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Das Weinlog

16.10.05 @ 13:30

Was weiß WEISS, das ROT nicht kann?

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Fortsetzung der Farbdiskussion mit unlauteren Mitteln. Eine Provokation.

Diese Geschichte ist nicht auf meinem Mist gewachsen, aber ich erhielt Anregung dazu durch eine fast beiläufige Bemerkung eines in seinem Leben hauptsächlich mit Wein befassten Menschen, die ich bei näherer Betrachtung für durchaus diskussionswürdig erachtete. Der Form halber schicke ich aber zunächst eine Grundhypothese voraus:

Rotwein ist in den Köpfen der Menschen, ob Weintrinker oder nicht, als die hochwertigere, wertvollere, renommiertere, ruhmreichere Weinvariante verankert.
Und so sammelt der Weinkenner eher Rotwein, wird Rotwein gewählt, wenn ein Geschenk zu machen ist. Selbst ein Weißweinland wie Österreich nützt jede Gelegenheit, um sich im internationalen Vergleich auch in seiner Rotweinwertigkeit ganz vorne zu platzieren.

Mit welcher Begründung kommt nun ein Weinmensch dazu, Weißwein als die spannendere, vielschichtigere Art darzustellen? Ich habe noch das süffisante Lächeln vor mir, mit dem die Bemerkung garniert wurde, dass Rotwein, um zu bemerkenswertem Ausdruck zu finden und bestehen zu können, immer des Holzfasses, vornehmlich des kleinen bedürfe. Und auch das Aromarad, jenes Verkostungshilfsmittel, das die verschiedenen Aromazuordnungen auflistet, zeige doch eine wesentlich größere Bandbreite an Möglichkeiten bei Weißwein!

Wohltuende Worte für eine passionierte Weißweintrinkerin wie mich, aber haltbar? Ich denke an die Vielfältigkeit bei jungen, frischen fruchtigen Weißweinen; denke an die Veränderungen der Aromen, wenn sich der Reifeprozess einstellt, denke an die unnachahmlichen Möglichkeiten im süßen Bereich. Und mir fällt jene Geschichte unseres Bürgermeisters ein (das fällt jetzt in den unlauteren Bereich), in der er einen Zweigelt hochleben ließ, weil er zu solcher Dichte ganz ohne Holz fähig sei - was belegen würde, dass Rotwein in bestimmter Qualitätsausformung, wie sie von Rotwein eben erwartet wird, als Stahltankgeschöpf nicht zu erwarten ist (http://www.speising.net/winzer/weblog/?detail=28104 )

Der Korrektheit halber muss ich noch anfügen, dass ich außer spannenden Weißweinen eine Rotweinsorte als ähnlich hingabetauglich empfinde, den Pinot Noir.

In Erwartung leidenschaftlicher Repliken verbleibe ich sonntäglichst

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