SPEISING Open

09.03.14 @ 20:09

Tom Ka

Sie hatte mich angerufen und gesagt, sie wäre jetzt im Spital. Es wäre da etwas im Hirn, das nicht hingehört. Sie war meine Friseuse in der Vorstadt, am großen Kirchenplatz. Wir mochten einander. Ihr Anruf schmeichelte mir. Warum denkt sie an mich? Bin ich ihr so nahe? Ein Kompliment, so empfand ich es. Ich war bei ihr, sie hatte sich auf Nachfrage Frucade gewünscht. Beim nächsten Besuch brachte ich ihr Moro- und Tarocco-Orangen. Ich bat sie, mir immer einen Auftrag zu geben, ich bräuchte das für die Besuchsdisziplin. Gala, Neue Post, ... meine Friseuse hatte sich an die Lesegewohnheiten ihre Kundinnen gewöhnt - ich stattete sie damit aus, die Langeweile war groß. Montag Behandlung, Dienstag Besuch. Ein paar Orangen fehlten, die Frucade hatte sie getrunken. Sie hätte jetzt mehr Lust auf Süßsaures, ob ich ihr ein Apfelkompott machen könnte. Die Food-BloggerInnen vom Facebook und Katharina Seiser halfen mir, ein anständig gutes Kompott zu kochen. Es war mein erstes. Geschält hatte ich die Äpfel erst, nach dem sie bereits gekocht hatten. Ich war gedanklich nicht sehr bei der Sache, sondern bei ihr. Donnerstag brachte ich ihr das Kompott. Sie sah schrecklich aus. Sie hätte sich bereits aufgegeben, sagte sie. Ob ich wieder etwas für sie tun dürfe ...? Neue Post bitte, Gala und so weiter ... und bitte, eine Tom Ka-Suppe wäre ein Traum, aber ohne Chili, ohne Knoblauch. Ich brachte ihr die Suppe am Samstag. Sie schlief bereits, wegen dem Valium gegen die Panikattacke, die sie am Vorabend hatte. Am Sonntag der Anruf von ihrem Freund. Die Suppe blieb unberührt. Mach's gut, Renate!

Gregor Fauma

2 Kommentare | Kommentar abgeben

succo, 21.03.14 @ 23:59

;(
;(

adriano, 10.03.14 @ 21:34

:-(