes - und ein ganz anderer Grund, essen zu gehen. Aber gut war's auch ;-)

PICCOLO, 10.04.07 @ 17:32

Aber ..
..die Frage "Warum essen Sie?" ist noch offen. Auswärts klingt irgendwie sehr brutal. Ein Auswärtsspiel? Schrecklich furchteinflößend...
Wo es mir gut geht da bin ich daheim. Den Spruch lasse ich immer zu. Vor allen beim Essen! Und das ist dann auch jener Genuss den man nur in bestimmten Gaststätten findet.

Ein Bekannter speiste jüngst auswärts in einem Etablissement und wunderte sich, trotz der guten Sachen kam nicht die richtige Freude auf. Der grund war diese fehlende Eigenschaft eines Ortes, die dem Gast sagt. Hier gehts Dir gut, hier lass Dich nieder hier bist Du daheim. Nicht wie daheim. Daheim! Auswärts mag man doch nicht sein. Auswärts vom Universum villeicht, neugierhalber im All...

katiza, 10.04.07 @ 10:43

Melde mich zurück
... von eine Woche auswärts essen "daheim" im Böglerhof in Alpbach, wo wir seit Jahren Schi fahren und wieder einmal auch gut gespeist und getrunken haben. Auswärts essen dort heißt für mich jeden Morgen vor dem Schifahren das abendliche Menue im Aushang studieren und dann den ganzen Tag überlegen, ob Kitz oder Filetspitzen, ob Blunzengröstl oder Graukassuppe oder Rindssuppe mit Schöberl oder, oder, oder...
Schon als Kind war auswärts essen für mich das Größte - und das obwohl Mama super kocht. Essen im Gast- oder Wirtshaus oder später im Restaurant bedeutet für mich immer Überraschung, ein Paket, das ich auspacken darf, ein Land (unbekannt oder bekannt) das ich erkunden darf, ein Fest.
Frohe Ostern nachträglich - ich wär ja so gerne in der Katze bei Euch gewesen, aber ich war ja auswärts ;-)

-ad-, 10.04.07 @ 08:26

daheim ist ...
... sehr oft mehr im Anderswo als dort, wo das Daheim den Anschein hat.

***

Auswärts daheim: das können viele Plätze sein.

mazi, 09.04.07 @ 23:43

Auswärts
Heißt "auswärts essen" notwendiger Weise immer außerhalb der heimatlichen Umgebung?
Ich habe "auswärts" gegessen, wenig, aber exqisit, auch getrunken. Und doch war es mir Heimat.
Denn Heimat heißt immer auch geistige Heimat. Und geistreiche Gespräche kann man auch "Zuhaus" führen, wenn dieses Zuhaus auch draußen, in einer windigen, Kerzen fast ausblasenden Osternacht bedeuten darf.
Das war wirklich etwas Besonderes. Trotz der fehlenden eigenen 4 Wände...

motorradlberger, 08.04.07 @ 22:32

Aus dem Ländle
Ostergrüße.

TomCool, 08.04.07 @ 07:13

Fröhliches
Krenreiben übern Osterschinken!

QUARK, 07.04.07 @ 23:30

Ostern..
Das einzige Gewerbe das ich auf Erden haben möchte ist das Gestgewerbe. Profit wohin man schaut. Sogar die dummen Hühnereier lassen sich verkaufen, wer hätte das gedacht?
Das wird ein fest sein, das ich bei mir daheim einführen werde, wenn sich das Klima ändert. Jedenfalls bisher ist es noch etwas zu regnerisch, da gedeiht kein Federvieh.
Ich wünsch auch allen Einwohnern des Planeten Speising ein frohes profitables Fest! Denn ohne Profit ist kein Leben lebenswert. Erwerbsregel Nr: 2255.

piccolina, 07.04.07 @ 21:37

Frohe Ostern...
... auch von mir an alle!

dfw, 07.04.07 @ 20:08

Das Osterwunder
kubse entsorgt eine Flasche (leer) 83er Petrus klirrend in einen Altglascontainer. Und noch bevor er in die Oper entschwindet taucht selbige 83er Pétrus-Flasche auf einmal mit accent aigu bei -ad- auf.

Ich bin beeindruckt.

Quelle surprise

A bsondere Flaschn

kubse, 07.04.07 @ 17:54

...
Ich hab mir nur gedacht, falls da ein Loch zu stopfen wäre, in der Reihe der Flaschen...

-ad-, 07.04.07 @ 17:48

...
Ohne zu kosten? Und wollen Sie denn verstauben?

kubse, 07.04.07 @ 17:31

Dann...
...stellen Sie halt mich dazu, in diese Reihe der erinnerungswürdigen Flaschen ;-)

-ad-, 07.04.07 @ 17:30

Interview
Danke, das hat die Qualitäten eines Alpenländischen (Otto Grünmandl)! Nur die leere 83er Pétrus-Flasche: die hätt viel besser in meine Reihe an erinnerungswürdigen Flaschen gepasst als in den Container.

kubse, 07.04.07 @ 17:18

Das kommt vom groß Daherreden...
Jetzt hams beim Spar keine gefärbten mehr ghabt. Also darf ich mich heut noch nach der Oper in die Küche stelln und die Reindln versauen. Weil die Holde keine Lust hat. Ich weiß ja, warum ich keine Interviews geben mag.

Frohe Ostern an alle!
;-)

kubse, 07.04.07 @ 16:15

Osterhaseninterview
ad: Lieber kubse, Sie als passionierter und talentierter Osterhase haben sicher schon etwas versteckt. Was war das verrückteste heute?

kubse: Erstmal vielen Dank für die besonders intelligente Frage. Also, ähh, ja, das verrückteste, heute, ähh, das war eine leere Flasche 83er Petrus, die ich im Altglascontainer versenkt hab, wo sie mit lautem KLIRRRR auf dem Boden zerschellt ist. Ich wünsche dem fröhlichen Finder viel Freude.

ad: Und die Eier? Hatten Sie nicht besonders schöne für heuer geplant?

kubse: Oh, ähh, nein, also ja, nein, wie immer eigentlich. Werma schaun, was jetzt noch beim Spar herumkugelt, weil wir heuer zu faul zum Selber Färben waren. Spar? Konsum? Jetzt bin ich mir auch nimmer sicher. Wenns nicht einmal der Russell weiß, wie die Supermarktketten früher, und ich meine echt viel früher, geheißen haben... Also, ned bös sein, ich muss jetzt, weil sonst lassens mich nimmer rein. Frohe Ostern noch!

ad: Ja, danke, lieber kubse, für dieses unfassbar weise Interview, und ebenfalls Frohe Ostern, soll ich von allen Speisingern und jenen, die es noch werden wollen, ausrichten.

kubse: ja, ähh, also danke, ich muss jetzt echt.

-ad-, 07.04.07 @ 14:26

osterhasenwiese
Die Osterhasenwiese meiner Kindheit gibts nimmer so, im Prater draußen, da rauscht jetzt die Tangente drüber. Aber damals (als es zwar nicht den Spar, aber den Konsum ums Eck gab) waren die Hasen einfach hinter den büschen versteckt. Und Eier, und Spielzeug. Vielleicht waren da auch Haserln? Aber die hab ich nicht gesehen, die warteten vielleicht in den Schrebergartenhäusln nebenbei. Wie die Eltern das gemacht haben, dass immer schon alles da war, wenn wir hinkamen - bis heut ein Rätsel. Und ich hab nie gefragt ;-)

Schöne Ostern euch allen!

Russell, 07.04.07 @ 14:25

@dfw
... dort, wo die guten Gedanken zuhause sind;)

dfw, 07.04.07 @ 12:32

Reihe mich ein
mit guten Wünschen an alle hiesigen, dasigen und anderswoherigen, auswärts und einwärts essenden.

Und sagts ma endlich wo ich noch suchen könnt. Die Haserl.

mazi, 07.04.07 @ 11:38

Auch von...
... mir ein frohes, beruhigtes, genussreiches Osterfest! Auf in die Natur, sie lockt mit herrlichen Dingen! Eure

PICCOLO, 07.04.07 @ 10:20

Ein frohes Osterfest!
Allen Freunden und Lesern, Aktivisten, Doppelagenten und "Spannern" bei Speising.net! Seid ganz lieb zu Euren Osterhäsinnen und Hasen!

mazi, 06.04.07 @ 23:41

Wer mich kennt,...
... weiß, dass jetzt meine Augen funkeln - so viel Romantik!!! Pfauen (hinreißend!)! Und so viel Erotik! Am Ober vorbeigeschummelte Strings (wer sich sowas einfallen lässt!)! So viel Genuss - das verlangt einen guten Wein, Prost!

5622, 06.04.07 @ 23:11

@kubse
danke für alles, bist ein großer denker. und was das essen und die erotik betrifft. ich hab das irgendwie verpasst. weil ich meine frau bereits zu einer zeit kennen gelernt habe, als die feine küche noch nicht für uns greifbar war.obwohl: ich glaube schon, dass ich sie damals mit meinen französischen verwandten beeindruckt habe. vor 19 jahren konnte man als pubertäter ja wirklich noch damit angeben, wenn man wusste, dass es irgendwo völker gibt, die vor- haupt- und nachspeisen essen (und an feiertagen zwischengerichte).
aus der zeit der flammenden liebe fallen mir ad hoc nur ein: ein kanu auf der dordogne. in der plastik-proviant-tonne die besten "sonnen-gereiften" (also fast geschmolzenen) käsesorten frankreichs. jambon de paris dazu und nicht zu wenig weißer und zuckersüßer montbazillac (passt nicht: ich weiß, aber wenns die frau deines herzens liebt. warum nicht?)

dann die unzähligen picknichs auf bretonischen sandstränden. die augen meiner frau funkeln mit den sternen um die wettte. was gabs überhaupt hzu essen? immer das selbe: käse, schinken, pasteten, melonen, tomaten - was der supermarkt um die ecke eben so hergab...

dann das unvergessliche auswärtsessen: merkt euch diesen namen: chateau st. sabine im burgund. (pouilly en auxois). schloss im burgund. wunderbares ambiente. und zum charolais - während ich meiner frau sage, dass ich sie liebe, flattert der schlosseigene pfau auf den baum zum schlafen. ich bin sicher: er hat uns noch zugezwinkert.

essen auswärts hat immer mit großen den großen gefühlen zu tun, für die uns zuhause der alltag leidergottes keine zeit lässt. stellt euch ein romantisches essen daheim vor, eine liebeserklärung, und denn gemma gemeinsam geschirrspüler einräumen - lächerlich. kubse: c'est ca! essen auswärts ist immer eine art von großem gefühl, großer liebe und - na ja: guter sex allemal (aber das hatten wir ja schon ein paar blogs zuvor) in diesem sinne:
bussi aufs bauchi
euer

alma, 06.04.07 @ 21:28

laut
Ich spreche manchmal laut mit mir selbst. Das sieht sicher merkwürdig aus, aber belästigt hoffentlich niemanden. Ich tue das auch, wenn ich alleine auswärts esse. Bislang hat mir leider noch kein auferstehendes Tier vom Teller weg geantwortet.

kubse, 06.04.07 @ 21:20

Einerseits natürlich.
Andrerseits natürlich auch anderes, anderswo, öffentlich wie halb öffentlich. Privates und allgemein Einsichtiges vermischen sich gelegentlich. Aber ich versuchte immer darauf zu achten, andere Gäste nicht mit meinen Tätigkeiten zu langweilen.

Was tun Sie so alles öffentlich?

alma, 06.04.07 @ 19:54

öffentlich
kubse, Sie essen also nicht nur öffentlich?

dfw, 06.04.07 @ 16:31

i habs grad gmerkt
dann sauf halt net so vü.

kubse, 06.04.07 @ 16:30

Bidddeee...
Hör mal, es war diese kleine Geschichte nicht eine Frage des fehlenden Digestifs...

;-)

dfw, 06.04.07 @ 16:24

wieder nix
...seufzt kubse.
Das Drehbuch fürs anbaggern würde ja stimmen. Es ist schlüssig aufgebaut, aber zum allesentscheidenden Schluß fehlt die finale Frage: Zu Dir oder zu mir oder gleich hier? Das mußt dich trauen.
Wenn Du zu dieser Frage dann noch die richtige Digestifbegleitung servieren läßt - das finanzielle Opfer mußt schon bringen -, dann kriegst genau die erwartete Antwort. Glaub mir.

Nach ein paar Mal sagst Du Dir dann: Net scho wieder. "Auswärts" essen kann schon auch anstrengend sein.

karlheinz, 06.04.07 @ 13:30

karlheinz geht aus...
... dem leim und hat die stulpenhosenfarbe auf beige gewechslt. schade - ertappt! aber dafür schmeiß ich mit reichlich trinkgeld um mich, das macht mich schlanker.

"meinem partner gegenüber in die augen schauen" :
ohne dieses ist's nicht einmal die halbe freud, habs zweimal probiert, so quasi in der mittagspause nicht in die kantine sondern zum wirten gegangen, schad ums geld (und zwar nicht wegen des kochs).
daheim beim essen zu reden ist irgenwie zu routineuse; tut ma eh immer.
danke,5622, doch wiewohl:
vorsicht, denn die "gesprächskarte" fand bei einem m.p. - auftritt in der hollywood - bowl seine fortsetzung in der "agency for appropriate quarrels"; und dort heißt es: "do you want to have a normal argue or a ... (ferkel karlheinz zensiert sich hier)?"
an obig unerwähntes haben mich schon manche restaurantgespräche (belauschte oder, erwischt, selbst geführte) erinnert.
aber - so sind wir dampfplauderer eben...

kubse, 06.04.07 @ 12:25

Ich trau mich.
Sagts amal, ihr lieben Speisinger, seids ihr wirklich alle so heilig? Toll.

Angeben. Einebrodn.

Es gab eine Zeit in meinem Leben, da war das wahrscheinlich der stärkste Grund essen zu gehen. Und nur danach wurden Lokale ausgesucht. Nicht nur nach Hauben, aber immer nach Hahnenkämmen, die mir wuchsen.

Und dann noch: Reiz.
Das nicht alltägliche Rausputzen. Die vermutete schöne Unterwäsche der Schönen gegenüber. Den wein probiert, Augen zu... Wieder auf! Denn: das Decolleté, noch a bissl tiefer als sonst, den Busen a bissl höher als sonst. Gemeinsam kosten, gemeinsam den Kitzel empfinden, vorerst noch am Gaumen. Wein riechen, schmecken, schlucken, nachspüren... Füße berühren sich unter dem Tisch. Zum Dessert den String am Ober vorbeigeschummelt. Den Wein gespürt. Zu spät. Diese Lippen gegenüber. Wein. Zu viel Wein. Wieder. Nicht schon wieder!

Wieder nix.

mazi, 06.04.07 @ 11:01

Gespräch im Angebot
Köstlich: Heute hätt ma "Wann besuch ma die Oma wieder mal" oder "Der XY kocht auch nimmer so wie früher" oder "Hast du ghört, der kann sich dieses Restaurant nimmer leisten, der Arme"!
5622, ein Genuss, genauso wie piccolo!
Damit wären wir wieder beim Thema: Die Begleitung, das Gespräch, die SEELE beim Essen trägt viel, wenn nicht sogar das meiste bei zum Gelingen des Essens bei.
Dann das Ambiente, der Wohlfühlfaktor,das "Normalseindürfen",die Liebe und Leidenschaft des Kochens und Kredenzens.

Alles zusammen ergibt dann etwas, das man zum Lieblingslokal erklären kann: öffentlich oder ganz im Geheimen, nur für sich.
Fehlt eine der Komponenten, kann man immer noch Lust- oder Luxusgewinn draus ziehen, wenn man nicht immer alles zusammen braucht. Oder meckern. Oder genießen, was man vorfindet.

Zusammenfassung:
Herz-Hirn-Bauch. Welche Komponente man welchem Teil zuordnet, ist je nach persönlicher Gangart verschieden.
Und das macht das Leben so spannend!

5622, 06.04.07 @ 08:57

auswärtsspiel
ich geh auswärts aus einem einzigen grund essen. damit ich in ruhe meinem partner gegenüber in die augen schauen und mich auf ein gespräch konzentrieren kann.
daheim geht das nicht. arbeit etc.

kurz: wirtshaus oder restaurant sind die letzten orte dieser gesellschaft, wo noch von mensch zu mensch kommuniziert wird, die braven helferlein (köche, kellnerinnen etc.) die das ermöglichen, sind die wahren helden des alltags...

deshalb find ich auch die erlebnisgastronomie so armselig. wenn ich noch einen zusätzlich kick beim essen brauche, dann würde das für mich bedeuten: meine beziehung ist eh schon so platt. jetzt brauch in nu a poar kasperl, die uns unterhalten.

erinnert euch an "der sinn des lebens" von monty python.
da kommt der kellner und reicht die "gesprächskarte": "heute haben wir ein tolles gespräch im angebot..."

PICCOLO, 05.04.07 @ 22:45

karlheinz geht aus...
..zum Guru. Der erst Wirt glaubt oh Wunder, wer kommt denn da daher.. Hose mit Stulpe und Bügelfalte, Krawatte, frisch rasiert, ein Dame von Welt dabei, klar: Geburtstag. Denn sonst sind wir leger unterwegs, Mausi 25 Jahre jünger usw.. ;-). Kann sein, muß aber nicht..
Andererseits die Blitzlichter im 19er Delikatessen- Emporium haben auch eine gewisse Heimeligkeit. Da kommt einer aus dem Volke - einmal in seinem Leben hin, seine Kreuzerln jenem Nexus opfernd, dann muß man sich mit der Patronne samt Barroso verewigen.
Ich gehe auch ähnlich aus. Nur zu denen wo man schon gehört hat der werkt nicht mehr lange , gehe ich nicht. Ich bin abergläubig, ich mag einfach ein Elend nicht sehen.
Ich gehe zu einfachen Wirtshäusern gut essen. Ich bestelle nichts von der Karte, sondern bespreche das Menü für unsere Familie immer ganz locker.
Erst vor kurzem war ich in Fucking - mein geheimer Wallfahrtsort; dort gibt´s den Waldwirt. Der hat eine Karte mit Zapfenkroketten und ein sehr gutes Wildragout. Das hat der aber nur am Sonntag. Wie das meißte auf der Karte. Aber Wiener Schnitzel hat er immer und einen schönen sonnigen Platz auch. Dort bin ich an Wochentage mit meiner Frau alleine, niemand fotografiert, und obwohl es nur weinge Kilometer weit entfernt ist, kennt mich dort auch niemand. Was ich überaus schätze, ist die Diskretion solcher Plätze.
Wenn ich weiter weg zum Essen fahre, dann gehe ich im Sommer immer nach einer guten Aussichtslage. Essen ist für mich kaum der Hauptgrund, weil ich sowieso immer etwas überfressen bin...

karlheinz, 05.04.07 @ 15:59

19 fotos
blöd ist es auch, in ein 19-punkte-gm-lokal zu gehen um sich gegenseitig beim essen zu fotografieren.
patronne X. hat freundlich dazu gestrahlt.
dubarry oder parker bowles ? - non olet pecunia.

karlheinz, 05.04.07 @ 15:26

ad ad
wirkliche verständigungsprobleme hatte ich bei einem, inzwischen wirtschaftlich ruinierten, grazer gastronomen, der die lokation seines lokals mit dessen qualitäten verwechselte:
"homsie geburtstog?"
wurde von mir als begründung des besuchs erfragt.
ich antwortete nicht.

-ad-, 05.04.07 @ 11:49

auch: zu zeigen
Auswärts heißt oft: Anlass. Geburtstag zum Beispiel. Heute: der Sohn. Wir nehmen nur den besten Freund mit. Der will Koch werden, kommt aus einer Familie, wo der Umgang mit gutem Essen ein eher zurückhaltender ist. Zu sehen, mit welcher Begeisterung er jedes Mal bei solchen Ausflügen sich in die jeweilige Küche vertieft, ganz egal, in welche Richtung sie geht, das ist eine fast größere Befriedigung als der eigene Genuss.

dfw, 05.04.07 @ 04:53

Spontaner Luxus
Luxus entlehnt von Russel. Wie wahr!

Ich durfte Luxus pur von gestern auf heute empfinden. Komme gerade davon.

Spontane Einladung eines Freundes. Ich mag das, nach meiner Erfahrung immer ein Fest für alle Sinne. Und das ohne jede Erwartung.

Und es wurde ein Fest für alle Sinne. Für Magen (keine Haubenküche, aber alles mit Liebe), für den Gaumen ( ein Petrus 1983 unter anderem).

Und um den Luxus noch zu steigern: der sponatane Besuch einer von uns beiden geliebten und verehrten Weiblichkeit.

Und im "Tischgespräch" kam aus "weniger Sinnvollem anderweitig wieder Sinnstiftung zustande". Luxus für Geist und Seele. Und gerade das gab dem Abend den Luxus für alle Sinne.

Ich erfuhr den Luxus seelischer Luftveränderung. Danke an meine beiden Tischgesellen.

kubse, 05.04.07 @ 03:44

grad les ich,
...dass der Gusi den Barroso Barolo genannt hat - Wödglasse. genau das rifchtige für den 5622, den verrückten Hund. Hab heut dauernd deine f...ing CDs gespielt, für die hohe Speising-hoheit.

Hoch lebe Speising. euer stockbesoffener kubse. Andrea, bitte vergiss nicht, das hier offline zu stellen.

kubse, 05.04.07 @ 03:37

um DIE Zeit...
...sag ich: auch das Schleppen des Gemüse macht Freude, ´wenn ich darn denk , was draus werden wird.

Gute Nahct... Lauter Speisinger in meinem bescheidenem Heim. Muss jetzt schlafen. Bitte um Versssseiung.

piccolina, 04.04.07 @ 20:14

Essen gehen ist...
Wandertag für die Seele, Ferien vom Ich! Kein Grübeln: "Was koch' ich heute oder morgen?", kein Einkaufen und keine Schlepperei... und dann die himmlische Qual der Wahl. Exotische Schmetterlinge oder Vertautes? Am schönsten ist es, wenn man das Restaurant schon gut kennt, der Besitzer kommt und einen begrüßt, da fühlt man sich fast wie zu Hause, nur ohne die eigene Küche.
Als zwangseverdonnerte Kochfrau (Köchin wäre zu anmaßend in diesem erlauchten Kreis)ist das Ausgehen ein Sonderurlaub, den ich schamlos genieße! Als ich Kind war, war Essen gehen der reiste Straferlass für mich, da meine Mutter nicht kochen konnte. Die liebe, runde und von mir so geliebte Köchin hat mir oft noch ein Würstel extra gebracht, weil sie meinte, dass ich zu dünn sei. Das war der Beginn meiner Verehrung für Köche und Köchinnen, da sie in meinem Fall mein Überleben gesichert haben.

PICCOLO, 04.04.07 @ 19:21

@russel..
Einmalig, berührend befriedigende Gründe.

TomCool, 04.04.07 @ 18:30

Aus
gehe ich dann, wenn ich zu müde bin zum selber kochen oder wenn von anderer Seite spannende Aktivitäten angesagt sind.

Russell, 04.04.07 @ 18:01

seelische Luftveränderung ist Luxus
Warum man ausgeht?

Die vielen Gründe, die dazu führen, würde ich mit seelischer Luftveränderung bezeichnen.

Als kleines Kind war für mich das Einkehren in einem Rasthaus bereits "ausgehen", wenn nur ein Coca Cola konsumiert wurde. es war etwas Besonderes, dass es teurer war als im Spar um die Ecke, dass man für die Bedienung zahlte.
Als Halbwüchsiger war auch der Döblinger Heurige, in den wir nach drei Stunden Wanderung einkehrten, etwas Besonderes, obwohl in den meisten Fällen die mitgebrachten Schnitzelsemmeln verzehrt wurden.
Mein erstes Geschäftsessen erlebte ich als Zehnjähriger. Ich durfte auf eine Dienstreise mit meinem Vater mitfahren und an einem Abend waren wir eingeladen. Das Ambiente war das Nobelste, was ich bis dato kannte.
Prägend für das Ausgehen, war aber der Luxus, den sich meine Eltern gönnten, wenn wir in einem Konzert waren. Nach einem Konzert wurde fast immer ein Restaurant besucht. Ich habe keine Erklärung dafür, wieso gerade der Konzertbesuch als Entschuldigung dienen konnte, sich einen für damalige Verhältnisse wirklichen Luxus zu gönnen. Der bedingte Reflex wurde damit aber in mir erzeugt.
Oper, Konzert, Theater waren mit Restaurantbesuch verbunden. Das blieb so in der Zeit als Teenager, als ich meine Dates hatte. Es blieb auch später so, es blieb so bis heute.
Solange das Restaurant existierte, war "der Falstaff" vis-a-vis von der Volksoper die Standardwahl. Es ging hier also nicht so sehr um Abwechslung. Später wurden dann die gutbürgerlichen Restaurants durchbesucht.
Ich glaube, dass das Bedientwerden ein bisschen half, den Glanz und Luxus eines Rosenkavaliers oder einer Hochzeit des Figaro in das eigene private Leben zu verlängern.
Ein gewisser Snobismus läßt mich an einen Restaurantbesuch erlesenster Art in der Zeit erinnern. Für den einen musste ich vielleicht 20 Nachhilfestunden geben. Er war spontan. Ich kannte den Platz nicht. Es war der Franziskaner. Ein perfekteres Ausgehgefühl, ich war damals kurz verheiratet, habe ich nie mehr erlebt. Obwohl ich später vielleicht perfektere Lokationen und exquisitere Gerichte kennengelernt habe, war es das Erlebnis des besonderen ersten Mals.
Seither hat sich das Speisen in Restaurants in eine ganz andere Richtung entwickelt. So gut können die Speisen nicht sein, dass nicht irgendwann jede Speisekarte in ihrer Attraktivität erschöpft ist. Manchmal beneide ich diejenigen Freunde, die überall fragen, ob sie nicht ein Cordon Bleu bekommen könnten. Die Vielzahl der oftmaligen Geschäftsessen läßt den Ort und die Wahl zum Utensil eines geplanten Ergebnisses werden. Ob eine Frau oder ein Geschäftspartner "verführt" werden soll, ist fast schon Nebensächlichkeit.
Die Wahl eines erlesenen Restaurants versucht beim Geschäftspartner den Eindruck zu erwecken, als wäre die Güte des Ortes meiner eiAgenen Werthaltigkeit gleichzusetzen.
Nach einer gewissen Zeit der Übersättigung tritt die Überlegung auf, dass man aus den Geschäftsessen ja auch beim Essen einen Gewinn ziehen sollte. Man möchte entweder etwas besonderes Neues kosten oder man freut sich auf die immer seltener werdende alte Beislküche, Speisen ala Oma sozusagen. Oder man versucht, die besondere Qualität zu entdecken, eine Ehrlichkeit in der Küche.
Die Neugier auf das Neue kann einen neuen Impuls zum Besuchen und Erforschen neuer Lokalitäten bewirken, der noch lustvoll gesteigert werden kann, wenn ein geeigneter Partner mit von der Partie ist.
Ich gehe gerne aus, wenn ich Appetit habe aber allein bin. Ich koche ungern für mich allein. Es hängt ganz von der Stimmung ab, ob es dann nur ein Lokal mit weißen Tischtüchern tut oder eine Beisleinrichtung mit Alterspatina. Ich zehre von den guten Erinnerungen, die ich in allen möglichen Plätzen gemacht habe.
Es gibt Plätze, an denen ich mich unwohl fühle. Das ersehe ich aber schon an der Speisekarte, die außen hängt und dem ersten Eindruck. Die Anzahl der frustrierenden Auswärtsessen liegt unterhalb der Promillegrenze.

Worin besteht aber nun die seelische Luftveränderung wirklich? Woanders als zu Hause oder bei Freunden essen, (was ja auch auswärts bedeuten würde) bedeutet für mich noch immer Luxus. Sehr oft konnte ich den auf Geschäftsspesen genießen, doch bin ich auch bereit, selbst dafür zu zahlen. Es gibt Zeiten, da ertappe ich mich dabei, dass ich denke, was man mit dem Geld wohl anderes anfangen könnte, doch verdränge ich die ganz schnell. Ich halte einen gewissen Hedonismus für genauso wichtig, um einen Menschen abzurunden, wie andere Eigenschaften, die allgemein als "gute" Eigenschaften angesehen werden.
Daher stehe ich zu meinem Luxus.

karlheinz, 04.04.07 @ 14:57

auswärts...
... isst man hauptsächlich, so e. kishon, um unbekümmert das tischtuch bekleckern zu können, da man es ja nicht selbst waschen müsse.

ein weiterer punkt meiner auswärts-aktivitäten ist auch der vergleich der kochstile - ich esse dann in versch. lokalen ähnliche gericht um deren geschmackliche breite zu erfahren.
und - da gibt's schöne unterschiede! macht spaß!

wenn mir ein koch, quasi als "privatissimum", was herstellt, das er schon allein wegen des kundenfrequenz-küchenpersonal - verhältnisses nicht täglich macht, fühle ich mich bauchbepinselt und betreibe, so gesehen, eating out auch als egodoping. ich geb's eh zu.

letztendlich: warum fährt man auf urlaub, wenn man's daheim doch schön hat? fühlte man sich für sein persönliches umfeld verantwortlich, wär's ja auch eine kompetenzflucht. und somit noch immer billiger als supervisions - einheiten.

andreasbigler, 04.04.07 @ 00:32

warum essen sie auswärts?
Weil mein Kühlschrank oft leer ist und wenn ich das bemerke, ist es schon zu spät zum Einkaufen. Eine gute Ausrede, um nicht selber abwaschen zu müssen (*g*)

mazi, 04.04.07 @ 00:23

Neugier
Ganz genau:
Neugier auf Wege, alt oder neu, die beschritten werden. Auf Wagemut. Auf Leidenschaft. Eben das, was GSz in seiner Katze geboten hat.

Und Heimeligleit: Das sichere Gefühl, wiederzukommen. Die unzerstörbare Gewissheit, liebe Freunde mitzunehmen. Die diebische Freude, etwas Besonderes entdeckt zu haben. Die Katze.

Freundschaften, die hier geschlossen wurden, halten. Gaumenfreuden, die hier genossen wurden, sind auf der Festplatte gespeichert. Ideen , die hier geboren wurden, werden realisiert.

Deswegen tut man es sich an, auswärts zu essen. Nicht jeder hat einen TomCool zuhaus:-))

Juhu, wenn nicht noch schnell 5622, der Heimgekehrte, vor mir einreitet, bin ich die Erste!!!

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