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Tischgespräche

07.11.06 @ 14:02

Dann aber noch: die Leser.

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Also sie. Wir. Alle. Nicht unbedingt Käufer der Guides, aber Mitverwender, Mitreder, vor allem Letzteres. Denn wer, ganz ehrlich, redet nicht gern mit, davon zeugen die regen Beiträge zu den Restaurants auf speising.

Wenn allerdings guideverführte Ignoranten, denen der Schein mehr ist als das Wesen (des Lokals, der Küche, der Gesamtbefindlichkeit) ihre Haubenhörigkeit laut vor sich hertragen, freut das niemanden außer sie selbst wohl, und man fragt sich:

Schreiben diese Bewertungsbücher denn auch wirklich für die Leser (wenn sie's ja schon angeblich nicht für die Gastronomen tun)?

16 Kommentare | Kommentar abgeben

kubse, 10.12.06 @ 00:26

da loggt sich ein Irgendwer ein und verreisst einen Koch!
@piccolo: Ja, du hast Recht, ich bin ein Irgendwer, das genügt mir auch völlig. Und genau deshalb schreib ich meine Eindrücke hier auf und sonst nirgends, weil ich denke, dass das hier der Ort dafür ist. Möglicherweise kriegt dadurch der einzelne Nichtfachmann, und das bin ich in jedem Fall, zu große Macht, aber das ist der Fluch und Segen des Internets - schau mal auf z.B. amazon, wer da aller meint, Bücher, CDs oder auch Digitalkameras verreißen zu können. Und für welchen Prozentsatz diese Postings eine Kaufhilfe darstellen.
Als ich speising kennenlernte, war genau das für mich der Grund, immer wieder rein zu schauen. Die Führer interessierten mich immer weniger, aber was Normalverbraucher für Eindrücke hatten, das war was Neues. Ich rechnete damals nicht mit einer solchen Fülle an "Fachleuten", wie sie sich heute in diesen Weblogs tummeln, und von einem jener zurechtgewiesen zu werden, macht mir gar nix aus. Nur möchte ich die Frage stellen, ob nicht das weiterhin der Sinn dieser Seite sein soll, dass Otto Normalverbraucher sich Gedanken über das PLV diverser 4-Hauber oder deren Wohlfühlfaktor abseits echter Kochkunst machen kann.
Die Idee, negative Kritiken auszuixen, sollte nicht so im Archiv dieses Blogs versickern - einerseits echter Zündstoff, andrerseits eine Betonung des Positiven?
PS: Auch ich muss mir in meinem Beruf des Öfteren Kritik von Halbgebildeten anhören, in noch viel öffentlicherem Raum als hier und noch viel negativer als ich je über irgendein Restaurant schreiben tät. Was einer dann davon hält, ist sowieso seine Sache...

PICCOLO, 21.11.06 @ 00:04

Vor gut 16 Jahren..
..da waren im Gault Millau bei 200 Haubenlokale verzeichnet und von den im Buch beschriebenen Vorkommnissen war noch keine Rede, da kam ich auf dem Weg von Stainach Irdning nach Bad Aussee zu einem sehr bekannten Lokal, es war wegen seiner Forellen bekannt und sonst ein typisches touristisch ausgerichtetes Grillspezialitäten Restaurant. Vorne hatten sie eine Tafel über dem Kasten mit der Speisenkarte, die ungefähr so lautete, dass überall ein Fehler passieren kann und sie keinerlei Wert legten auf Eintrag im Gault Millau. Offenbar waren sie sauer über eine Abstufung, genaueres wußte ich nicht.
Ich fand das auch irgendwie feindselig und es hat mich aber auch animiert vielen Aspekten der Gourmetkritik auf den Zahn zu fühlen. Ich dachte immer jeder sollte doch froh sein so eine Gratiswerbung zu erhalten. Dass damit flasche Axiome verbunden waren dämmerte mir später.


Am Ende habe ich das mit dieser Kritik immer weniger Ernst genommen. Es war aber dann auch ein Zeichen dafür wie wertlos solche Sachen in Wirklichkeit sind.

karlheinz, 20.11.06 @ 17:09

mitzitants unfall
@ piccolo:
eben.allein hierin sehe ich schon die vermessenheit des beurteilen wollens.
wenn his majesty hohenl. schon meint, beim gerer sei eh 3x getestet worden, so ist das ja schon kritik auf stammkunschaftsniveau!
andere, die einmal pro jahr (und manche, die ihren kritiken zuurteile selbst dies nur virtuell) residieren, sollen dann eine bewertung abgeben, an der sich blöderweise ein gerüttelt maß an kundschaft orientiert und bloß desderhalb das lokal erstmals besucht oder nicht.
auch wenn ich als wirt keinen wert lege auf führers orden: das ist geschäftsstörend!

PICCOLO, 20.11.06 @ 16:11

@karlheinz..
..angenommen ich esse bei NN. Dort ist der Oberkellner nervös weil sein Frau ihm vor einer Vietelstunde emitgeteilt hat,dass die Mitzitant einen Unfall hatte ... Oder nehmen wir die all zu menschlichen Geschichten weshalb eine unterbezahlte Küchenbrigade ( Köchs sind immer alle unterbezahlt) patout einmal in der Woche nicht so wie ein Uhrwerkel läuft und der Patisier jetzt Entremetier macht.

Ich war schon ab und zu zu solchen Zeiten nobel essen und bei mir, ob wohl pipifax Geschäft passierts auch das just zu Mittag die Geschirrspülmaschine streikt.und ich statt aufs Schnitzel aufzupassen einen Scheamm aus einem Ventil ziehen muß.

Ich denke immer daran, wenn ich auswärts bin , raten meinen Mitmenschen, schauts auf den Koch, bestellts gut, und wenn ich dann auch hier auf dieser Webseite die Kritiken lese, zweifle ich am Hausverstand gewisser Zeitgenossen.

Jo seid´s denn olle narrisch wurd´n?

Ich kann mit einer etwas zu dick geratenen Soße gut leben und ein zuviel gekochter Fisch ist auch keine Schande. Und das Geld? Bitte meine Herrschaften, das ist ohnehin nur dazu da unseren Tag zu verschönern. Das geben wir auch an anderen stellen oft umsonst aus.

Was mich dann an so edlen Lokalen stört ist die Steifheit mit der die angesprochenen Herrschaften diesen Sachen begegnen. Dann man soll es schon bemerken, auch wenns menschliche Probleme sind. Aber nicht an die große Glocke hängen. Schon gar nicht in so Pummerinnen wie diesen FÜHERERN.

Das Heil möge mit Euch sein!

karlheinz, 20.11.06 @ 14:50

buenos dias, mein führer!!
@piccolo: so kommts mir eh vor, und nicht erst seit kurzem.

interessieren täten mich ja auch die begründungen
(und muss nicht jeder von uns in seinem beruf jede handlung begründen können, so er ihn ernst nimmt? ich meine nicht die begründungen der eigenen vitalfunktionen vor der öffentlichkeit!)
der tw. exorbitant steilen gefälle einundderselben lokale in unterschiedlichen guides.
"how come"?, wie man unenglisch sagt, nichts desto trotz sprachlich dem mancherorts auftauchenden fachlichen niveau angepasst.

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