Home | Blogs | Das Weinlog | 21.09.04

Das Weinlog

21.09.04 @ 18:10

I am NOT drinking any Merlot!

Kommentar abgeben

ausblendenSie müssen eingeloggt sein um diese Option zu nutzen. Falls Sie noch nicht Mitglied von SPEISING.NET sind, können Sie sich hier registrieren.

Mir liegen zwar keine Informationen vor, ob und wann der Film ”Sideways” die österreichischen Kinos erreicht, aber zu welchem Film, wenn nicht zu diesem sollte die Redaktion dieses Forums eine Vorpremiere exklusiv für Traubinger (na gut auch für Speisinger) organisieren?

Regisseur ist Alexander Payne, der zuletzt für ”About Schmidt” verantwortlich zeichnete. Und so wie’s aussieht spielt Weingenuss, seine Voraussetzungen, Begleitumstände und Folgen wohl die Hauptrolle.

www2.foxsearchlight.com/sideways

16 Kommentare | Kommentar abgeben

tastatour, 28.09.04 @ 10:22

fehlendes zwischenhirn
habe die noten mit unterwurf in meiner sakralen digitalität empfangen.
ich kann es vom blatt spielen, begreife es aber nicht. wahrscheinlich kann steppenwolf prima vista mitrechnen.

habe versucht, den notentext auf rhethorische figuren, zahlensymbolik etc. zu durchforsten, aber ich denke, da ist nix.

ich würde es mir glatt anhören, vielleicht mit palmenzweigen tanzend?

noapino, 28.09.04 @ 09:59

@daisyduck: Requisiten
Dann können wir gleich die Ausstattung klären:

1. Bevorzugst Du Flöten, Cymbel oder Tympanon?
2. Das übliche Reh- oder Pantherfell dürfte angesichts des Federkleids ja unnötig sein.
3. Bei den jungen, roh zu verschlingenden Tieren bin ich etwas im Zweifel, ob Kleinsäuger, etwa gar Vögel oder doch eher Würmer bevorzugt werden (obwohl letzteres nicht ganz authentisch wäre).
4. Um einen Thyrsosstab werde ich mich am Samstag am Flohmarkt umsehen.
5. In der Getränkefrage gibt es ja wenig Spielraum, aber ich werde versuchen Ziegenmilch aus biologischer Landwirtschaft zu bekommen und ein wenig Honig wird sich auch noch finden lassen.

daisyduck, 28.09.04 @ 01:25

Melde mich zum Dienst als Mänade
Natürlich incognito. Aber ich bin gestellt.

noapino, 27.09.04 @ 23:51

gerührt
ich bin ehrlich gerührt, dass sich tastatour (d'amour) seiner bislang unerwiderten Liebe (sic!) zur profanen Mathematik erinnert und uns zu Hilfe eilen möchte, um ihr (der Mathematik, nicht der Liebe) den ihr zustehenden Rang zu sichern.
Aber eines kann ich ganz sicher sagen: Geschäft wird das keines!

Nichts desto trotz werde ich versuchen, ihm die Noten zukommen zu lassen. Vielleicht bringen wir ja doch auch noch ein 4-händiges Arrangement zustande.

Seinem ohrenhörlich professionellen Ensemble werden wir in einem eventuellen Sängerwettstreit zwar kaum etwas entgegenhalten können, aber vielleich können wir ausreichend Wein mitbringen und das Ganze zu einem dionysischen Gelage erklären. Wenn sich dann (auf unsere Annoncen) auch noch ein paar Mänaden melden könnte sich für uns doch noch einen Chance ergeben.

tastatour, 27.09.04 @ 23:09

na sowas
werden mir doch glatt die gschäftln vor der nase weggeschnappt! im eigenen ort!

steppenwolf, 27.09.04 @ 16:37

@Hauptsatzkantate
Die Noten sind eingetroffen und ich habe mich schon beim stillen Lesen wunderbar amüsiert. Ich bin schon sehr auf die erste Probe gespannt.
Ich bin überzeugt, dass es sicher dem Ermerken und Verstehen des Hauptsatzes förderlich ist, wenn die Abhandlung im vierstimmigen Chorsatz einstudiert wird.
Das Werk ist schon im Trockenverfahren gar köstlich zu genießen.

noapino, 23.09.04 @ 23:46

@alma: "Welcher daz Podagra hot, Dem ist der wein verbotten."
hieß es im 15.Jhdt, doch aktuelle Studien exculpieren den Wein und identifizieren Bier als den Verursacher der Gicht (Podagra).

Wir wissen aber auch wenig über den Wein, der im Hannover des 17. Jhdt getrunken wurde und dem Leibniz hier nachtrauert.

Eigentlich hätte ich ja eher auf Weißwein getippt, aber das "Traubenbluth" legt dann doch Rotwein näher. Ob die Süße nun faktisch oder nur metaphorisch zu verstehen ist, scheint auch unklar.

Betreffend Hand- und Fuß-Schwächung kann ich mir die jungen österreichischen Roten gut vorstellen, aber ob sie auch geeignet sind, Haupt und Hirn zu stärken und dem Geist Feuer zu geben...?

noapino, 23.09.04 @ 23:20

@steppenwolf - Hauptsatzkantate
die Noten gibts (ich schick sie gerne an die auf der Home-Page gefundene yahoo-Adresse), den Pianisten gibts noch nicht. Ohne des Klavierspiels mächtig zu sein, glaube ich dennoch beurteilen zu können, dass die Herausforderungen nicht allzu hoch sind.
Und schon gar kein Vergleich zu Mahlers 9. vierhändig (btw: dazu habe ich leider keine Noten gefunden, aber zur 5. gäb's welche).

Ich muss jedoch vorausschicken, dass wir vier eine rechte Dilletantentruppe sind: einer von uns hat zwar früher im Schönbergchor gesungen, aber zwei weitere (mich eingeschlossen) haben gleichermaßen reduzierte wie realistische Vorstellungen von ihren Fähigkeiten. Das jedoch tut unserer Freude am Tun keinen Abbruch. Und das liegt nicht nur am Wein, der auch nie fehlen darf.

Aber das Werk ist recht amusant und vom Libretto höchst individuell.

alma, 23.09.04 @ 18:57

leibniz-wein
Also Merlot wird ja nicht der Wein des Herrn Leibniz gewesen sein (nur damit irgendein Zusammenhang zum Ursprungstitel in diesem abgeschweiften thread zustande kommt gg) -
aber wenn ich den süßen Anblick und die schwächende Wirkung und die Schärfe berücksichtige, fällt mir ein wuchtiger, aber noch zu junger Österreicher ein, der ob seiner vorübergehenden Unausgewogenheit die entsprechenden Aspekte mit sich brächte.
Die gestern kurz angekostete Cuvée Lukas (Marko) 02 schiene mir da ein passendes Beispiel. Mit deutschen Roten hab ich leider so gar keine Erfahrung, aber es könnte ja auch ein Neippergscher Lemberger sein, der wurde nämlich im 17. Jh nach Deutschland gebracht, vielleicht cuvettiert mit dem Trollinger?

steppenwolf, 23.09.04 @ 18:47

mathematik und musik
in der Waldorfschule wird Mathematik sehr stark im Zusammenhang mit Rhythmus unterrichtet.
Frage an noapino: Gibt es schon den Pianisten, gibt es die Noten. Tät ich vielleicht sofort machen, wenn der Aufwand nicht allzugross ist.
Oder drängt sich Tastatour vor? ggg

tastatour, 23.09.04 @ 12:26

p.s.
das bei der anführung der literaturliste völlig kritiklose copy-and-paste-verfahren sei mir nachgesehen. ich werde heute noch viel mehr sündigen.

tastatour, 23.09.04 @ 12:21

huch
kopfweh- und stressbedingt (ich muss gleich musical-prüfungen korrepetieren und hoffe, von der gemeinde nicht verstossen zu werden) bin ich nicht in der lage, ausführlich zu antworten, bleibe aber aufgestachelt:-)

über die lauwarme oberflächlichkeit meiner ressentiments bin ich mir bewusst (sie sind autobiografisch bedingt), ebenso ist mir das naheverhältnis von musik und mathematik bekannt.

diesbezügliche literaturlisten lassen sich unendlich erweitern:

G. Assayag, H.G. Feichtinger, J.F. Rodriguez (Eds.):
Mathematics an Music. Springer 2002.
E. Behrends:
Mathematik und Musik. DMV-Mitteilungen 2-1997, 44-48.
M. Lindley, R. Turner-Smith:
Mathematical Models of Musical Scales. Orpheus Verlag für systematische Musikwissenschaft, Bonn.
G. Mazzola:
Gruppen und Kategorien in der Musik. Heldermann-Verlag, Berlin 1985.
derselbe:
Mathematische Musiktheorie. Status quo. Jahresbericht der DMV 93 (1991), Heft 1.
John R. Pierce:
Klang. Musik mit den Ohren der Physik. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 1989. 1999.
Helmut Reis:
Der goldene Schnitt und seine Bedeutung für die Harmonik. Orpheus Verlag für systematische Musikwissenschaft, Bonn.
G. Schnitzler (Hrsg.):
Musik und Zahl. Interdisziplinäre Beiträge zum Grenzbereich zwischen Musik und Mathematik. Orpheus Verlag für systematische Musikwissenschaft, Bonn.
E. Schröder:
Mathematik im Reich der Töne. Teubner, Leipzig 1982 (Reihe Mathematische Schülerbücherei).
H. Völz:
Computer und Kunst. Urania-Verlag, Leipzig-Jena-Berlin 1988, 2. Aufl. 1990 (Reihe akzent).
Rudolf Wille:
Eulers Speculum Musicum. DMV-Mitteilungen 4-2000, 9-12.

auch die eingabemaske http://magnum.bibvb.ac.at/ALEPH/300313/file/start-0
ist zu diesem thema nicht gerade schüchtern.

vielleicht fällt mir später noch etwas geistreicheres ein

jetzt muss ich aber wirklich hudeln. die erste popmusik-tante hat die aufnahmsprüfung bereits nicht geschafft. wie sieht das denn aus, so ohne pianisten?

noapino, 23.09.04 @ 10:41

Oups - falscher Thread
Obiges Posting hätte zu diesem Thread gehört:
http://www.speising.net/winzer/weblog/?detail=24112

sft. (Ich lasse es jetzt doch nur hier)

noapino, 23.09.04 @ 10:38

@tastatour: Von Leibniz, Musik und Wein
Ach ja, das ist eines der Themen von ich mich wohl auch den Rest meines Lebens Windmühlengleich verfolgt sehen werde. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit glaube ich gegen unfähige Pädagogen ankämpfen zu müssen, die den ihnen anvertrauten Schützlingen für den Rest des Lebens Angstgefühle verursachen, wenn diese mehr als einer einzelne Ziffer ansichtig werden und ihnen zugleich die Faszination und die Schönheiten der Mathematik vorenthalten.
Auch die Ignoranz der Gesellschaft, die den wesentlichen Beitrag der Mathematik zur abendländischen Kultur nicht zu erkennen bereit ist und wo es (unvergleichlich mehr als bei irgend einem andern Fach) akzeptiert ist, schulische Schwächen zuzugeben. Aber sei’s drum. Meine Rosinante ist heute etwas müde und Sancho Panza hat sich auch wieder einmal verdrückt.

Zur Auflockerung empfehle ich:
Alfred Beutelsbacher
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3528267836
oder Rudolf Taschner:
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3528032111

Letzerer vertritt übrigens einen Standpunkt, dem ich mich voll und ganz anschließe: Mathematik soll wie Musik unterrichtet werden, da muss auch nicht jeder Geige spielen (bzw. Differentialgleichungen lösen) aber jedem sollte die Möglichkeit gegeben werden sich von Mozarts g-moll Sinfonie (bzw. dem gödelschen Unvollständigkeitssatz) faszinieren zu lassen.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch auf Friedrich Willes epochales Werk mit dem Titel „Hauptsatzkantate” hinweisen, eine Vertonung des Hauptsatzes der Differential- und Integralrechnung nebst Beweis, Anwendungen und historischen Bemerkungen (für vierstimmigen Chor, Mezzosopran, Tenor-Solo und Klavier).

Da sich im kommenden Monat der Tag der Erstveröffentlichung jenes Artikels zum 320. Mal jährt, in dem G.W.Leibniz die Grundlagen der Differential und Integralrechung gelegt hat („Nova methodus pro maximis et minimis, itemque tangentibus, qua nec fractas, nec irrationales quantitates moratur, & sinulare pro illis calculi genus, Acta Eruditorum 467-473, October 1684) plane ich mit Freunden eine Einstudierung. Den Pianisten dazu suchen wir noch und auch auf den im Sinn eines Gesamtkunstwerks dazupassenden Wein haben wir uns noch nicht einigen können. Insbesondere, da wir selbst nach intensiven Recherchen noch nicht erkunden konnten, welchem Wein der geniale Universalgelehrte Leibniz ein Jahr nach der obigen Veröffentlichung einen lyrischen Seuffzer gewidmet hat:

Seuffzer eines Podagrici bey anschauung eines glases mit wein
1685

Du Edles Traubenbluth, dein anblick ist zwar süße,
Du stärkest häupt und Hirn; schwächst aber Händ und füße.
Ich halte viel von dir, doch bistu mir zu scharff,
wohl deme der dich liebt, und auch genießen darff.

Was kan wohl irgend guths ein wasser-trincker schreiben
wenn hundert bäche schohn sein Mühlenrad umbtreiben,
das wasser gibt kein feür davon der geist erwacht,
Dann nüchtern komt heraus was nüchtern wird gemacht.


P.S: ad "profane Schwester": ich bin recht sicher, dass sich die meisten Philosophen entschieden dagegen verwehren würden, sich der sakralen Schwester der Mathematik verschrieben zu haben ;-)

-hs, 21.09.04 @ 20:10

Traubingerinnen
Ich hoffe sehr, dass der Film auch Traubingerinnen ansprechen könnte, gebe aber zu, dass mich diesebzüglich meine ansonsten sprichwörtliche Sensibilität (bitte nirgendwo nachfragen) verlassen haben könnte.

Einen längeren Trailer (mit viel Wein) gibts wenn man links oben auf der oben angeführten Seite links oben auf "Trailer" klickt oder hier (in drei Größen):

http://www.apple.com/trailers/fox_searchlight/sideways

Nach neuesten Informationen soll der Film übrigens am 21. April 2005 in den deutschen Kinos anlaufen. Für Österreich ist wohl mit einem ähnlichen Datum zu rechnen.

alma, 21.09.04 @ 19:39

männer in den dreissigern, ...
... die durch santa barbara-county wandern und über ihr leben reden: das kann, unter berücksichtigung des teams, ganz vergnüglich sein, aber ob wir da viel merlot zu sehen bekommen lässt sich anhand des mini-trailers unter der angegebenen adresse (mann mit zahnseide, mann auf der klomuschel) nicht eruieren.
deutschland-start ist offenbar erst frühjahr 2005. zeit genug, eine traubing/speising-party zu organisieren.

Neue Kommentare

--- 04.09.18 @ 20:56
Über eine Monokultur aus Klonen künstlich geschaffener Lebewesen – über den Weinbau / PICCOLO: Aus einem alten "Spiegel" Artikel 30.10.1978 - Deutsche Winzer ziehen der Biene wegen den Zorn des Waldgängers Wellenstein auf... [mehr]

--- 04.11.17 @ 09:30
Über würdige, reife Weine / schischi: Mein persönliches Highlight - Uns hatte einmal ein Winzer, das muss so um 2010 gewesen sein, einen Weißwein... [mehr]

--- 09.10.17 @ 20:27
Was Chemtrail-Glaube und Biodynamischer Weinbau eint / OberkllnerPatzig: Feuer - Was man womöglich noch hinzufügen kann ist, dass manche Winzer, die sich rühmen,... [mehr]

--- 18.04.17 @ 12:49
Rauf die Preise! / PICCOLO: Schnell kommt man ans Bildermalen... - Doch schwer an Leute die es bezahlen. So salopp sagen, die Preise sollen rauf,... [mehr]

--- 13.10.16 @ 13:42
Rauf die Preise! / Meidlinger12: Beisl - z.b. das Quell kann noch immer das große Gulasch um 6,90 anbieten. Muß aber... [mehr]

Blogs Archiv

Peter Gnaiger's Sternen-Logbuch --- 04.08.07 @ 20:16
Tischgespräche --- 11.05.07 @ 11:48
Das Gastlog --- 04.09.06 @ 16:45
Das Weinlog --- 14.09. @ 17:01
Christoph Wagner's Weblog --- 04.02.06 @ 13:33

SPEISING Suche
suchen!
Gesamtkarte
Lokal finden
suchen!
?ber uns | Sales | Kontakt | Impressum | Presse | Partner
JPETo™ Content Management System
design by
DMC

Diese Website verwendet Cookies, um die angebotenen Services zu verbessern. Die weitere Nutzung der Website wird als Zustimmung zur Verwendung von Cookies betrachtet. Einverstanden | Mehr erfahren