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China, Knödeln und High Tech
23.07. @ 17:41
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Was bei uns die Knödeln, sind in China die JIAOZI, oder wie sie international genannt werden, die „Dumplings“.
Christoph Wagner, der leider viel zu früh verstorbene Gastrosoph und SPEISING.NET Mitgründer, hat ja immer gesagt, dass unsere Knödeln ihren Ursprung in China haben. Schon vor mehr als 2000 Jahren wurde dort schon alles Mögliche mit Teig ummantelt.
Und China ist tatsächlich eine Hochburg dieser Teigumhüllungen – die Teigarten sind ebenso unterschiedlich wie ihre Formen: ganz dünner Klebereisteig, feste und flaumige Weizenmehlarten, Reisteig in allen Farben (die roten z.B. werden mit Rauna – rote Bete – gefärbt), Kartoffelteig, etwas seltener Roggenteig, manchmal auch mit Hefe angesetzt.
Die Füllungen variieren ebenso – Gemüse, Fisch, Rind- Schweine- oder Hühnerfleisch, Meeresfrüchte, manchmal Innereien wie Entenmägen oder Hühnerherzen. JIAOZI gibt’s überall auf der Straße, in den zahlreichen Markthallten, in den riesigen Einkaufszentren (Malls) und natürlich auch in den Top-Restaurants, und fast überall gibt es eine umfangreiche Auswahl. Wie bei uns auch, werden diese „Knödeln“ in Suppe, aber auch pur mit einer Chili-, Soja-, Sesam- oder Erdnusssauce serviert.
Ich war in Suzhou, das ist rund 120 KM westlich von Shanghai und mit dem Zug in einer halben Stunde erreichbar. Auf den Fahrplan muss man gar nicht schauen, denn es fahren über 60 Züge täglich von der 30 Millionen Metropole Shanghai in die „nur“ 8.5 Millionen Einwohner große Provinzstadt Suzhou. Wenn man diese Strecke durchfährt, meint man die finnische Seenplatte zu queren: Zahlreiche Teiche, Seen, Flüsse und Kanäle, fast alle bedeckt mit wunderschönen Lotusblüten oder Seerosen, dazwischen immer wieder „Hochhaus-Inseln“, wo 10 bis 20 mehr als 20-stöckige Wohntürme samt dazugehöriger Infrastruktur in den Himmel wachsen.
Suzhou gilt als das High-Tech-Zentrum Chinas – AliBaba, Huawei haben hier ihre Zentralen. Mehr als 5000 (!) deutsche Unternehmen sind in China tätig, davon rund 2 Drittel in Suzhou.
Mit dem Westen gibt es zahlreiche Kooperationen am Bildungssektor, wie z.B. die Xian Tang-Liverpool University oder die University of California – Los Angeles.
Aber auch touristisch hat die Stadt und ihre Umgebung einiges zu bieten: Im alten Stadtviertel Gusu findest du noch traditionelle kleine Geschäfte und eifrige Straßenhändler, der wunderschöne „Garten des bescheidenen Beamten“ mit seinen 32 Pavillons und kleinen Tempeln, zahlreichen Lotusteichen und Kanälen und wunderschönen Blumenfeldern lädt zum Wandern und Verschnaufen ein, die Parkanlage wurde in der Mingg-Dynastie errichtet, mehrmals umgebaut und gehört zum UNESCO Weltkulturerbe.
Ein Abstecher in die kleine „Wasserstadt“ JINXI ist zu empfehlen. Zahlreiche Lotusteiche und Kanäle, mit ihren 36 alten Brücken, kann man mit dem Boot erkunden.
JINXI ist ruhig und touristisch noch nicht so erschlossen, wie Chinas bedeutendste „Wasserstadt“ ZHOUZHUANG – auch Venedig des Ostens genannt – dort drängeln sich die Massen durch die kleinen Gassen und auf den Brücken wie auf der Rialto oder am Markusplatz. ZHOUZHUANG ist auch bei zahlreichen österreichischen Reiseanbietern im Programm.
Wer Peking nicht auf dem Zettel hat, kann aber die Peking-Ente auch in Suzhou genießen, dort gibt es (angeblich) die beste Peking-Ente der gesamten Provinz JIANGSU; und zwar im Restaurant Hua Chi 88, des Hyatt Regency Hotels.
Ich war dort – die Küche ist offen und man kann den Köchen nicht nur über die Schultern, sondern auch auf die Hände schauen - diese Ente war wirklich sensationell: Über Dattelholz zwei Tage leicht geräuchert, dann nochmal für 12 Stunden in den Kühlschrank zum Trocknen, mit einer dicken speziellen Mischung aus Honig-Sirup fest eingerieben, nochmals getrocknet, langsam zart gegart und knusprig gebraten, am Tisch fachmännisch zerlegt und fein serviert. Die knusprige Haut leicht angezuckert, das folgende butterweiche Fleisch mit süßlich, dicker Soja und/oder Sesam-Erdusssauce und die abschließende Suppe mit Lauchstreifen. Oh… Jaaa … ganz, ganz großartig.
Und wenn Sie jetzt Lust bekommen haben, einen Trip nach China zu machen, laden Sie die Pay-Plattform „ALIPAY“ herunter, denn westliche Kreditkarten werden nur selten akzeptiert, aber jeder kleine Straßenhändler hat eine ALIPAY-Verbindung.
Also, auf geht’s, nach Shanghai gibt’s einen Direktflug von Wien, da sitzt man eh nur rund 12 Stunden gut betreut in einer AUA-Maschine … Viel Spaß und gute Reise.
Übrigens: Wer in Wien eine supergute Peking-Ente genießen will: Das SINOHOUSE, Nussdorfer Straße 86 ist ein fantastischer Ort, um Peking-Ente, aber auch noch viel anderes zu großartigen Weinen zu genießen.
Franz Prieler (Herr Franz)
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