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Das Weinlog
19.01.05 @ 20:59
Mozartwein
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Wir von traubing haben einen Bildungsauftrag. Nichts, aber gar nichts ist uns zu minder, um dem eifrigen User gebührlich zur Kenntnis gebracht zu werden, von Terroirdetails des Burgund bis hin zur antiken Mythologie reichen unsere Bemühungen in der Unterweisungspraxis.
Dazu gehören auch mit Fremdwörtern gespickte Texte. Eine dieser im vinophilen Umfeld höchst gebräuchlichen Vokabeln ist AUTOCHTHON. Manchmal fehlt ihr ein h, aber sie meint immer dasselbe: bodenständig. Vom Altgriechischen autos = selbst und chthon = Erde also so etwas wie alteingesessen, eingeboren – im Falle von Reben wohl „alteingewurzelt”.
Damit werden all jene Rebsorten bezeichnet, die einer bestimmten Region zugehörig sind, nur oder so gut wie nur dort vorkommen. Wie z.b. an der Südbahn, pardon im Weinbaugebiet Thermenregion Zierfandler und Rotgipfler. (Zwei Weißweine, die Rot im Namen haben; beliebter Prüfungsfragenteil)
Autochthone Weine gibt es überall, auch im südlicheren Teil des erweiterten Südtirols, im Trentino: Marzemino.
Einen solchen hatten wir vor wenigen Tagen im Glas. Gemeinhin als mit Veilchenduft behaftet und an Waldfrüchte und Kirschen erinnernd beschrieben, hatten wir ein ganz anderes Kaliber vor uns: dunkelrot, schwer und samtig glitt der Letrari V.Q.P.R.D. 2001 ins Glas und ließ vor allem diese eine Assoziation zu: Marzipan! Und ein bisserl Zwetschke vielleicht noch, aber mehr mit Kern. Auf jeden Fall machte dieses Exemplar verständlich, warum Don Giovanni mit Da Pontes Text und Mozarts Musik singt: „Versa il vino! Eccellente Marzemino!"
Man kann die Huldigung aber auch übertreiben . ein eigener Marzemino ”Mozart DOC (wer ist da jetzt der Doc?) ist an der Geschmacksgrenze.
In Weinglossaren wird übrigens kolportiert, dass die Rebsorte noch ursprünglicher aus einem Kärntner Dorf namens Marzemin stammte – aber da im aktuellen Telefonbuch kein solcher Name unter einer erwähnenswerten Postleitzahl rangiert, liegt die Frage nahe: Kärnten in welchen Grenzen? Und legt andererseits wieder eine Spur hin zum ehemals und nunmehr wieder florierenden Kärntner Weinbau!
(Nähere Aufschlüsse durch autochthone Kärntner erbeten)

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