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Das Weinlog

03.11.04 @ 08:07

Ab und zu Hof

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Der Österreicher liebt seinen Winzer. Er liebt ihn so sehr, dass er ihn ungeachtet von Tageszeiten und Witterungsbedingungen heimsucht. Also vornehmlich an strahlenden Wochenenden, wenn gerade die Mittagssuppe in den Tellern dampft.
Eine solche Liebe erwartet auch Gegenliebe. Diese hat sich im Preis auszudrücken. Der Wein, den der Österreicher bei seinem Winzer im liebenden Eifer zahlloser Besuche abhofholt, erfährt eine unerhörte Wertsteigerung, weil er fast nichts kostet. Jedenfalls nicht das, was er den Winzer kostet, wenn ihm noch etwas übrigbleiben will.

Statistik: Ende der Neunziger standen wir noch bei einer Verteilung 50:50 bei Ab-Hof-Verkauf und Handel; inzwischen ist ersterer auf etwa 30 % zurückgegangen.

Ich sehe hier (auch) ein Generationsproblem. Die Töchter und Söhne haben studiert: an geeigneten Ausbildungsstätten, bei namhaften Kollegen. Sie haben die Welt bereist. Sie kennen den Wert ihres Produktes. Und sie sind nicht bereit, ihr Privatleben nicht in den absoluten Dienst des Österreichers zu stellen.
Statt Rund-um-die-Uhr-Service gibt es fixe Öffnungszeiten (auf wenige Stunden limitiert), die Möglichkeit zur Terminvereinbarung für Verkostungen, und in den meisten Fällen wird auch der Preis ein wenig unter dem im Handel verlangten liegen.
In den meisten. Oder aber nicht:
Konrad Hackl, Neo-Winzer und Quereinsteiger mit nunmehr eigenen kleinen Weingärten vom Burgenland bis in die Wachau hat nur einen Preis – und so müssen sich nur jene die Mühe eines Hausbesuches machen, die auch tatsächlich an seiner Arbeit interessiert sind. Denn das macht seinen Riesling Kremser Kögl auch nicht billiger.

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