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Das Weinlog

20.01.23 @ 13:23

BORDEAUX UND MEHR …

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Haben wir 2022 mit reifen Weinen dieser Region beendet, starten wir mit einer kleinen Bestandsaufnahme des Bordeaux mit noch erhältlichen Weinen. In den durchaus prunkvollen Räumlichkeiten des Top Teppichhändlers RAHIMI UND RAHIMI stellte KRACHER FINE WINE einen Teil seines Portfolio zur Schau! Im BORDEAUX geht der Handel ja oft über diverse Häuser, die sich mit Lagerung, Verkauf und Marketing beschäftigen. Der Handelsplatz vor Ort, ist einer der wichtigsten Umschlagplätze für Top Weine. Auch aus Kalifornien und anderen Ländern. GERHARD KRACHERS Weine sind , meines Wissens, die einzigen aus Österreich, die dort gehandelt werden. An diesem Nachmittag gab es keine schwachen Weine, die Jahrgangsunterschiede waren schön schmeckbar.

CHATEAU CANON
Saint Emilion, Merlot und Cabernet Franc. 50 % in neuen Fässern. In biologischer Umstellung.
2016 Kirsche, Schoko, Kaffeebohnen. Gute Säure und Struktur, nicht ganz in Harmonie, wohl in ein paar Jahren recht fein. Die Tanninen sind noch etwas unwirsch.
2010 Lässt sich gut an, mehr Harmonie bereits. Schöne Gerbstoffe, bei ähnlicher Aromatik. Schon gut antrinkbar. Tipp.

CHATEAU TROPLONG MONDOT
Saint Emilion, viel Merlot und etwas Cabernet Sauvignon und Franc. 60% neues Holz und es kommen auch größere Gebinde zum Einsatz. Zu erwähnen ist der hohe Feuersteinanteil im Boden und die höchste Lage in der Region.
2011 schmeckt jetzt wunderbar. Sehr intensiv und direkt. Power hatte dieses Chateau immer. Passt aber gut, ein feines Weinpaket. Alles eingebunden. Eleganz wird sicher noch zunehmen. Tipp.
2017 der Stil des Hauses hat sich etwas geändert. Das hat Kraft und Druck. Recht jung und vielleicht noch nicht ganz in Balance. Tolles Paket. Beeren, viel Frucht. Leicht rauchig. Schokolade. Wer sowas mag, wird sehr glücklich sein. Mir gegfällt es mit Luft immer besser. Tipp

CHATEAU LES CARMES DE HAUT BRION
Graves, Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon, etwas Merlot. 80% neues Holz, 10% großes Holz und 10% Amphore. Gehört quasi zur Haut Brion Familie, mit 7 Hektar ein Mini-Gut. Es wird mit Ganztraubenfermentation gearbeitet und dann bei der Vinifizierung mit Infusionstechnik. Verwandt mit der interzellularen Vergärung, wenn ich mich nicht irre. Ich hatte diese Weine noch nie zuvor und sie waren meine Entdeckung des Events. Umweltfreundliches Weingut mit speziellem Wassermanagement.
2011 Sehr elegant und fein, direkt nobel. Kirsche, dunkle Blumen. Perfekte Tannine, leichte Erdigkeit. Selchig. Struktur. Sehr gut zu trinken. Lang am Gaumen. Sehr schön.
2015 Besseres Jahr, somit noch tänzelnder und geschliffener. Toller Wein, Zukunft und bereits sehr balanciert. Tolle Mineralität. Frucht baut sichnauf. Beeren, Kirsche. Top. Tipp.

CHATEAU GISCOURS
Margaux, Cabernet Sauvignon, Franc, Merlot und Petit Verdot. 50% neues Holz. Altes Gut mit beständiger Qualität. Eine Farm, mit Schafen und Kühen
2012 erstaunlich fertig, bei guter Struktur und Balance. Dunkelbeerig, erdig, klassich. Passt im Moment ziemlich gut.
2016 recht viel Cabernet Sauvignon. Für Liebhaber perfekt. Gerbstoffe sehr direkt und noch spürbar, sollte sich jedoch finden. Preisselbeeren, Cassis, Erde, Leder. Sehr klassisch. Rauchig und fast etwas wild im Finale. Spannend.

CHATEAU RAUZAN SEGLA
Margaux, Klassiker mit klassischer Zusammensetzung. CS, CF, M, PV. 60% Neue Fässer. In biologischer Umstellung.
2014 Dunkle Aromen, Holz spürbar, Vanille, Schokolade. Recht dicht und bleibt auf der dunklen Seite. Beeren. Heidelbeeren. Schöne Erdigkeit. Auch etwas ungehobelt im Moment.
2016 Ähnlich leicht unrund im Moment. Gerne in ein paar Jahren wieder. Der wird sicher zurückkommen.

CHATEAU LANGOA BARTON
Saint Julien, Cabernet Sauvignon, Merlot und Franc. 60% neues Holz.
2012 Klassisch und und gut. Gerbstoffe in Balance mit der Frucht bereits. Trinkt sich fein. Altmodisch und somit erdig und etwas Leder und Blut. Mag ich irgendwie.
2016 Holz spürbar, Süßholz, Kaffee, dunkle Beeren. Fleischig, dicht. Braucht noch Zeit. Kräuter. Gute Länge. Schöner Wein.

CHATEAU TALBOT
Saint Julien, Reben siehe oben und auch das Holz wird zu 60% verwendet. Klassiker mit meist schönem Preis- Leistungsverhältnis.
2015 Connetable, also der Zweitwein. Sehr schön, sehr trinkig. Feinfruchtig und etwas zu direkt vielleicht.
2011 Kirsche, rote Beeren. Kiefern? Waldaromen. Gute Struktur und Länge. Gut zu trinken, fast zu gut im Moment, sollte jünger wirken.
2017 Wirkt sehr verwandt. Mehr Power, mehr Stoff. Guter Gerbstoffgrip. Gefällt mir besser, aber Talbot wird heute wohl unter dem Wert geschlagen.

CHATEAU PONTET CANET
Pauillac, Cabernet Sauvignon, Merlot, Franc, Petit verdot. 50% neues Fass, 35% Amphore und der Rest in gebrauchtem Holz. Ein Vorreiter der Biodynamie und heute Demeter.
2016 toller Stoff, von Beginn an. Dicht, Zwetschken, schwarze Kirschen. Feine Erdnoten, Kräuterwürze, geschliffenes Tannin. Tolle Säure, Zesten im Finale. Ein Vergnügen. Da stimmt alles. Mineralische Noten. Jung und doch zu trinken bereits. Potenial. Großer Wein. Tipp.
2011 ebenso, etwas fertiger. Sofort Graphit und tänzelnde Gerbstoffe. Minze, Tabak. Lang. Komplex. Eine Freude. Tipp.

CHATEAU MONTROSE
Saint Estephe, Klasische Sorten wie oben. 60% Holz neu und nachhaltiger Weinbau.
Ein durchaus klingender Name, mit mehreren großen Weinen in der Vergangenheit.
2016 La Dame, der Zweitwein, ein Vergnügen. Tipp. Trinkspaß mit viel Niveau.
2014 Straffe Mineralität, irgenwie Zesten der Zitrone. Bleistift. Elegante Struktur. Himbeeren. Johannisbeere. Kaffee. Erde. Lang mit etwas Minze hinten. Toller Wein mit Zukunft schöner Eleganz.
2015 Ziemlich perfekter Start. Alles da, klassischer Wein. Leder, Tabak, Melisse, Cassic. Lehrbuch. Jung und dennoch bereits sehr fein zu verkosten. Eine Freude, leichte Blutorange im Abgang. Toller Wein. Tipp.

Damit Österreich nicht zu kurz kommt. Es gab ein nette Verkostungsmöglichkeit im PUB KLEMO SHOP.
MARTIN MUTHENTHALER und THOM WACHTER waren zu Gast. Ich bin ja deklarierter MUTHENTHALER Fan. Die Weine aus dem kühlen Spitzer Graben werden immer präziser und besser. GV SPITZERGRABEN ein Top- Einstiegswein mit gutem Grip und Textur am Gaumen. GV SCHÖN immer schön und RIESLING BRUCK, am Beginn eines langen Lebens. Alles 2021.
Die Weine von THOM WACHTER vom Eisenberg habe ich das erste Mal verkostet und ich kann sie empfehlen. Vor allem die Lagen, SZAPARY, SAYBRITZ und KÖNIGSBERG, bestechen durch Mineralität, feiner Frucht und einer gewissen Eleganz. Der einfache Eisenberg Blaufränkisch ist ein guter Trinkwein mit Niveau. Alles 2019 und BLAUFRÄNKISCH.
Danke.

www.finewineshop.com
www.pubklemo.com

Michael Kantor
www.herbeck.wien

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