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Das Weinlog

12.01.05 @ 10:46

Weinzukunft

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Zeitunglesen in diesen Tagen ist eine wenig vergnügliche Sache (aber ist es das jemals?) – auch wenn die tsunamisierte Berichterstattung nur allzu verständlich ist, gleichermaßen im Sinne von Betroffenheit und Geschäft.
Dennoch vermag der suchende Blick das ein oder andere interessante Detail aus einer anderen Welt zu erhaschen, z.B. am Wochenende im Standard:

Vom ehemals an europäischen Höfen hoch geschätzten Kärntner Wein war da zu lesen, dem ein Klimaeinbruch den Garaus gemacht hatte, der nunmehr aber wieder zu blühen und gedeihen beginnt – wie allerdings schon der Beitrag „Memories of Lofentol” vom 30.7.04 unseres geschätzten CW in ebendiesem Forum zu berichten wusste ( www.speising.net/winzer/weblog/?cal_month=07&cal_year=2004&cal_sel=2004-07-30 )

Eine in ungewöhnlich heißen Sommern wie dem 2003er auch allgemein nachvollziehbare sukzessive Klimaerwärmung hat erhebliche Auswirkungen auf den Weinbau Europas (wenn wir einmal dabei bleiben). Kärnten erfreut sich ja einer vergleichsweise südlichen Lage, als Grenze für den Anbau trinkbaren Weines auf der nördlichen Halbkugel gilt in etwa der 52. Breitengrad. Mittlwerweile finden sich auf dieser Höhe mehr als trinkbare Weine, und wer noch nördlicher sucht, wird auch fündig: auf Götland/Schweden werden seit ein paar Jahren bereits Weinbauversuche unternommen. ( www.gutevin.se/ )
In England wiederum ist in den letzten 15 Jahren die Weinanbaufläche um 250 Prozent gewachsen.

Der Weinbau verschiebt sich immer weiter nördlich, wo früher nur an säuerliche Gewächse zu denken war, gedeihen heute wesentlich empfindlichere Sorten und werden auch hochrangige Rotweine gekeltert.

Was aber bedeutet das für wirklich südliche Regionen? Aufgrund zu schneller Ausreifung und raschem Erreichen der Zuckergrade haben die Trauben keine Zeit, Aromen und somit Qualität zu entwickeln, das gilt in erster Linie für Weißweine, aber auch die Qualität von Rotweinen ist durch ein Zuviel an Sonne und Wärme beeinträchtigt. Was für österreichische und deutsche Anbaugebiete nach guten Nachrichten klingt, hat für Gegenden wie z.B. Sizilien einen bitteren Beigeschmack ...

Die Weinzukunft (unter anderem) also Rondo bla° und Orion grön aus Schweden?

Aber sehen wir erst einmal, was das "Neue Weinjahr" 2004 bringt - die ersten "richtigen" Weine (Jungweine zähle ich nicht mit) beginnen in den Regalen aufzutauchen. Mehr dazu in Kürze.

2 Kommentare | Kommentar abgeben

alma, 13.01.05 @ 09:10

Egoist!
Dass überall der Lieblingswein wachsen würde, das hat die allgemeine Erwärmung wohl nicht im Programm gespeichert ...;-)

Die Terroirfrage ist ja auch eine etwas andere, sehr vielschichtige (auch wenn die Schichten - siehe Beispiel Burgund - nicht tief sein müssen); Klima ist ein Teil davon. Aber wer weiß, zu welchen Überraschaungen andere Böden gut sind!

noapino, 12.01.05 @ 21:09

Vergangenheit
nichts aber auch gar nichts hätte ich dagegen einzuwenden, falls an den Hängen des Mühlviertels oder in den Ebenen der Tundra Wein (wieder) angebaut werden könnte, aber wenn ich mir das Burgund ansehe und den Behauptungen glauben schenke, dass ein maßgeblicher Teil des Terroirs dadurch bedingt ist, dass dort seit über 1400 Jahren ununterbrochen Wein angebaut wird und damit der wenige Humus hauptsächlich aus verrotteten Rebstöcken besteht, mache ich mir doch Sorgen:

Wie lange wird es wohl dauern, bis in England, auf Grönland oder sonstwo Weine wachsen, wie ich so liebe und immer wieder an der Côte d'Or (Burgund) finde?
(Oder wird der Boden abgetragen und in LKWs gen Norden verfrachtet? Alles eine schreckliche Vorstellung....)

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