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Das Weinlog

14.05.05 @ 16:57

Traubinger Gemeindemusik

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Im Burgundischen Beaune bietet (gleich vis-à-vis zum bekannten Hospice) das Athenaeum sein höchst originelles Sortiment den durchströmenden Kunden zum Stöbern, zum Kauf oder auch nur zum Anschauen an: einerseits Wein, Weinbücher aus aller Damen und Herren Länder, WeintrinkerInnenausstattung (?) jedweder (aber auch wirklich jedweder) Art, Oenophilia und (vornehmlich burgundische) Weindevotionalien, andererseits Unmengen (auch internationaler) Kochbücher, Kinderbücher und eine Menge Touristenramsch.

Vielleicht ist es gerade die Melange, die diese Gemischtwarenhandlung in den letzten Jahren zu einem Fixpunkt nahezu jeder meiner Burgundreisen gemacht hat.
Am Dienstag hätte ich es beinahe geschafft, ohne Neuerwerbung (der diesmal aber wirklich ultimative Korkenzieher, die Krawatte mit den Namen allen Burgundischen Grand-Cru-Lagen oder ein Steinerner Flaschenuntersetzer aus burgundischem Kalkstein und bedruckt mit der Reproduktion eines Wein Etiketts) zu verlassen, als ich dann doch bei dem (vorerst noch kleinen) Regal mit Musik hängen blieb.

Fast hätte ich die CD mit Aufnahmen Burgundischer Weinbruderschaften erworben, entschied mich dann aber doch für das Album „Wine & Dine” des deutschen Labels Redwinetunes, die auf diesem Sampler eine solche Zusammenstellung von Songs mit und über Wein produzierten, dass sie Traubinger Diskussionen geradezu zu spiegeln scheinen:

Denn das allseits bekannte Weingegröle, das – wenn überhaupt – nur in reichlich volltrunkenem Zustand zu ertragen ist, sucht man hier vergebens. Dafür gibt’s ein breites Spektrum von Klassikern aus Frankreich (das unvergleichlich schnoddrig-schnöselig-monotone „Je Bois” von und mit Boris Vian sowie Georges Brassens Hymne „Le Vin” in einer durchaus authentischen Interpretation von Joel Favreau und Jean Jacques Franchin), „Hadern” wie Melanies „Leftover Wine” oder „Summer Wine” etwas trashig, aber charmant gecovert von Evan Dando und Sabrina Brooke, Jazz, Blues, zutiefst philosophischem wie „Time is an Empty Bottle of Wine” vom Willem Breuker Kolektief mehrstimming intoniert, wobei der Titel gemeinsam mit der Zeile „Life is an Empty Bottle of Wine” schon den gesamten Text ausmacht. Zum Ausgleich werden diese Zeilen vielfach wiederholt und mehrstimmig intoniert. Mit John Cales „Dying on that Wine” gibt es rockiges zu hören und auch österreichisches findet sich: Hans Moser: „Die Reblaus”, was sonst?

Alles zusammen ein köstliches Potpourri in dem Wein in den unterschiedlichsten Rollen auftritt. Bei meiner Heimfahrt aus dem Burgund bedauerte ich nur, dass es mir nicht möglich war zur Steigerung des Hörgenusses ebenfalls eine Flasche zu öffnen. Denn das empfiehlt sich außerordentlich.

Hineinhören in die einzelnen Tracks kann man hier und falls jemand danach Lust bekommt, die Speisinger Gemeindemusik am 24.5. um einen Betrag aus dem Traubinger Bezirk zu bereichern, so freue ich mich über eine diesbezügliche Meldung.

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