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Das Weinlog
23.10.04 @ 04:45
Springt der Hirsch ...
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...übern Bach, brockt eam zwoa zwiezipflate ...
Volkslieder beseelten meine Kindheit und gereichten, wenn sie sich so zungenbrecherisch formierten wie das zitierte, zu besonderem Vergnügen.
Unser Hirsch namens Hannes scheint eine große Vorliebe fürs Zwiefache zu haben: es gibt genau zwei Rebsorten in seinem Sortiment – da Veltliner, dort Riesling. Das dort ist, lagentechnisch gesehen, wiederum zwiefach, zwielagig also: Gaisberg und Heiligenstein. Wobei ich nicht weiß, welchem ich den Vorzug geben würde; ersterer, von alten Rebstöcken geerntet, dünkt mich immer zitrusfruchtiger und hat 2003 einen charmanten Restzuckergehalt aufzuweisen, während letzterer natürlich mit seiner Mineralik spielt, von strahlender Eleganz und sicher der später zugängliche ist.
Die Veltliner beginnen beim fröhlichen (nicht nur im Bezug auf die Etiketten!) Trinkvergnügen, über den mittelgewichtigen Heiligenstein-Veltliner hin zum Lamm, gar nicht fromm, sondern zupackend, von tiefgründigem Lehmboden, Speisenbegleiter par excellence.
Nicht zu vergessen ist übrigens noch der Riesling Zöbing mit seiner feinen Fruchtsüße, Limonen-Steinobst-Aromatik und ausgesprochen angenehmer Säure.
Vom weitläufigen, klaren Verkostungsraum des Gutes aus kann der Blick ungehindert auf alle Lagen gerichtet werden, weit muss er also nicht springen, der Hirsch ... Hannes.
Die moderne Kellertechnik dient nur als hilfreiche Stütze : es gibt keinen Rebler, das bringt Fruchtfülle; die Toplagen aber dürfen dafür schon einige Stunden Saftkontakt haben. Vergoren werden sie nur mit Naturhefen, pro Einzellage wird auch ein 2000 l fassendes altes Holzfass zum Einsatz gebracht; die Wärme des Holzes gibt den Weinen zusätzlichen Schmelz.
Und sollte jemand meinen vorhergehenden Eintrag überlesen haben: im Hause Hirsch wird ausschließlich mit der Stelvin-Kapsel verschlossen, also mit dem nicht überall bedingungslos angenommenen Drehverschluss. Das sollte bei den „einfachen” Qualitäten, die hier allerdings schon recht weit oben anzusetzen sind, kein stilistisches Problem ergeben, und die Lagenweine gehören sowieso dekantiert. Sagt Hannes Hirsch.
Weingut Hirsch
3493 Kammern, Hauptstraße 76
02735/2460 www.weingut-hirsch.at

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