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SPEISING Open

24.02.13 @ 12:02

Just drink it!

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Wenn der Sonntagvormittag nach Plan läuft, dann finde ich Zeit und Muße, mir eine aufgezeichnete Anthony Bourdain-Folge anzusehen. Diesmal war es die Provence-Folge, und das mitten im komplett zugeschneiten, matschigen Februar Wiens. Provence im Hochsommer, wohlgemerkt. Im Winter will dort eh keiner hin.

Sonnenblumenfelder, Weizenfelder, Ratatouille, gegrillter Fisch, Lamm aus dem Rohr und jede Menge Aioli, Tapenade, Brandade und kühle Gemüsepüreesuppen. Basilikum, Thymian, Oliven und Käse satt. Und Wein - und auf den will ich hinaus.

Da sitzt der Bourdain-Tony bei Winzerin und Winzer im Garten, sie dehnen im Schatten die Zeit nach Belieben und plaudern über ein zu planendes Essen für Freunde. Dazu süffeln sie den Wein aus dem eigenen Anbau. Sie besprechen die Weine, sie schenken eifrig nach und freuen sich über ihr Leben in diesem Moment. Und sie trinken die Kreszenzen aus gläsernen Zahnputzbechern. Keine mundgeblasenen, filigran dünnglasigen Sortengläser "Mais Monsieur, den Rosé dürfen Sie nur aus dem Roséglas trinken", sondern gläserne Zahnputzbecher. Das schöne dahinter scheint mir die Einstellung zum Wein zu sein:
Just drink it.
Kein Gschistigschasti, kein Verhirnen, ... einfach "auf die Flasche, Becher her und lasst uns genießen". Wein, als eigentlich einfach zu erzeugendes Naturprodukt, bekommt so auch diesen Stellenwert - eine feine Beiläufigkeit; ein Genussmittel, das nicht ins Zentrum der Aufmerksamkeit drängt, sondern das andere Aufmerksamkeiten, zum Beispiele angenehme Gespräche, zulässt. Wein als Hintergrundgeräusch, durchaus auch als unterstützende Basis für ein nettes Miteinander - nicht mehr und nicht weniger. Mir gefällt das maßlos.

Und trotzdem gehe ich jetzt das Zalto-Burgunderglas, leicht wie eine Lebensmittelmotte, mit einem Aqua Laser-Gläserpoliertuch polieren, es gab Goldberg Reserve vom Heinrich gestern. Die Realität hat mich wieder.

Gregor Fauma
Fotocredit: www.travelchannel.com

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