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Christoph Wagner's Weblog

28.11.05 @ 11:41

Vom Wesen des Genusses

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Die Wahrheit über die unendliche Vielfalt der Welt erfährt man am besten durch die Beobachtung jener Vorgänge, die einander ständig zu gleichen scheinen. So ist auch nicht jener, und sei er noch so erfahren, der beste Gourmet, der überall auf der Welt schon alles gegessen hat, sondern jener, dem es beispielsweise gelungen ist, das Wesen des Genusses am Beispiel einiger weniger Gerichte (ich denke an Forelle Blau, Wiener Schnitzel, Eierspeis, Butterschnitzel, Erdäpfelsalat, Tomatensauce etc.) vollständig zu erfassen und die Geheimnisse, die sich hinter diesem Genuss verbergen, zu enträtseln. (Ein Ziel, von dem ich notabene noch immer weit entfernt bin).

Worum geht es dabei? - Es gilt die Grundvorgänge des Garens und Zubereitens, man könnte auch sagen, die Metamorphosen des Stofflich-Schmeckbaren, nicht nur technisch-physiologisch, sondern auf ihre Wahrhaftigkeit und damit die ihnen zugrunde liegende Funktion im Kreislauf der Dinge zu durchschauen und dabei - wie immer, wenn man mit Lebendigem zu tun hat - die Seinsfrage zu stellen.

25 Kommentare | Kommentar abgeben

profiler, 30.11.05 @ 16:45

@ pastinake
ohne für das kochen den kunstanspruch erheben zu wollen, aber kochen/essen/trinken kann auch zutiefst berühren. vielleicht gilt das nicht für jeden menschen, aber für mich zumindest.
wie formulierte es bernard shaw: keine liebe ist wahrhaftiger, als wie die zum essen.
um bei den zitaten zu bleiben ;-)

gruss

bibliothek99, 30.11.05 @ 15:18

Faszinierend II
Bevor mir die Kommentare hin zu einem überirdisch schwebenden Genuss entgleiten, ist den werten Mitkommentatoren schon aufgefallen, dass man auf Reisen/im Urlaub Genusserlebnisse in punkt Essen und Trinken hat, die einen zum Schwärmen bringen. Und anfangs schleppt man sich auch die verschiedensten lokalen Spezialitäten heim. Die Enttäuschung ist um so größer. Man sollte die Wirkung der jeweilige Stimmung und sonstiger Einflüsse auf das persönliche Geschmackserlebnis nicht unterschätzen. Also lasse ich die Spezialitäten dort und freue mich auf die nächste Reise.

pastinake, 30.11.05 @ 14:07

Kleine Ketzerei im Gastrosophenbund
Meine Einstellung zum Genuss von Essen ist ein eindeutig profaner Kontrapunkt zu den geradezu mythischen Zugangsweisen, die ich hier lese. Ja, auch ich habe ein Idealbild von bestimmten Gerichten. Wenn mir dieses entweder selbst gelingt oder serviert wird und das Umfeld stimmt, dann ist das ein sinnlicher Genuss, Ende. Mir kommen dabei keine Seinsfragen in den Sinn, höchstens die simplen Fragen: wo gibt es so gute Kartoffeln zu kaufen oder wie hat das der Koch gemacht?
Für mich ist ein Riesenunterschied zwischen Musik oder Literatur und Kochen/Essen. Ersteres fällt für mich unter Kunst, die mich zutiefst berühren kann. Kochen halte ich maximal für Kunsthandwerk, das mir Sättigung und meistens Genuss verschafft, aber nicht mehr.
Das zeigt, dass ich mich zur Gastrosophin gar nicht eigne, aber mit Vergnügen den gesponnenen Gedankenfäden von der Eierspeis zu Sisyphos folge. Die Männerphantasie über Jungmädchenbrüste habe ich gottseidank schon fast vergessen!

profiler, 30.11.05 @ 13:40

@ camus [albert?)
dieses angesprochene gefühl, dass die ignoranz gegenüber den fragenden triumphiert, beschleicht mich immer wenn ich ö3 hören "muss" oder den fernseher zufällig unter tags aufdrehe bzw. die kronen zeitung lese.

gruss

hypercube, 30.11.05 @ 13:32

Naturen ohne Bedarf?
„Camus meint, dadurch, dass Sisyphos auf alles verzichte, was jenseits seiner unmittelbaren Erfahrung liegt, und aufhöre, nach tieferem Sinn und Inhalt zu suchen, triumphiere er.” - Brian Greene (in: Der Stoff, aus dem der Kosmos ist, S. 37)

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