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Christoph Wagner's Weblog

12.12.05 @ 16:40

Ich glaube es ist höchste Zeit, wieder was in Prosa zu schreiben...

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...zum Beispiel, dass mir nun schon mehrere Insider hintereinander erzählt haben, die Gault-Millau-Redaktion habe nicht nur ihr gesamtes bisheriges Testerteam gekündigt, sondern denke ernsthaft daran, es großteils durch das Team des Kurier-Tafelspitz zu ersetzen.

Wie gesagt, ein Gerücht. Aber nun schon öfter gehört. Weshalb ich es auf dieser Tratsch-Community, denke ich, auch weiter geben darf. Dementis werden gerne angenommen.

21 Kommentare | Kommentar abgeben

mykologe, 15.12.05 @ 00:04

@profiler
ich versteh´schon was Sie meinen, habe mich zurückgelesen, Sie haben ein gutes Restaurant. Die Masse hat´s ruiniert und der Ehrgeiz der getrieben wird. Beides gründet auf wirtschaftlichen Interessen. Ich bleibe aber dabei dass die Einhauber irgendwie eine Restaurantkettenmentalität ausdrücken. Wo früher Reinartzens Steak Hawaii regiert hat, gibt es jetzt auch so "Aufhänger" die ab und zu gestaltet sind als hätte man 4 Hauben. Ein "Tester" hat es da schwer. Die Anmerkung Piccolo´s ist ganz richtig, es ist manchen guten Köchen völlig gleich, was Esskritiker schreiben. #
Ich weiß auch immer wo ich essen werde, aber entgehe dann doch nicht gewissen Einladungen. Manche Kunden glauben den Gourmetführer wirklich alles und meinen extra ausgestochen und fein zum Essen zu gehen..

Ich habe etwas verallgemeinert, weil ich nicht wußte wie weit man hier schreiben darf. Im Detail ist es nicht so schlimm, aber man hört halt auch nur diese LEute die laut mit ihren Töpfen klappern. Mörwald beispielsweise, den will ich nennen.

Minimalist, 14.12.05 @ 20:32

@amigo
Das mit dem Wein ist ein gutes Argument (anders gesagt, mein Vergleich war blöd).
Das mit der Stichprobe nicht so sehr: wenn Sie nach EINER unachtsamen Geschwindigkeitsüberschreitung gleich Ihren Führerschein los würden. Wäre das akzeptabel?
Russel's Hinweis, auch ein "Messgerät" kann einmal einen schlechten Tag haben, scheint mir dabei besonders bedeutend.
Ab morgen bin ich 5 Tage Langlaufen. Wohnen, Essen, Trinken bei einem Speisinger. Ich freue mich wie ein Schneider. Beurteilung zu erwarten? NEIN! Zu befangen!

PICCOLO, 14.12.05 @ 18:32

Piccolo war Essen.
Dieses Mal wollte ich ein durchaus berühmtes Lokal in Salzburg "testen".
Ich kam wie CW. unangemeldet.Natürlich ohne umgebundenen Bauch, den 15 cm Sohlen und Solschenyziyn Bartl.. So bekannt ist meine Visage nicht, dass mich der Kellner kennen könnte. Was sah ich da? Kein Hinweis auf zwei Hauben, nicht ein Flunserl der überall beliebten Hall of Fame im Eingangsbereich. Bei Schuhbeck in Waging bin ich immer durch seinen "Triumphbogen" von Referenzen gezogen.

Das Essen war vorzüglich, man spürte nur gute Produkte, sehr guter Service, schöner Raum, es fehlt an nichts. Dachte mir minimalist könnte ich hier treffen. Ich sah einen ihm ähnlichen Herrn, getraute mich aber nicht zu flirten... Hatte meine Frau dabei.

Aber was man auf meine Frage nach den zwei Haben sagte riss mich fast aus den Socken: Kurzfassung: "Das hängt wie ein Betonpatscherl an unseren Beinen"
Ich dachte daß dieses junge Team, mit einem sehr guten Koch als Küchenchef und einem sehr guten Kellner als Co - Unternehmer, gerade das Haubenbrimborium welches hier ortsüblich ist, herausstellen würden, wo es in Salzburg konkurenzierende Haubenrestaurants zum Ferkelfüttern gibt. Gute Entwicklung!

pastinake, 14.12.05 @ 15:29

@amigo
Ich meine nicht, dass Stimmungen im Lokal bewertet werden sollen. Aber jeder Tester hat einer subjektiven Einstellung zum Koch/Wirt. Diese wird massgeblich auch vom öffentlichen Bild derjenigen bestimmt. Die Lauten sind in Gourmetbewertungen erfolgreicher als die Leisen. Auch der beste Kriterienkatalog würde nicht viel helfen: Geschmack und Sympathie ist subjektiv. Daher sind mir Gourmetkritiker, die ich mit Namen kenne, um deren Vorlieben ich weiss und die mit ihrem Person zu ihrer Kritik stehen am liebsten. Viele der anonymen 49 Tester des GM neigen zu eitler Überheblichkeit, schlechter Gastro-Prosa und fallen allzuoft auf Modernismen herein.

amigo, 14.12.05 @ 11:40

@pastinake
wenn man augenblickliche stimmungen im lokal zur bewertung heranziehen würde, wäre sogar der versuch einer empirie völlig chancenlos, glaub ich. insofern ist die zweigleisigkeit mit punktewertung einerseits und beschreibung andererseits an und für sich nicht schlecht.

@minimalist
die bewertung von wein und von restaurants kann man schwerlich miteinander vergleichen: das eine ist eine konserve, zum zeitpunkt der verkostung unbeeinflussbar; das andere ein dynamisch-kommunikativer prozess, der durch bewusste beobachtung eines testers sehr wohl stark irritiert wird.

und apropos gute tage/schlechte tage: ein seit jahrtausenden sehr gerne vorgebrachtes argument gegen restaurantkritik - nur leider ebenfalls bar jeder empirischen realität. wenn stichprobenartig getestet wird, wird stichprobenartig getestet und eben nicht ein kontinuierlicher prozess. abgesehen davon: wer legt fest, was ein "guter" und was ein "schlechter" tag ist, und warum sollten nur "gute" tage bewertet werden (und somit nur ein bruchteil der wirklichkeit ...).
dass die speisinger generell guide-kritisch sind, ist eh klar, schließlich verbringen sie einen großen teil ihrer freizeit in restaurants oder beim gespräch darüber. von dieser marginalen peer-group auf breitere konsumentenschichten zu schließen, wäre aber fatal; und auch, wenn fragwürdige guides wie der vip-gourmet-club oder der tafelspitz für uns nichts zu bieten haben, so tun sie das für den nur wenig interessierten laien sehr wohl.

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