L´Orient kocht (Wien)

Man geht in die kleine Küche, ein paar Stufen ins Sousterrain und hat Wien verlassen, taucht in einem winzigen Raum mit grade einmal 20 Plätzen (wenns hochkommt) in die Welt des Morgenlands.
Hier kann man auch nicht einfach schnell einfallen, ein Besuch hier will geplant sein. Es gibt nur wenige Tage, derzeit 2 in der Woche, an denen geöffnet ist und muß die Speisenfolge schon im Vorfeld abklären.
(Speisenkarte auf der Homepage, Öffnungstage auch)
Der Hausherr am Herd und die Hausherrin im Service bestreiten ihren Lebensunterhalt auch nicht mit diesem Lokal, sondern hier wird aus Liebe mit Liebe gekocht.

Und dann kann man eintauchen in die ganze Welt der Gewürze und Aromen des Morgenlandes. 1001 Nacht am Tisch.
Und es ist echt faszinierend zu welch exotischen Geschmackskompositionen es hier kommt.
Wir konnten uns, da zu sechst, durch die ganze Bandbreite der Küche durchessen und waren am Schluß nur mehr fasziniert und glücklich.
Ob Teigtaschen mit Fisch oder Fleisch, oder die in der Tonschüssel mit Deckel gegarten und servierten Tagines, alles ist wunderbar, fein gegart, raffiniert gewürzt, eine Freude sondergleichen. Nur zum Beispiel Tagine vom Huhn, feinst zart gegart mit Salzzitronen und karamellisierten Zwiebeln oder das überaus fein geratene Cous-Cous traditionelle. Oder das Tagine Fassi: Lamm mit Zwetschken, Marillen und Nüssen. Es bricht die geballte Kraft des Orients über einen herein.
Alkohol gibts keinen, aber die Getränkekarte ist auch so trinkenswert. Und wer will kann, wie auch wir, sich seinen Wein mitnehmen und gegen Stoppelgeld genießen.

Dieses Lokal ist für mich DIE Entdeckung in Wien in diesem Jahr.

dschungeltier

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