Home | Blogs | Das Weinlog | 21.02.

Das Weinlog

21.02. @ 17:15

SCHRADER

Kommentar abgeben

ausblendenSie müssen eingeloggt sein um diese Option zu nutzen. Falls Sie noch nicht Mitglied von SPEISING.NET sind, können Sie sich hier registrieren.

Eine klassische, kalifornische Weingeschichte. FRED SCHRADER war ein Kunsthändler und Weinfreund. 1988 verschlug es ihn nach NAPA und befreundete sich mit Winzern und Weingartenbesitzern. 2000 kostete er einen Cabernet Sauvignon, und in ihm wuchs der Gedanke auch solche Weine zu produzieren. Die Trauben dieser Flasche kamen von dem legendären BECKSTOFFER TO KALON VINEYARD in OAKVILLE. Er nahm Kontakt mit ANDY BECKSTOFFER auf, und bekam ein paar Reihen zugesprochen. Winemaker engagieren und schon ging es los. 2001 wurde der erste Jahrgang, der Rest ist mittlerweile Geschichte. Die Weine sollen Struktur und Frucht haben. Seit dem Beginn hat 37 mal 100 Punkte von diversen Kritikern eingefahren. Nahezu einzigartig. Somit war die Erwartungshaltung sehr groß.

FINE WINE SHOP und die Kontakte von HANS MARTIN GSELLMANN machten die coole Probe möglich. Im Restaurant SHANGAI, tolle Küche übrigens, traf man sich zur Bestandsaufnahme.

Alles reinsortig CABERNET SAUVIGNON und zu Beginn 2021, gilt als klassisches, schönes Jahr.

RBS BECKSTOFFER TO KALON VINEYARD CLONE 337
Eine Parzelle mit viel Sonne und Wärme, erst in der Nacht kühlt der Nebel die Trauben. Somit kommt er recht kalifornisch aus dem Glas. Einladend, feinfruchtig. Cassis, Schoko, fleischig dicht. Die Tannine samtig schön. Mit Luft trinkt sich das bereits sehr toll. Mit der Zeit kommt genug Struktur auf und das Leben ist gesichert. Lang und mehr Frische im Finale. Sehr schön.

TO KALON MONASTERY BLOCK CLONE 169
Mehrere kleine Parzellen im Westen des Weingartens, am Fuße der MAYACAMAS HILLS. TO KALON ist ein großer Weingarten, erstmals gepflanzt 1868 und ist wohl die Quelle einer der besten Cabernets der Welt. Diverse Parzellen und Klone sorgen auch für Vielfalt der Trauben. Der Preis für diese ist enorm und begehrt. ROBERT MONDAVI erkannte schon in den 60er Jahren die Qualität und füllte bereits einen TO KALON extra ab. 169 ist ein Bordeaux Klone und das schmeckt man auch. Verhalten und würzig, straffer und kühler. Johannisbeere, Kräuter und Erde. Europäischer als der Nachbar. Mit der Zeit mehr Fruchtnoten. Immer fein und elegant, sehr lang und verwoben. Tolle Gerbstoffe. Kühle Noten im Abgang. Mehr Kräuter kommen. Ganz toll. Mineralität bleibt haften.

WAPO HILL CLONE 685
Wir sind diesmal südlicher im Napa Valley, STAGS LEAP DISTRICT. Reben bis 1969 zurück. Nahe beim Monastery im Stil, vielleicht etwas opulenter, mehr Kraft. Dicht und cremige Frucht. Mit toller Säure und Struktur. Tee, Hagebutten, Orangenzesten. Fleischiger die Gerbstoffe, lang und wieder ein minziges Finale. Auf dem Level des Vorgängers, mehr Kalifornien, weniger Bordeaux. Klasse.

BECKSTOFFER TO KALON CCS CLONE 4
Dieser Weingarten wurde ebenso 1868 begonnen und liegt mehr in der Mitte des Tales. Mineralische und maritime Gesteinsanteile. Viele Sonne am Tag, viel Kaltluft in der Nacht. Erstmals mehr blumige Noten in der Nase, Veilchen, Nelken, Rose. Neben der feinfruchtige Beere. Superauftritt. Dann kommt die Kraft und Struktur. Beste Tannine, sehr lang und feingliedrig im Abgang. Kühle Mineralität. Großes Kino.

TO KALON HERITAGE CLONE 31
Ein besonders kleinbeeriger Klon, der sich bis 1950 zurück verfolgen lässt. Wahrscheinlich sogar bis 1868. Die Rebe ist kleiner als eine Handfläche. Für mich ist das perfekter Cabernet Sauvignon. Intensiv und elegant, würzig und cremig. Immense Struktur und Länge. Tee, Hagebutte, Graphit. Orangenzesten, Kräuter, Eukalyptus im Finale. Kakaobohnen. Weltklasse im Glas. Mein Wein des Abends.

OLD SPARKY MAGNUM CLONES 4, 6, 337 BECKSTOFFER TO KALON
Das Prunkstück des Hauses ist eine Cuvee der besten Fässer. Nur in der Magnum erhältlich. Kalifornien pur. Dicht und intensiv, Zwetschke, dunkle Beeren, Röstaromen. Sehr jung und erinnert mich etwas an Hulk, das braucht noch Jahre um seinen Höhepunkt zu erreichen. Viel Stoff im Glas, extrem lang am Gaumen. Da ist schon alles vorhanden und es macht auch schon Spaß. Ein Paket der Extraklasse. Mit mehr Zeit eleganter und feiner.

2019 LAS PIEDRAS BECKSTOFFER CLONE 337
Ein steiniger Weingarten, Las Piedras auf spanisch, die Geschichte geht bis 1840 zurück. Gelegen in ST HELENA. Sehr tief verwurzelt sind die Rebstöcke hier. 2019 war auf der kühleren Seite. Tief und wieder blumiger. Veilchen, Graphit, sehr steinige Noten. Brombeeren und Zesten. Kumquat, Melisse. Direkt salzige Noten. Elegant und leichtfüssig. Ganz fein im Finale. Super und eher europäische Stilistik. Ganz vorne heute.

2019 GEORGES III BECKSTOFFER CLONE 337
1800 wurde der Vineyard angelegt. Natürlich ist nicht mehr alles erhalten, sicher ein historischer Weinberg. Nahe des NAPA RIVERS. Steine des Flusses prägen das Terroir . Er wirkt ruhig und mineralischer, Haselnuss, Kräuter. Voller Grazie. Tee, Graphit, schreit schon ein wenig nach Bordeaux. Seidige Tannine und enorme Länge. Wieder viel Frische im Nachhall. Beeren, Eukalytus. Matcht sich mit dem Heritage Clone um den Wein des Abends.

2012 OLD SPARKY MAGNUM
Den kommenden Flight hat man nicht alle Tage im Vergleich. Und er hat es sich in sich. OLD SPARKY hat nahezu immer 100 Punkte von mehreren Kritikern. Hier schmeckt man sofort was die erste Reife bringt. Neben Power mehr Eleganz, Struktur und Länge. Immer noch Jahre von Nöten. Tintig, frischer als der 21er. Opulenz steht im sehr gut. Neue Welt at ist best.

2013 OLD SPARKY MAGNUM
Für mich ein Spur besser, da er noch mehr Struktur und Eleganz hat. Extrem dicht und verwoben. Cremige Frucht. Röstige Noten, Tolle Tannine. Immer noch jung. Großer Wein. Im Finale habe ich hier mehr Finesse und kühle Anklänge.

2015 OLD SPARKY MAGNUM
Mehr Stoff im Glas als bei den Nachbarn. Irre Power und Struktur. Zwetschke, Amaretto, Orangen, Beeren. Noch etwas viel, ist ja noch jung. Diese gelunge Opulenz hat schon etwas. Mit der Zeit kommt dann wieder Größe und Finesse. Der Wein ist ein Erlebnis.

Ein großer Weinabend und eine Werbung für Kalifornien.
www.finewineshop
www.schradercellars.com

Michael Kantor

www.herbeck.wien

0 Kommentare | Kommentar abgeben

Neue Kommentare

--- 04.09.18 @ 20:56
Über eine Monokultur aus Klonen künstlich geschaffener Lebewesen – über den Weinbau / PICCOLO: Aus einem alten "Spiegel" Artikel 30.10.1978 - Deutsche Winzer ziehen der Biene wegen den Zorn des Waldgängers Wellenstein auf... [mehr]

--- 04.11.17 @ 09:30
Über würdige, reife Weine / schischi: Mein persönliches Highlight - Uns hatte einmal ein Winzer, das muss so um 2010 gewesen sein, einen Weißwein... [mehr]

--- 09.10.17 @ 20:27
Was Chemtrail-Glaube und Biodynamischer Weinbau eint / OberkllnerPatzig: Feuer - Was man womöglich noch hinzufügen kann ist, dass manche Winzer, die sich rühmen,... [mehr]

--- 18.04.17 @ 12:49
Rauf die Preise! / PICCOLO: Schnell kommt man ans Bildermalen... - Doch schwer an Leute die es bezahlen. So salopp sagen, die Preise sollen rauf,... [mehr]

--- 13.10.16 @ 13:42
Rauf die Preise! / Meidlinger12: Beisl - z.b. das Quell kann noch immer das große Gulasch um 6,90 anbieten. Muß aber... [mehr]

Blogs Archiv

Peter Gnaiger's Sternen-Logbuch --- 04.08.07 @ 20:16
Tischgespräche --- 11.05.07 @ 11:48
Das Gastlog --- 04.09.06 @ 16:45
Das Weinlog --- 08.03. @ 11:45
Christoph Wagner's Weblog --- 04.02.06 @ 13:33

SPEISING Suche
suchen!
Gesamtkarte
Lokal finden
suchen!
?ber uns | Sales | Kontakt | Impressum | Presse | Partner
JPETo™ Content Management System
design by
DMC

Diese Website verwendet Cookies, um die angebotenen Services zu verbessern. Die weitere Nutzung der Website wird als Zustimmung zur Verwendung von Cookies betrachtet. Einverstanden | Mehr erfahren