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Das Weinlog

12.10.04 @ 00:26

Yquem im Ausverkauf?

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Eine etwas andere Art von Sonderangebot als meine Kollegin -ad-, die sich zuletzt aufopfernd Weinen aus der SM Kategorie widmete, erhielt ich vor einigen Tagen: man bot mir den zuletzt freigegebenen Jahrgang des wohl mit Abstand renommiertesten Süßweins der Welt zum Kauf an: ”Yquem 1999 für 99€” (pro Normalflasche und zuzüglich MWSt stand dann noch im Kleingedruckten) doch mit oder ohne MWSt ist der Preis im Vergleich zu anderen Jahrgängen dieses 1593 gegründeten Hauses eine echte Mezzie. Immerhin müsste man für den Jahrgang 2000 mindest 3,5 mal soviel, für 1997 das Doppelte und für 1998 immerhin noch eineinhalbmal soviel locker machen.

Wie konnte das nur passieren?

Es hat wohl damit zu tun, dass im Mai dieses Jahres Comte Alexandre, als Letzter aus dem Geschlecht der Lur Saluces, das so lange die Geschicke dieses Weinguts geleitet hat, einem Fremden die Leitung überlassen musste: Andre Lurton (der nebenbei auch auf Château Cheval Blanc nach dem Rechten sieht) wurde vom Konzern LVMG (Louis-Vuitton-Moet-Hennesy) damit betraut, das zwar teuer eingekaufte aber wenig profitable Schmuckstück auf Vordermann zu bringen.

Eine seiner ersten Maßnahmen bestand darin, Yquem 2003 in der Subskription anzubieten, etwas das zwar im Bordeaux gang und gebe ist, jedoch für den Grafen undenkbar war. Möglicherweise hat dies noch nicht zu den von den Eignern gewünschten Umsatzzuwächsen geführt, sodass man sich nun zu diesem Sommerschlussverkauf entschloss. Vielleicht hatten die Herren (so wie ich Sonntag Abend) ja das fast zwanghafte ”...., bibit ista, bibit ille, bibunt centum, bibunt mille....” aus der Carmina Burana im Ohr und dachten dabei an Yquem in aller Munde, aber etwas im Zweifel bin ich schon, ob die Massen beginnen werden, sich um Yquem 1999 zu reißen.

Ich persönlich habe mich noch nicht endgültig entschieden, ob ich nun lieber knapp 60 Flaschen Austrello erwerben soll oder für's selbe Geld doch ein Fl. Yquem 99, aber voraussichtlich tue ich weder das eine noch das Andere.

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