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Das Weinlog

19.08.18 @ 17:13

SOMMERFLASCHEN

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Die Hitzewelle der letzten Wochen ist dem gehoben Weinkonsum etwas abträglich... Nicht umsonst redet man vom "Spritzer-Wetter"! Trotzdem gibt es einiges zu berichten....

Bei Feunden zu Gast, gab es zum Auftakt ROEDERER CRYSTAL 2007! Und es war ein toller Einstieg in den Abend... Ein beeindruckende Salzigkeit prägt diesen Wein, neben den angenehmen Briochenoten und einem charmanten Aroma nach dunklen Beeren, sehr dicht und lang Gaumen, kommen noch Zitrusnoten dazu... Wunderbarer Champagner, der aber doch etwas vom kürzlich vorher gekosteten 2008er überflügelt wird... Jammern auf höchstem Niveau. Der andere Wein des Abends war ein roter Burgunder, BRUNO CLAVELIER VOSNE ROMANEE LA COMBE BRULEE 2009. Ein Villages Wein, jedoch aus einer bestimmten Lage "Lieux dits" genannt! Eigentlich macht dieser Winzer eher straffe, mineralische Weine, kommt dieser jedoch mehr frisch fruchtig daher! Sehr einladende Nase und ein Hauch Schwefel, der von Terroir stammt! Das warme Jahr 2009 fährt da etwas drüber... Ein feiner Wein, mit guter Frucht, der durchaus Spaß macht, auf hohem Level, aber der große Trinkfluss ist leider nicht da! Etwas fehlt die Harmonie... Trotzdem zu beobachten, weil ein einfach ein toller Winzer...

Es gab auch 2 Abende im Maison Kantor...
Der Auftakt waren einmal 2 Champagner von zwei kleinen, aber äußerst feinen Winzern! RUPPERT-LEROY MARIE FONTAINE CHARDONNAY BRUT NATURE: Wohl im Moment einer der gefragtesten Winzer der Champagne! Ein Mini Betrieb, Bio, Demeter, alles Handarbeit! Das Ergebnis sind sehr lebendige, puristische, einfach sehr ausdrucksstarke Weine! Diese brauchen auch Weingläser, bzw. echte Champagner Gläser! Wie schon oft genug erwähnt, Hände weg von Flöten und Schalen!!! Ein ziemlich stimmiger Tropfen, der Zeit braucht und dann nicht enttäuscht! Apfel, Zitrus, wenig Hefenoten, sehr mineralisch... Top Stoff!
VOUETTE & SORBEE FIDELE EXTRA BRUT BLANC DE NOIRS Bertrand Gautherot hat wie viele seine Trauben-Lieferverträge gekündigt, und füllt seit geraumer Zeit selbst ab! Seit 1998 ist man hier Bio zertifiziert und macht sehr eindrucksvolle, aber auch sehr fordernde Champagner! FIDELE ist 100% Pinot aus einem Jahr mit einem Schuß Reserveweinen dazu! Dunkle Aromen, würzig und dicht! Braucht auch seine Zeit im Glas... Kräuter und und Kirsche kommen dazu! Großartiger Wein! Benannt ist das Weingut übrigens nach den wichtigsten Parzellen in denen die Reben stehen!
ANKERMÜHLE RIESLING HASE 2011 Eigentlich aus der Lage "Winkeler Hasensprung"! Wenig Schwefel, Spontanvergärung, Ausbau im Holzfass, führen zu einem etwas anderen Rieslings.. ANKERMÜHLE ist auch als Slow Food Restaurant im Rheingau bekannt! Der Wein ist am Punkt, jedoch sicher nicht für jeden geeignet... Recht dunkle Aromen für einen Riesling, Birne ,reife Marillen, Melisse, Kräuter... Struktur durch das Holz kann man nicht leugnen... Anfangs etwas zwiespältig, behauptet er sich dann als gelungener Wein!


Weiter geht's mit Deutschland! KOEHLER RUPRECHT KALLSTADTER SAUMAGEN RIESLING KABINETT 2009! Der Saumagen ist eine bekannte und geschätzte Lage. Das Weingut einer der Pioniere im Qualitätsweinbau im Nachbarland. Irgendwie hab ich allerdings den Eindruck, dass die Weine immer ein wenig verkannt werden... Dieser präsentiert sich schon mit leichter Reife, etwas Petrol, aber guter Struktur! Mit etwas Luft, schöner, präzise und gut zu trinken. Deutliche Steinobstaromen, feine Länge! Immer auch ein gutes Preis/Leistungsverhältnis. Ein Wein eines Altmeisters kommt als Nächstes ins Glas. JOHANNES JOSEF PRÜM GRAACHER HIMMELREICH RIESLING SPÄTLESE 2000! Ich steh ja unheimlich auf diese Weine. Was an der Mosel, ausgestattet mit feiner Restsüße, in allen Prädikatsstufen in die Flasche kommt, ist großartig! Diese Weine brauchen natürlich viel Zeit... Hier fängt es gerade erst an mit der Trinkreife. Aber bereits ein großes Vergnügen. Tolle Säure, elegante Süße, bereits in Harmonie, wird er seine ganze Klasse wohl erst in weiteren 10 Jahren ausspielen können... Aber auch heute wurde die Flasche rasch leer...

Zum Hauptgang musste aber was Rotes her... Gut gekühlt kam eine rarer und feiner Burgunder von DAVID CLARK 2008 COTE DE NUITS VILLAGES... EInfacher Wein, gemacht mit viel Herzblut! David war mal im Formel 1 Zirkus engagiert, beim Rennstall WILLIAMS war er der Renningenieur von Juan Pablo MONTOYA! Weininteressiert war der Schotte immer, also ließ er sich vor Jahren in Morey St. Denis nieder und es gelang ihm sogar eine paar Rebflächen zu bekommen... Hauptsächlich im Bourgogne und Villages Bereich! Behandelt hat er seine Böden und Trauben mit der Hingabe eines Winzers und seinen Grand Cru Lagen! Das Ergebnis waren erstaunlich tiefe und komplexe Weine.... Auch diese Flasche, aus einem verkannten Jahr, zeigt sich am Trinkpunkt. Feinfruchtige Eleganz, leichte Kirsche, seidiges Tannine... Die Weine waren immer schwer zu bekommen...meine stammen aus einem Besuch vor Ort... Mittlerweile hat David leider wieder aufgehört Weine zu machen...

An einem weiteren Abend war der Champagner zum Start PIERRE MONCUIT BLANC DE BLANCS NON DOSE 2005! In Le Mesnil sur Oger, wo besagtes Weingut zu Hause ist, kommen die besten Chardonnay Champagner her! Es zeigt sich eine kreidige Note, eine perfekte Säure, ein Hauch Apfel und viel Zeste und Minze...sehr frisch und einladend! Für das doch warme Jahr, sehr gelungen....
SUERTES DEL MARQUES TRENZADO 2014 aus der Rebsorte Listan Blanco, hauptsächlich zu Mindest! Der Rest ist eine Vielzahl autochthoner Sorten und unserem gemischten Satz ähnlich gepflanzt! Ausbau im großen Holz, sehr alte Rebstöcke, vulkanischer Boden auf Teneriffa..alles zusammen gibt einen extrem spannenden und eindrucksvollen Wein! Die Nase ist geprägt von Noten nach Feuerstein und Schefel. Rauchig, verhalten, braucht viel Luft... Dann kommen Kräuter und erdige Aromen dazu... Toller Wein, wenn man diese Stilistikmag...

GRÜNER VELTLINER BRANDSTATT GRABENWERKSTATT 2017 wurde ein weiteres Mal einer Prüfung unterzogen und Bestand mit Bravour... Ausführliche Kostnotiz im letzten TRAUBING Artikel...
SANTENAY BLANC 1er CRU LA COMME CHATEAU DE LA MALTROYE, ABFÜLLUNG für CONFRERIE DES CHEVALIERS DU TASTEVIN 1990 ! Der Kork war in schlechtem Zustand, er rutschte sofort in die Flasche durch, meine Erwartung war dahin... Auch die Farbe war recht Golden mit einem Hauch Braun... Die Nase war auch nicht das Wahre, Oxidativ, Kräuter, wenig einladend... Ich beschloss, der durchaus kundigen Runde, den Wein doch zu servieren... Und siehe da, die Luft tat ihm gut! Er wurde kein strahlender Altwein, aber er war durchaus gut zu trinken...Ein gewisse Lebendigkeit und etwas Säure entwickelten sich im Glas und man wollte das Glas leeren... Eine unerwartete und schöne Entwicklung... Und es zeigt sich wieder mal, dass man Flaschen nicht vorschnell abschreiben sollte....

VEUVE CLIQUOT LA GRANDE DAME 1990 war dann ein würdiger Abschluss... Eine gut gereifte Flasche mit schönen Nuss und Kaffeenoten... Etwas braunes Biskuit... Dann mehr Frucht, dunkle Beeren, angenehmes Kräuteraroma... Orange im Abgang, der lange anhält... Eine immer noch gute Säure gesellt sich dazu! Danke!

Michael Kantor
www.herbeck.wien

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