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Das Weinlog

04.10.23 @ 21:51

GAJA

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Ein klingender Name in der Weinwelt, im Piemont eine der großen Familien der Geschichte. Seit 5 Generationen wird Weinbau betrieben und das Familiengut befindet sich in BARBARESCO. Man hat den BARBARESCO auf die Wertigkeit des BAROLO gebracht. Beides aus Nebbiolo und aus benachbarten Regionen, gibt es doch Unterschiede. Königin, der Barbaresco, König der Barolo.

In den 60iger und 70iger Jahren kaufte GIOVANNI GAJA einige Weinberge, die ihm hochwertig erschienen und begann auch diese separat abzufüllen. 1988 wurde der erste Weingarten in BAROLO gekauft, SPERSS, heute auch eine Legende. 1961 übernahm ANGELO GAJA das Gut und setzte neue Maßstäbe. Klonselektion, Ausrichtung der Reben, Stockdichte. Temperaturkontrolle bei der Gärung. Auf geeigneten Parzellen wurde Chardonnay und Cabernet Sauvignon angebaut. Barrique wurde verwendet, ein paar Jahre wurde dem NEBBIOLO etwas BARBERA zugegeben und die Weine als LANGHE gefüllt, ein kleiner Skandal.

Seit geraumer Zeit ist alles wieder reinsortig. Die Weine brauchen meist viel Zeit um sich zu entwickeln. In manchen Jahren können junge GAJA etwas sperrig wirken, gereift sind sie wahre Schätze. Mittlerweile macht man auch Weine in der Toskana. Eine zweiter Standort für die Weißweine wurde inzwischen in Betrieb genommen. Zukauf von Rebflächen in der ALTA LANGHE sollen auch im Klimawandel gute Trauben bringen. Die Weingärten für die Weißen wandern auf bis 700 Meter hinauf.

MORANDELL lud in Wien zur Präsentation der SINGLE VINYARDS 2020 und 2019. Ein Fest. GAIA GAJA, die charmante Tochter und Markenbotschafterin führte durch die Verkostung.

ALTENI DI BRASSICA LANGHE DOP 2021
Der SAUVIGNON BLANC des Hauses mit dezentem Holzeinsatz, zeigt sich balanciert und aromatisch nicht laut. Stachelbeere, exotische Früchte, etwas Vanille. Minze und Brennessl im Finale. Gute Struktur und Länge. Feiner Wein. Es kommt auch eine schöne Mineralität auf. Bereits gut zu trinken, ein paar Jahre schaden aber sicher nicht.

GAIA & REY LANGHE DOP 2021
Der Chardonnay und auch ein Flagschiff der Chardonnaywelt. Benannt nach der Tochter GAIA, der Weingarten wurde in ihrem Geburtsjahr angelegt. Ende der 70iger. Alles da, toller Wein. Apfel, Vanille, Karamel, sehr dicht und alles in einer Harmonie. Später Maroni, Heu, Stein. Lang und geschliffen. Ein paar Jahre Lagerung werden ihm gut tun.

BARBARESCO DOP 2020
Die Basis der BARBARESCO Palette. Das Jahr wird als recht gut beschrieben, mit schönen Fruchtnoten und auch nicht zu harten Tanninen. Hell schimmernd ist er und eine kühle Finesse ist da. Tolle Frucht, direkt viel für einen jungen GAJA. Kirsche, Rose, Wald, Herbstluft. Etwas Fleisch und Tee später. Sehr elegant und verwoben die Gerbstoffe, die stören nicht. Das ist schon sehr gut zu trinken. Natürlich gemacht für eine Lagerung. Struktur, Länge, eine Freude.

COSTA RUSSI BARBARESCO DOP 2020
Der Hang des in Russland verstorbenen Winzers, im Weltkrieg, so könnte man das übersetzen. Eine kühle, tonhaltige Lage. Dünkler in der Farbe und auch insgesamt dichter. Beeren, Wald, etwas Würze. Marzipan, Pilze, Tee. Braucht Luft und sicher noch Jahre. Tolles Paket, Struktur, Säure, Länge, frische Noten im Finale. Treffer.

SORI TILDIN BARBARESCO DOP 2020
Sori steht für den sonnigen Hügel und TILDIN ist der Mädchenname von Clotilde, der Großmutter der heutigen Generation. Eine warme und hohe Lage direkt in BARBARESCO. Wunderbare Nase, elegant und blumig, Rose, Veilchen, Waldboden. Laub, etwas Speck und Kräuter. Sehr balanciert und präsent die Tannine, und sowas von integriert. Toller Stoff. Elegantes Finale, direkt tänzelnd. Bergamotte oder so. Viel Zukunft.

SORI SAN LORENZO BARBARESCO DOP 2020
San Lorenzo ist der Heilige der Kathetrale in Alba. In einem Tal Richtung des Flußes Tanaro gelegen, mit Sand und Kalksteinanteil. Kommt dicht und etwas süßer in der Frucht. Süßholz, Rose, Wald. Wohl die beste Struktur und Länge. Sehr balanciert und fein die Tannine. Lang und komplex. Eine Granate und ein großes Versprechen für die Zukunft.

CONTEISA BAROLO DOP 2019
Conteisa steht für Streit, Auseinandersetzung. LA MORRA und BARAOLO haben gut 100 Jahre über die Vorherschaft der Region gestritten, bis 1275. Alte Reben zwischen den beiden Städten. Silikate und Magnesium im Boden. Männlicher in der Aromatik, auch die Gerbstoffe sind präsenter und direkter. Hagebutte, Beere, Blumen. Leicht reuchig. Gute Säure, das Jahr gilt strenger und fruchtärmer als 2020, ein recht klassisches Jahr. Kirsche, Peffer, Minze. Toller Abgang. Braucht sicher einiges Lagerung. Top.

SPERSS BAROLO DOP 2019
Aus SERRALUNGA, ein hoch gelegener Weingarten, fast 400 Meter. Sperss steht für Geschichte, Nostalgie. Alte reben. Die Anlage ist komplex, Mikroklima und Bodenunterschiede sorgen für bis zu sechs verschiedenen Lesedurchgängen. SPERSS steht für mich, vor allem mit Reife für große Weine im Barolo. Auch heute wird man nicht enttäuscht.Mundfüllend und elegant. Dunkle Kirschen, Kampfer. Wald, Tee, Kräuter, komplex. Samtiges Finale. Toller Wein mit viel Zukunft.

DARMAGI LANGHE DOP 2020
Cabernet Sauvignon. Darmagi steht für Schade. Der Gedanke der alten Generation bei der Ppflanzung 1978. Direkt in Barbaresco wollte ANGELO zeigen, dass auf der richtigen Parzelle auch das möglich ist. Ton uns Schlickanteil, viel Sonne, lassen die Trauben gut ausreifen. Und er zeigt sich wunderbar. Rote Äpfel, Cassis, Vanille, Rauchigkeit. Tolle Frucht und Struktur. Fleischige Anklänge. Dicht und verwoben die Gerbstoffe. Parade Cabernet. Minze und Orange am Ende. Sehr schön.

SORI SAN LORENZO BARBARESCO DOP 2000
Hier sieht man das Ergebnis von etwas Reife. Laub, Herbstwald, dezente Frucht. Abgeschliffen und elegant das Tannin. Feingleidrig und tänzelnd. Tolle Flasche. Fruchtsüße kommt. Lang und voller Struktur noch. Dicht am Ende. Großer Wein.

SPERSS BAROLO DOP 1999
Auch hier eine perfekte Flasche. Maskuliner im Auftreten, erreicht er nicht die Eleganz des San Lorenzo, jedoch eine Freude. Lang und dicht. Ziemlich am Punkt. Trüffel, Wald, etwas Speck. Dunkle Blumen, Kirsche. Danke.

www.morandell.com
www.vinorama.at
www.gaja.com

Euer Michael Kantor
www.herbeck.wien

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