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Das Gastlog

20.05.06 @ 20:19

Trends am Teller

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Irgendwann gab s den Kaeseigel, den Toast Hawai, Sushi oder Tiramisu - allesamt Gerichte, die spezifisch mit einer Dekade, deren Mode, deren Musik... in Zusammenhang zu bringen sind. Der Thematik: Trendessen haben wir sogar ein ganzes Kapitel in unserem Buch gewidmet.

Sogar verschiedene Gemuesesorten trifft das Modediktat. Wie wichtig war doch die Kiwi zur ersten Platte von Madonna? Der Baerlauchhype laesst wieder nach und seit etwa fuenf Jahren Spargel ist wohl die Modefrucht schlechthin.

Ja, nix gegen Spargel, ich habe gerade vor einer Stunde das Balsamico Rezept versucht und war begeistert. Aber beim Einkauf am Brunnenmarkt ist mir ein anderes Stangerl untergekommen, das mich so wohlig an meine Kindheit erinnert: Rhababer. Das Kompott bei Oma war schon der Wahnsinn ueberhaupt! Also kaufte ich heute ein Kilo in der Absicht, einen Rhababerkuchen zu backen und beim Durchforsten meiner Kochbuchsammlung stellte ich mit Bestuerzung fest, dass Rhababer kaum ein Rezept wert ist. Das edle Gewaechs ist scheinbar keinen Trend wert.

Also liebe Speisinger - helft mir: Was kann man denn so alles mit Rhababer anstellen. Und verhelft doch diesem Gestaenge wieder zur notwendigen Ehre. Wir wollen uns doch keinem Spargeldiktat unterwerfen, oder?

9 Kommentare | Kommentar abgeben

PICCOLO, 29.05.06 @ 11:06

@pastinake
..vielleicht liegts an der Sorte. Früher hatte man die Ur- Sorten im Garten - weil Volksmedizin. Jene Sorten mußten geschält werden. Heutige Sorten sind Hybridsorten, welche auch roh ziemlich gut schmecken. Wenn man ein Freund von Bitteraromen ist dann schmeckt ja auch der "Naturzichoriensalat" gut oder die Wermutpflanze.
Solche Sorten Rhabarber gibt es dann zum rohen Verzehr. Probieren Sie Rhabarbermus einmal mit einem Schweinsbraten.. wird zu Knoblauch und Kümmel auch sehr gut schmecken.

Aber am Ende muß man ja nicht alles ausprobieren. Hauptsache man kennts.

pastinake, 29.05.06 @ 10:24

rhabarber - muss nicht sein
als kinder haben wir die stangen in garten ausgerissen und roh verspeist und wenns regnete waren die blätter unsere regenschirme. geschmeckt hat das saure und fasrige stengelwerk nicht wirklich, das sehe ich auch heute noch so. rhabarber hat aus meiner sicht keinerlei freuden zu bieten, ausser dem frischen geruch beim schälen. er ist sauer, roh durch die oxalsäure unbekömmlich, benötigt unmengen an zucker.
dazu ist die farbe des gekochten rhabarbers so richtig melancholisch rosa-graugrün und die fasern sind lästig. weil er so problematisch ist, wird er zu allen möglichen köstlichen früchten dazugeschummelt: zu erdbeeren und himbeeren - aber das ist nur eine verschlimmbesserung.
maximal als süsses gelee oder mus zu gänseleber für mich akzeptabel.

hh, 28.05.06 @ 19:35

aussergewöhnlich- rhabarber roh
unlängst im Elsass bei Jean George Klein im L´Arnsbourg (3 Sterne)wurden die längs geviertelten und ca. 10 cm langen rohen Rhabarber-Stangen in Zucker gewälzt und als Knabberei zum Aperitiv serviert, !!
Zusätzlich noch ein paar Kristalle Maldon Salz und ein Hauch Zimt oder Kardamom und ein Spritzer von den ätherischen Ölen einer Zitronen- oder Orangenschale sind dann der kleine Extrakick, einfach einmal ausprobieren! hh

PICCOLO, 28.05.06 @ 16:45

Verwertungsrezeptur für die Rhabarberpflanze – wirklich nur für Spezialisten


Die Blattrippen der Rahbarberpflanze kann man herausputzen, in Stücke schneiden und in mit etwas Natron und Zitronensaft versetztem gesalzenem Wasser bleichen und dann dann ganz leicht kochen. Sie eignen sich gleich den Mangoldstielen als Gemüsebeilage. Gut mit Butterbrösel "abgeschmalzen”

Ich verwerte viele Blattrippen und Stängel. Jetzt ist zum Beispiel der Liebstöckelstängel auch ein nettes Würz – Gemüse. In einer klaren Suppe als Scheibchen oder Julienne… Oder zum „abgeschmalzenen” Rhabarber.

Probiert es aus, die Rhabarberpflanze verdient es!

Minimalist, 22.05.06 @ 13:22

Rhabarber, weckt die Kindheit
In der Arbeitersiedlung, in welcher ich aufwuchs, gab es keinen Spargel, aber wuchernde Rhabargewächse in den kleinen Gärten.
Erdäpfel, Pletschnsalat, Gurken, Erdbeeren und Rhabarber prägen den ArbeiterInnegarten?
Manche aßen die Stängel. Mit etwas Zucker. Ich hatte einen Deal mit meiner Familie: ich 3/4 des Rhabarberkompottes, sie meinen Teil des Kaiserschmarren.
Auch die ganz grosse Küche kommt ohne Rh. nicht aus. Allerdings bedient sie sich nicht der meterhohen Stängel, sondern eher jener mit ca 1 cm Durchmesser, rot, manche sogar, wie Spargel, zum Teil in der Erde "vergraben".
Ich glaube seine Widersprüchlichkeit (die volle Palette: von grauslich zu himmlisch) macht ihn so interessant.
Im letzten Monat habe ich sowohl im "Gaig" ("Marmelade" zu Gänseleber) als auch im "The Feathers" (Creme als pre-dessert) Rhabarber genossen.
profiler hat vollkommen recht, in NY, London, Paris, Barcelona erzeugt die Hochküche feinste Rhaberberbeilagen (oft zu Leber). Und (auch wenn es schwer fällt) piccolo hat recht, als Kompott, Creme oder Gelee, ganz einfach, ist er himmlisch.
Aber unbedingt: OHNE Balsamico!

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