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Das Weinlog

01.06.05 @ 22:44

Mondovino: Terroiristen und die Anderen

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Nun hat es John Nossiters Dokumentarfilm nach über einem halben Jahr doch noch geschafft, (auch außerhalb eines Festivals) in ein Wiener Kino zu kommen:

Ab Freitag, dem 3. Juni soll diese von einigen "eigenheitsfreien aber weltbekannten US-Amerikanern" (frei nach ab) als übles Machwerk (*) verteufelte Dokumentation im Wiener Votivkino ausgestrahlt werden.

Einander gegenübergestellt werden darin (vermeintliche?) Oenoglobalsierer wie die Familien Modavi (inzwischen selbst Opfer des Konzentrationsprozesses), Frescobaldi und Antinori) bzw. der weltweit beratende Michel Rolland und sogenannte Terroiristen wie Battista Columbu (1,5 ha auf Sardinien), Antonio Cabezas (1 ha in Tolombon, Argentinien), Yvonne Hégoburu (6,5 ha im Jurançon), Aimé Guibert (Mas de Daumas Gassac: 40 ha im Languedoc) aber auch Hubert de Montille samt Sohn und Tochter (7ha im Burgund).

Auch die bekannten Kritiker dürfen nicht fehlen: Michael Broadbent, James Suckling und selbstverständlich Robert M. Parker Jr. kommen genauso zu Wort wie der New Yorker Weinimporteur Neal Rosenthal und eine Reihe weiterer Frauen und Männer „in the wine”.

Meine leise gehegte Befürchtung der Film könne eine Art Weinlandgeschichten à la Elisabeth T. Spira sein, wurde zu meiner Freude nicht erfüllt, aber einigen der Protagonisten scheint es (dank Szenenauswahl und Schnitt?) durchaus zu gelingen sich zu ausgiebig zu entlarven und wenn Nossiter Aussagen wie „Einen großen Wein zu machen ist eine Aufgabe für einen Dichter” (Aimé Guibert) und „Gib' ihm mehr Sauerstoff” (Michel Rolland einen Kunden am Mobiltelefon beratend) nebeneinanderstellt, bestehen wenig Zweifel, wem seine Sympathien gehören.

Ganz zweifelsohne ist der Film ein Plädoyer gegen "bösen" und für "guten" Wein und lässt den Zuschauer (zumindest mich) in einer seltsam irritirt melancholischen Stimmung zurück.
Vielleich sollte ich ein Glas Wein trinken.

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