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Das Weinlog

05.04.05 @ 15:38

„Erklär was lapidar ist”

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Eigentlich hätte die Geschichte „La vie en rose” heißen, von Erinnerungen an eine Jugend mit (unter anderem) Edith Piaf ausgehen sollen, doch dann kam mir Bodo Hell dazwischen.

„Prüf was sonnenklar ist”

Schilcher ist sauer. Ja?
Rosé ist nicht weiß und nicht rot. Ja?

Schilcher HAT gerne Säure; traditionsbewusste Winzer stehen zu ihren 10 Säurepromille. Schilcher hat auch Rasse. Bodencharakter: Gneis und Schiefer, da entwickelt er seine schönsten Charakteristiken. Und Schilcher ist knochentrocken.

Moment: da erklärt einer, dass er als „Einstiegsschilcher” einen mit ein bissl Restzucker fabriziert – 15 g! Und gleich daneben: eine liebliche Auslese. Ganz zu schweigen von TBA. Eiswein, Strohwein – alles vom Schilcher.

Am vergangenen Wochenende konnten sich die Winzer der Weststeiermark in den Räumlichkeiten des Schloss Stainz beim 1. Internationalen Roséwein-Festival mit internationalen Gewächsen messen, die in Farbschattierungen von hingehauchtem Blassrosa über Goldrosé bis zu intensivem Pink zu schillern wussten – von wegen nicht weiß und nicht rot!
Die Phalanx der Franzosen war groß und von solcher Vielfalt, dass sie eines eigenen Threads bedürfte – es überwogen jedenfalls die wuchtigen Varianten mit bis zu 13,5% vol., und warum ein Roséwein, der seinen Charme als frische, fruchtige und jung zu trinkende Variante am besten entfaltet, Holzeinsatz braucht, erschloss sich mir nicht wirklich. Feine, geschmeidige Erlebnisse gab es bei Spanien, viel Zuckerlfarbe und Zuckerlfrucht in Italien, wohlschmeckende Überraschung bei Deutschland, gespaltene Ergebnisse in der Neuen Welt – und Österreich war auch außerhalb der Steiermark mit markanten Beispielen vertreten.

Begleitende Fachgespräche sollten von der Eigenständigkeit und nicht Lückenbüßerfunktion des Rosé überzeugen; dass der Schilcher seinen festen Platz im Weinspektrum hat, würde ich schon als sonnenklar bewerten; wenn mir aber einer kommt mit einem Rosé, der sich halt 2004 aus dem Saftabzug von 6 Rotweinsorten ergeben hat (weil ein wenig Konzentration den 04ern möglicherweise doch gut stehen könnte), dann denke ich unwillkürlich doch an Restlverwertung.

Damit ist aber nicht der Saftabzug aus besten Lagen des Pepi Umathum gemeint, der sich ROSA nennt, sich an Tavels orientiert, in der schweren (neuen) Burgunderflasche präsentiert wird und für die diesjährige Nachfrage einfach zu knapp bemessen war ....

Schilchertipps:
Langmann, Greisdorf: Schilcher Greisdorf 04 sehr klassisch, zarter Holunder; Schilcher Hochgrail 04 sehr reif, mächtiger stoffiger; schöne Mineralik
Jöbstl L&H, Wernersdorf: der Schilcher-Süßwein-Spezialist! Sensationeller Strohwein 03, der erste und einzige vom Schilcher. Tolle Balance an Süße und Säure und der ideale Begleiter zu Käse.

Und Bodo Hell?
Zum 9. Mal findet heuer der Stainzer Literatursommer statt, vom 10. – 19.06., mit Reinhard P. Gruber und eben Bodo Hell. Und wie jedes Jahr wurde der Literaturschilcher gekürt, der diesmal vom Weingut Friedrich aus Langegg stammt: Hinter den mit Sprüchen von Bodo Hell etikettierten Flaschen verbirgt sich der Schilcher Edition 04, aus reiferen Lagen, von etwas weniger Säure gekennzeichnet, die elegante Variante des Schilchers.

„Trink aus was Reservoir ist”

Und dabei haben wir noch nicht einmal vom Rosé-Champagner gesprochen ....

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