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Das Weinlog

09.09.19 @ 13:22

Deutscher Riesling und Roter Burgunder aus 2009

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Deutscher Riesling und roter Burgunder aus diesem Jahr waren das Thema bei der Einladung eines kundigen Weinfreundes. Die Rieslinge wurden verdeckt serviert und vom Gastgeber in 2er Flights gereiht. Das Jahr gilt als recht gut, jedoch nicht groß. Somit war man dankbar für die Bestandsaufnahme.

ÖKONOMIERAT REBHOLZ GG KASTANIENBUSCH
Durchaus einladende, aber auch etwas reduzierte Nase. Zitrus, Pfirsich, Limettenblätter. Der Wein kommt mit schöner Mineralität und auch Cremigkeit, die mich an Lemon Curd erinnert. Braucht einige Zeit im Glas um an Struktur zu gewinnen. Gute Länge und angenehme Säure, er bleibt aber auf der schlanken Seite. Mit etwas Luftzufuhr m Punkt.

KÜNSTLER GG HOCHHEIMER HÖLLE SOMMERHEIL
Der Wein wirkt insgesamt etwas dünkler in der Aromatik. Hat auch kurz eine Kellernote. Diese verfliegt im Glas aber recht schnell. Etwas Petrol, reife Marillen, Basilikum. Später Johannisbeeren. Luft macht ihn noch aromatischer und dichter. Tolle Säure und Struktur. Gut zu trinken und im direkten Vergleich gewinnt er den Flight.

DÖNNHOFF GG HERRMANNSHÖHLE
Ein klassischer Dönnhoff ist man versucht zu sagen. Präzise und von einer nahezu perfekten Säure unterstützt. Marille, Hagebutte und Quitten. Irgendwie bilde ich mir auch Karotten und Süßkartoffeln ein. Nach ein paar Minuten hat er eine tolle Mineralik und einen wunderbaren Abgang. Toller Wein, einer der Gewinner des Abends.

BÜRKLIN WOLF FÖRSTER UNGEHEUER GG
Auch hier wirkt der zweite Wein dünkler. Aber ungemein einladend. Das "Ungeheuer" ist sofort ein Vergnügen . Ribisel, Marille und Quitten wieder. Der Wein ist am Punkt. Ein großes Vergnügen. Er bleibt im Glas recht stabil und ohne weitere Veränderung. Sehr schön.

SCHÄFER FRÖHLICH FELSENBERG GG
Die Flasche wirkt recht reduziert und dem Wein fehlt etwas. Er wirkt zwar jung und mineralisch. Jedoch kann er keinen am Tisch begeistern.

KÜHLING GILLOT PETTENTAL GG
Ein würdiger Abschluss des Rieslingteils. Tolle Nase nach Marille, Kräutern und Feuerstein. Dicht und straff zuerst am Gaumen, später kommt eine herrliche Molligkeit dazu. Mit mehr Luft wird er fast etwas barock in der Struktur. Jammern auf hohem Niveau. Auch er zeigt sich im Moment perfekt zu trinken.

DOMAINE HUDELOT NOËLLAT
Welch schöner Name, an dem man seine Sprachkenntnisse austesten kann. Das Weingut ist in Chambolle Musigny zu Hause und seit 1954 in Familienbesitz. Bis 2008 hat Alain Hudelot mit seiner Frau Odile Noëllat den Betrieb geführt. Seit damals hat der Enkel Charles das Sagen. Die Weine haben nochmals an Qualität gewonnen. Man versucht möglichst natürlich zu arbeiten. Auch der Anteil an neuen Fässern variiert und hält eher in Grenzen. Je nach "Fruchtigkeit" des Jahres , verändert man auch den Anteil der Stiele. 2009 gilt ja als groß bei roten Burgundern. Ob es wirklich so toll ist, wird man in ein paar Jahren sehen. Die Weine trinken sich momentan sehr gut und funktionieren fast immer. Sie sind meist charmant, vielleicht haben sie aber zu wenig Struktur um wirklich groß zu sein.
Auch hier hat der Gastgeber 2 er Flights vorbereitet.

CHAMBOLLE MUSIGNY 1ER CRU LES CHARMES
Kirsche, Waldbeeren, Marzipan, Kräuter. Dicht und schön ist der erste Eindruck. Auch etwas verhalten, braucht einiges an Zeit um charmanter zu werden. Dann aber ein stimmiger Wein mit einiger Zukunft. Säure und Struktur sind da, und man kann ihn schon gut trinken. Gewinnt sehr an Länge. Toll.

CHAMBOLLE MUSIGNY
Bei recht ähnlicher Aromatik wirkt er etwas erdiger und hat mehr Schmelz. Und er hat eine betörende Nase. Eine perfekte Flasche "Villages" Wein, die einfach einen wunderbaren Trinkfluß hat. In Abgang finden sich Kräuter, Orangenzesten und Erdbeeren. Toll.

MUGNERET GIBOURG NUITS ST. GEORGES 1ER CRU LES CHAIGNOTS
Ha, ein Pirat und was für einer. Von dieser tollen Domaine aus Vosne Romanee kommen immer sehr feine und elegante Weine. Auch dieser ist keine Ausnahme. Rauchig, mit Kirsche und etwas Orange. Tolle Länge und Säure. Und er trinkt sich schon sehr fein. Das feine Tannin ist auch spürbar und zeigt somit auch die Struktur auf. Toll.

NUITS ST. GEORGES 1ER CRU LES MURGERS
Der Wein hat bei ähnlicher, leicht erdiger Aromatik, einfach nicht die gleiche Eleganz. Er wirkt dünkler und würziger. Blutorange, Zesten, Kräuter. Das Tannin ist insgesamt nicht so schön, aber gut. Es wirkt stoffiger und etwas härter. Es ist ein ein wunderbarer Wein, halt eine andere Stilistik. Das leicht rauhe Image steht ihm nämlich gut.

CLOS DE VOUGEOT GRAND CRU
Wow, welch erster Eindruck. Duftig, elegant. Feine Frucht nach Kirsche und Beeren. Das Ganze ist auch dicht und mit einer feinen Struktur unterlegt. Eine schöne Cremigkeit und Säure sind im Abgang zu finden. Momentan ein Trinkerlebnis und natürlich mit guter Zukunft gesegnet. Großer Wein.

ROMANEE SAINT VIVANT GRAND CRU
Tja, neben dem tollen Vougeot, ein nicht minder beeindruckender Wein. Dünkler, auch schwarze Kirsche und Brombeeren. Das Tannin ist präsenter, aber elegant und harmonisch. Man spürt förmlich die Klasse der Lage, bei jedem Schluck. Beeindruckend. Schon antrinkbar, ein paar Jahre mehr schaden aber sicher nicht. Tolles Weinpaket.
Danke.
Mir ist für dieses Weingut kein österreichischer Importeur bekannt. In Deutschland bei www.vinisüd.de erhältlich

Michael Kantor
www.herbeck.wien

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