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Christoph Wagner's Weblog

28.11.05 @ 11:41

Vom Wesen des Genusses

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Die Wahrheit über die unendliche Vielfalt der Welt erfährt man am besten durch die Beobachtung jener Vorgänge, die einander ständig zu gleichen scheinen. So ist auch nicht jener, und sei er noch so erfahren, der beste Gourmet, der überall auf der Welt schon alles gegessen hat, sondern jener, dem es beispielsweise gelungen ist, das Wesen des Genusses am Beispiel einiger weniger Gerichte (ich denke an Forelle Blau, Wiener Schnitzel, Eierspeis, Butterschnitzel, Erdäpfelsalat, Tomatensauce etc.) vollständig zu erfassen und die Geheimnisse, die sich hinter diesem Genuss verbergen, zu enträtseln. (Ein Ziel, von dem ich notabene noch immer weit entfernt bin).

Worum geht es dabei? - Es gilt die Grundvorgänge des Garens und Zubereitens, man könnte auch sagen, die Metamorphosen des Stofflich-Schmeckbaren, nicht nur technisch-physiologisch, sondern auf ihre Wahrhaftigkeit und damit die ihnen zugrunde liegende Funktion im Kreislauf der Dinge zu durchschauen und dabei - wie immer, wenn man mit Lebendigem zu tun hat - die Seinsfrage zu stellen.

25 Kommentare | Kommentar abgeben

PICCOLO, 30.11.05 @ 22:52

Sodbrennen und Völlegefühl..
Die Übersäuerung des Körpers ist eine Volksseuche. Die Sepsis vieler moderner Mischsspeisen schaffen Magen und Bauspeicheldrüse längst nicht mehr ohne biochemische Helferlein aus der Apotheke. Ich vermelde hier etwas grausliches, weil ich denke es ist einerseits lustig, hat mit dem Geschmacksinn zu tun und ist durchaus gastrosophisch.

Eine Toilettenfrau erzählte mir vor vielen Jahren, daß der Urin in den 50er und 60er Jahren weitaus besser gerochen hat als zu der Zeit wie ich sie erlebt habe. Die Leute haben nicht so intensiv gesoffen und nur ein bis zwei Mahlzeiten täglich zu sich genommen.

Ein spagyrischer Arzt mit dem ich mich über die Urinschau und dem Geruch der "stercoa" unterhalten habe bestätigte das. Je Vermischter die Kost wird desto strenger der Geruch. Sogar Schweiß und andere Körperflüssigkeiten werden "sauer"...


So sind die Körper unserer Zeitgenossen jetzt wie Fabriken die durch Überkapazität nie abschalten können, deren Förderbänder und Maschinerie bis zum Letzten ausgereizt wird. Hier mit künstlichen Remedien einzuwirken kann aber nur zu kurzfristiger "Regeneration", aber nicht zur Restauration führen. Die Fastenzeit ist abgeschafft, der Tagesrhytmus des Essens völlig vom MArkt bestimmt.

So ist gegenwärtiges Essen und das gelobte auch "Restaurants" Essen eigentlich ein "Regenerantsessen", führt man den Begriff auf seine eigentliche Bedeutung zurück wie Herr Boulanger es einst gemeint hat.

Es wird die Kochkunst neu erfunden werden müssen, will man Übersäuerung und Schlackenbildung nicht mit chemischen Präparaten eindämmen.
Vor allem muß es den Köchen gelingen sich von dem von außen in die Küchen getragenen Märkten zu trennen, sich auf ihre wirklich erwiesenen Fachkenntnisse zu bescheiden und nur das machen was er aus innerster Überzeugung als vertretbar findet.

Meine oben angeführtes Postulat vom Durchzug der Elemente aus der äußeren Natur dessen "Substrat" der Körper dann zwangsläufig wird, kommt sicher zu neuen Ehren! Ist auch eine sehr gute Denkgrundlage wenn man zu Tische sitzt!

Guten Appetit!

schneeball, 30.11.05 @ 22:00

Zu viel gegessen?
Bei www.kramerladen.at gibt es einige interessante Produkte zum Thema:

Fettblocker, Verdauung, Sodbrennen, etc.
Beispiele:
1.)Chitosan + L-Carnitin Kapseln ziehen das Fett an und wandeln es in eine Form um, die der Körper nicht aufnimmt. Folglich verlässt mit Chitosan gebundenes Fett den Körper. Der Fettentzug aus dem Essen bewirkt, dass der Körper auf die eigenen Fettreserven, die lästigen und hässlichen Pölsterchen und Schwimmreifen, zurückgreift und sie dadurch abbaut.
2.)Nach zu üppigem Essen oder Alkohol sind die Folgen Völlegefühl und Unwohlsein. Eine hafesan Artischocke Kapsel vor der Hauptmahlzeit eingenommen, sorgt für Ihr Wohlbefinden nach dem Essen.

3.)Die Mineralstoffe Kalium, Magnesium und Natrium übernehmen im Körper eine wichtige Reglerfunktion bei der Aufrechterhaltung des Säure-Basen-Gleichgewichts. Dieses nimmt besonders im Stoffwechsel eine Schlüsselrolle ein. Eine Übersäuerung des Organismus kann Ursache vieler Probleme sein.

Bei der Verdauung der Nahrung, besonders von tierischen Eiweißen, entstehen saure Stoffwechselprodukte, die ausgeschieden werden müssen. Saure Stoffwechselprodukte benötigen Basen, um mit ihnen neutrale Salze zu bilden, die über die Lunge, Nieren oder Haut entsorgt werden. Stehen dem Körper zu wenige Basen zur Neutralisierung der Säuren zur Verfügung, steigt der Säurespiegel im Blut an. Der Körper reagiert darauf, indem er die überschüssigen Säuren ins Bindegewebe transportiert und dort lagert. Steigt die Übersäuerung weiter an, werden die Säuren auch in höherwertigen Organen abgelagert. Diese Ablagerungen behindern die Versorgung der Zellen.

Für die Neutralisierung und anschließende Ausscheidung der sauren Stoffwechselprodukte werden für die Säure Basen Mineral Kapseln die basischen Mineralstoffe Kalium, Magnesium und Natrium in optimaler Kombination und als hochwertiges Citrat verwendet.

PICCOLO, 30.11.05 @ 18:50

@pastinake
Ein guter gastrosophischer Rat: Machen Sie nichts alleine außer natürlich zur Toilette gehen.

ORGES GESANG:

Der liebste Ort, den er auf Erden hab
Sei nicht die Rasenbank am Elterngrab.

Sei nicht ein Beichtstuhl, sein kein Hurenbett - Und nicht ein Schoß, weiß und warm und fett.

Orge sagte mir: der liebste Ort -
Auf Erden war ihm immer der Abort.

Dies sei ein Ort wo man zufrieden ist
Daß drüber Sterne sind und drunter Mist.

Ein Ort sei einfach wundervoll, wo man/
selbst in der Hochzeitsnacht allein sein kann.

Ein Ort der Demut, dort erkennst Du scharf:/
Dass du ein Mensch nur bist der nichts behalten darf.

Ein Ort der Weisheit, wo du deinen Wanst/
Für neue Lüste präparieren kannst!

Berthold Brecht.

Ich empfele zur mehrpersonigen Lektüre, mindestens zwei, nach gutem Mahle am Weihnachtsabend oder am Nichtgeburtstag auch:
"LA PHILOSOPHIE DANS LE BOUDOIR"
Am besten gefällts mir zu dritt oder zu fünft.

Sind die Kokosbusserl gelungen?

pastinake, 30.11.05 @ 17:09

@profiler
Natürlich empfindet das jeder anders. Für mich ist Kochen/Essen/Trinken immer mit anderen Menschen verbunden. Beim Kochen überlege ich ganz genau, für welche liebe Menschen ich was koche und wem was besonders schmecken könnte. Essen und Trinken braucht für mich auch mindestens Zwei, um so wirklich schön zu sein. Bücher und Musik geniesse ich dagegen sehr gerne alleine.

PICCOLO, 30.11.05 @ 17:04

100 Bussi für Pastinake ...
Während die sich die Anwälte der Puristenküchen über Sisiphus und die Eingänge in die Sagenwelt zerspargeln ist "pastinake" meine Akzidenz mit den "Tutterln" aufgefallen. Tutterln sind nicht nur für Männer etwas atemberaubend Genussbringendes, sie sind unserer erster feinstofflicher Quell wo Geist und Materie sich vereinen wie nirgends sonst in der Naturund unserem jungen neuen Leben das erste Startguthaben an gestronomischen Genuss zu schenken.

Da ich Pastinake zwar gerne busserln möchte, nicht kann, sie vielleicht gar nicht will...

Hier ein mickriger Erstatz : PICCOLO`S Weihnachtsbusserln:

Zuerst --- 4 Eiweiß mit einer leichten Prise Salz in einer fettfreien Schüssel steifschlagen.(GANZ STEIF so wie..Schnee)

Jetzt -- 280g gesiebten Staubzucker sanft mit einem kleinen Kochlöffel unterheben, dann 300g Kokosspäne unterheben.
Mit zwei Teelöffeln sticht man kleine Häufchen ab und setzt sie auf ein mit Papier belegtes Backblech.

Wenn man ein Eiweiß mehr nimmt kann man die Masse auch sehr gut mit dem Spritzbeutel aufspritzen. Gleich ein zweites Papier in der Größe des Blechs zuschneiden und alle Busserln draufgeben. Um sie besonders schön werden zu lassen, lässt man sie vor dem Backen noch 2 Stunden am Küchentisch trocknen. Man bäckt sie bei sehr leichter Hitze (140 Grad unterste Stufe) bis sie zwar noch weiß doch schon etwas an den Kanten angebräunt sind.
Dieses Rezept wendet man auch für Haselnussbusserl, Walnussbusserln, Mandelbusserln an.

Zitat von Johann Röttenhöfer:

Das Ziel der Gastronomie ist es, über die Erhaltung des Menschen zu wachen und ihm die möglichst beste Nahrung zu verschaffen. Sie erreicht ihren Zweck indem sie nach festgesetzten Grundsätzen Diejenigen leitet, welche die Dinge aussuchen, liefern und zubereiten, die in Nahrungsmittel verwandelt werden können.

Er redet in seinem Kochbuch - Vorwort ausdrücklich nur von den Berufsgruppen die mit der Herstellung befasst sind. Der Speiser, Feinschmecker, Esser soll sich darauf verlassen können. Das fürchte ich sehr oft, wird gerne übersehen.

Bussi nocheinmal.

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