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Das Weinlog

20.07.04 @ 14:10

Sommerfrische

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In der vergangenen Woche war der Sommer selbst so frisch, dass der Aufenthalt an jedem beliebigen Ort Österreichs einer Erfrischung gleichkam.
Wenn ich jedoch morgens vom Frühstückstisch aus auf den Heiligenstein blicke und – dank föhniger Stimmung – zu jeder Zeit in der Ferne Stift Göttweig sehe, dann befinde ich mich an einem Platz, der sehr unmittelbar mit dem Begriff der Sommerfrische verbunden ist, vor allem unten im Tal, weiter nordwärts, wo die Villen kaiserlicher werden und der Wald dichter wächst.
Auf meinen Streifzügen durchs Kamptal fand ich einige Plätze, die sich als gastlicher Ort besonders hervorgetan haben, wiesen sie doch neben köstlicher Küche auch wunderbare Weinauswahl auf.

In Zöbing etwa der Gasthof Gutmann, wo Frau Ilse auf beachtenswerte Weise in der Küche werkt und Wirt Hansi den mit vornehmlich Zöbinger Weinen gefüllten Keller betreut. Um wenig Geld kann man sich hier durch das Sortiment an lokaler Winzerkunst kosten und z.b. Stilvergleiche zwischen Heiligenstein-Rieslingen anstellen: mir gefiel der zartfruchtige, schlanke und mineralische vom Weingut Frei (ab Hof € 4,20).
Gutmann, Zur schönen Aussicht; Heiligensteiner Str. 32, 3564 Zöbing, 02734/2334

Weil das mit den Ruhetagen so eine Sache ist und Montag ein ganz schlechter Tag für wochenendgestürmte Betriebe, fanden wir dann im Cobaneshof ruhigen Unterschlupf, was sich als überraschend feine Sache herausgestellt hat: abgesehen vom feinen Blunzengröstl und vor allem den haubenwürdigen Desserts (so ganz und gar nicht heurigenmäßig) machen auch die hauseigenen Weine Freude; die Linie „Fescher Kampel” mit lustigem Etikett und süffigem Inhalt (nicht zu verachten auch hier der Riesling, € 6,50 !) macht neugierig auf die Lagenweine.
Cobaneshof, Weinstrasse 37, 3550 Gobelsburg 02734/2564

Plank verfügt nicht nur über das schönste Bad am Kamp, sondern neuerdings über einen sehr weinbeflissenen und emsigen Wirt. So emsig, dass er sich samt Mannschaft einfach nach Schönberg zum dortigen Festwochenende ausquartiert hat, um beim Weingut Grossauer Unterschlupf zu finden und seine saftige Kalbsstelze und die duftenden, duftigen Marillenknödel aus flaumigstem Erdäpfelteig (die es auch am Tag danach bei der Hochzeit Fred Loimers geben würde) dort, in ausgesprochen elegant-lauschigem Ambiente, den Blick hinunter auf Ortschaft und die gegenüberliegenden Mollandser Weinhänge gerichtet, zu servieren. Die Weincreationen des Ernest Grossauer passten nicht nur namentlich zu endlich erstrahlten Sommersonnenwärme: Veltliner Sunseitn etwa (aus alten Rebstöcken) und Herbstsun (Oktoberlese, cremig-dicht) oder die rosenduftige Gewürztraminer-Auslese Wintersun.
Schwillinsky, Kremserstr. 8, 3564 Plank/Kamp, 02985/30400
Weinbau Ing. Ernest Grossauer, Bergstr. 14, 3562 Schönberg, 02733/8319

In jedem Fall empfiehlt sich ein Besuch in der Alten Schmiede in Schönberg, Kulturtreffpunkt und Ortsvinothek, wo Mollandser und Schönberger Weine gegen geringes Entgelt verkostet und erworben werden können. Interessant: Winzerhof Hager. Aber dazu ein andermal.
Alte Schmiede, Hauptstr. 36, 3562 Schönberg, 02733/76476, tägl. 11-18 Uhr!

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