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Das Weinlog

27.12.05 @ 00:07

Flüssiges Gold, schwer verkäuflich

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Prädikatsweine sind das internationale Aushängeschild für Österreichs Weinbau. Winzer wie Alois Kracher erzielen Bewertungen von denen man bei Weiß- und v.a. bei Rotwein nur träumen kann. Zum Beispiel 99 Parker-Punkte für Krachers #11 Welschriesling Trockenbeerenauslese Nouvelle Vague 2002. Doch verkaufen lässt sich das flüssige Gold im eigenen Land nur schwer. Als eine der Ursachen wurde beim Burgenländischen Prädikatsweinforum die geringe Popularität als Speisenbegleiter festgemacht. Stimmt sicher zum Teil. Allerdings hat der auf die einzelnen Gänge abgestimmte Begleitwein in der österreichischen Gastronomie ohnedies keine große Tradition.

Natürlich gibt es in unserer Gemeinde vollendete Genießer, für die ein Dessert ohne TBA & Co nicht vollständig ist, aber landesweit gesehen, ist deren Anteil verschwindend. Das Propagieren von Süßwein als Speisenbegleiter wird bei unseren Winzern kaum Lieferengpässe verursachen. Ich selbst durfte einmal eine komplette Menüfolge mit ausschließlich Prädikatsweinen als Begleitung probieren. Na ja, was soll ich sagen… Ich habe noch nie so viel Wasser zu einem Essen getrunken. Speisen und Wein – beides für sich hervorragend – aber zusammen wenig harmonisch.

Den Ansatz vom Wein Burgenland, die Bewerbung der Süßen auf Konditoreien zu fokussieren, finde ich da schon breitenwirksamer und erfolgsversprechender. Wieso immer nur eine Melange zum Apfelstrudel und keine Beerenauslese? Vielleicht weil man vor allem wegen des Kaffees ins Kaffeehaus geht? Könnte sein. Aber vielleicht zusätzlich?

Möglicherweise bringt aber auch die Inflation an Weinexperten einen Aufschwung für die Süßweinbranche. In einem Weinakademiker-Keller wird es ja auch Prädikatsweine geben? Es könnte aber keinesfalls schaden, wenn man die sensationellen internationalen Erfolge den österreichischen Weinkonsumenten näher bringt und auf die weltweit einzigartigen kleinklimatischen Konstellationen verweist. Vielleicht haben ja die verehrten Gemeindemitglieder eine Idee, wie die Winzer außer Lorbeeren auch Euros ernten könnten?

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