Schellmann (Gumpoldskirchen)

Gottfried Schellmann war nicht nur einer der sympathischsten, sondern auch einer der innovativsten Winzer des Landes. Der gelernte Weinbauer und Gastronom befreite vor allem den Wein seiner Gumpoldskirchner Heimat von seinem Image als "lieblichem" Massenwein, und er setzte schon in den Sechzigern und Siebzigern auf trockene Weine, naturnahen Ausbau und radikalen Rebschnitt. Schellmanns besondere Liebe galt neben den autochthonen Sorten Zierfandler und Rotgipfler vor allem auch vielen jungen Kollegen, für die er sich bis zu Beginn seiner kurzen, aber schweren Krankheit engagiert einsetzte. Die letzten großen Weine des im Alter von 77 Jahren verstorbenen Weinbaupioniers - und derer sind in den Jahrgängen 02 und 03 viele - werden von seiner Witwe, so lange der Vorrat reicht, noch verkauft.

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TomCool, 23.08.06 @ 11:06

Nun sollte man sich vielleicht langsam daran machen, zu erwähnen, dass Gottfried Schellmanns Sohn Ossi, Wiens bekannter Szenwirt, Gründer des Cafe Stein und Initiator der Summerstage, das Weingut seines Vaters weiterbetreibt. Da er sich selber aber eindeutig nur als Wirt sieht und nicht als Winzer, hat er sich einen Spitzenmann an Bord geholt, der aus den Trauben der alten Weingärten wahrhaft goldige Weine erzeugt. Fred Loimer ist dafür zuständig, dass ich von jedem verkosteten Wein bisher begeistert war. Schon die Einstiegscuvee "In Gumpoldskirchen", verschnitten aus 90% Chardonnay und den thermenregionstypischen Sorten Zierfandler und Rotgipfler explodiert um nur 10 Euro am Gaumen und erfreut mit ewigem Abgang. Dieser Wein hat sich neben Velichs Darscho in kürzester Zeit einen Stammplatz auf meinem Tisch erarbeitet.

Der reine Chardonnay "Gumpold", bereits seit 2003 unter dem Label "Loimer & friends" zu haben, ist mit 27 Euro dann zwar schon wieder ein wenig teuer, aber dafür ein international vergleichbarer Spitzenwein.

Und was ich noch bemerken wollte: ich liebe den Drehverschluß! ;-)