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Christoph Wagner's Weblog

16.11.05 @ 00:56

Ach, Sartre!

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Gegen nichts, so liest man zumindest in Bernard-Henri Levys Sartre-Biografie, soll sich Jean-Paul Sartre so sehr verwehrt haben wie gegen die Vorstellung, dass Erkenntnis ein dem Essen und Trinken vergleichbarer Vorgang sei. Ich kann ihm da nicht recht beipflichten. Im Gegenteil: Ich finde, dass Essen und Trinken eine Form, ja vielleicht sogar der ins Diesseits gewandte Akt der Erkenntnis schlechthin ist.

48 Kommentare | Kommentar abgeben

Minimalist, 21.11.05 @ 17:43

@piccolo
als ich mit meiner "unbemannten" Zeitmaschine vom antiken Rom nach Salbeiing flog, ist mit die Kochkunst abhanden gekommen.

PICCOLO, 21.11.05 @ 17:11

Herbsttrompetenmärchen..
..Im englischen nennt man den Pilz "Restaurantfreundlicher" Horn of Plenty.
Der Pilz war zu römischen Zeiten der Fortuna "virilis" geweiht. Er wurde am 1. April im Tempel der Göttin verbrannt. Dem "Aberglauben" nach er erscheint im Herbst und bringt den noch "unbemannten" Frauen Glück einen Partner zu finden wenn er gesammelt wird und am 1. April geopfert wird.

Dieser Pilz gibt seinen Geschmack - vom getrockneten Zustand ausgegangen sehr gerne in Rahm gekocht weiter. Langsam einköcheln lassen bis die Pilzchen weich sind, und wirklich nur ganz zuletzt leicht salzen. Gezupfte Petersilie rundet diesen Geschmack extra fein ab. Passend zu "Frichgebrutzeltem" Ich habe oft gehört, man soll jedes Pilzgericht erst ganz zuletzt salzen.
Warum das so sein soll, weiß ich nicht.
minimalist "the sage" may know that..

Minimalist, 21.11.05 @ 16:42

Leistenpilzexistenzbreite
hat am leuchtenden Ende das goldene Eierschwammerl am finsteren Ende die schwarze Totentrompete.
Dazwischen z.B. die bei uns häufig anzutreffenden Trompeten-Pfifferlinge, den grauen Leistenpiltz,...., die ich, staun-staun, auch schon auf grossen Speisekarten gefunden habe.

Zum Beispiel im "Tantris", bei einem Menü 2maj: als Vorspeise und dann noch zum unvergesslichen Lamm, jeweils, in einem suppigen Gemüsesafterl badend. So delikat wie ein Putzlappen im Abwaschwasser. Sorry Meister Haas, ich liebe Ihre Küche sonst sehr.

Diese in der Natur wunderbar anmutenden Existenzen sollten nicht in die Küche geworfen werden. Sie sind dort absurd.

pastinake, 21.11.05 @ 15:11

@totentrompeten
Ein faszinierender Pilz, der bei uns im Mühlviertel leider nur selten zu finden ist. Umsomehr freue ich mich über einen Fund. Das "Gruselgefühl" beim Fund wird nur von der Begegnung mit einem Tintefischpilz übertroffen.
Totentrompeten riechen und schmecken frisch so morbid wie der Name sich anhört. Ich mag sie nur getrocknet (ohne Erde selbstverständlich), und zu Farcen oder Saucen mit Obers und Fonds verarbeitet. Ich glaube, das existenzialistische Rezept ist auch durch eingeweichte Totentrompeten nicht zu retten, ohne Zugabe von Obers, Eigelb, Parmesan, etc. wird die gratinierte Schicht nur "Zach wie Schuhsohlen" werden. Dann passt das Ganze wiederum nicht zu einer fetten Entenbrust, sondern zu einer zarten Perlhuhnbrust. Diese Rezeptphantasien sind aber eher "dekonstruktivistisch"....

PICCOLO, 21.11.05 @ 14:07

@minimalist
...kochen kann man wie man will, solange der "Naturstoff" eine Veredelung erfährt soll man es gut nennen. Das fällt ab und zu schwer, wenn man aus der Anleitung eine gewisse deducierende Logik erahnen kann. Totentrompeten werden, als zerbröselte Substanz auf einer zu gratinierenden Speise wohl nur Ruß hinterlassen, abgesehen davon daß getrocknete Pilze ab und zu völlig "vererdet" sind. Das Rezept wird stimmiger wenn man die Totentrompeten zuvor aufweicht, gut wäscht und dann kann ich mir vorstellen wird das leichte Überbacken geschmacklich recht interessant.

Ein Denker der sich einbildet erkannt zu haben was richtiges Leben ist und schreibt um "ewigen Ruhm" zu haben ähnelt mit zuvielen Leuten die ich gut kenne,solche die oft aber nicht einmal mit ihren eigenen Familienverhältnissen fertig werden -wenn man´s natürlich genauer beschaut...

Die Totentrompete ist ein Pilz der einen "Nachdenke" Namen hat. König Ludwig von Bayern liebte ihn...

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