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Peter Gnaiger's Sternen-Logbuch

09.07.07 @ 10:16

Do grillt wer...

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Während Kubse vor den Salzburger Festspielen noch eine Woche lang in Kärnten Kräfte zum Geigen sammelt, sehne ich mir meinen Urlaub herbei. Nächsten Montag geht es los: Haus in Südfrankreich. Natürlich mit Kamin zum Grillen.

Ja, ja: Das Grillen. Das ist so eine Sache. Köche sagen ja, Grillen habe nichts mit Kochen zu tun. Beim Grillen würde man nur Fleisch verbrennen. Ist das der Grund, warum sich immer die Männer um die Grillerei bemühen? Das Festhalten an archaischen Ritualen? Tatsache ist: Die Grill-Fraktion ist mit einem Geheimbund vergleichbar! Es kursieren immer wieder Gerüchte, wie jetzt genau gegrillt werden sollte, mit welchen Hölzern besondere Geschmäcker erzielt werden können, Gerüchte von Zaubermarinaden machen die Runde. Und ist nicht tatsächlich in den Slommertagen der meistgehörte Satz unserer Breitengrade: "Do grillt wer..."

Sollte noch jemand an Sekundärliteratur im Netz interessiert sein, dann lege ich zwei Links ans Herz. Und zwar die Präsentation der aktuellen Grillweltmeister, die Waldviertler Hornochsen (die seit Jahren immer wieder ganz knapp vor den Salzburger Barbecue Bulls landen; die hießen übrigens schon Bulls, bevor es Taurin aus der Dose gab):

members.1012surfnet.at/hornochsen.griller/catering.htm

und die Homepage der derzeit wohl aufregendsten Grillausstatter Österreichs:

www.barbecue-point.at

Der Griller ist angeheizt: Jetzt warte ich auf Fleisch für den Blog...

32 Kommentare | Kommentar abgeben

sophie, 17.07.07 @ 23:18

grillen
die grillsaison hat endlich wieder angefangen und es ist daher wichtig, dass wir uns ein paar punkte in erinnerung rufen über die regeln des kochens draussen, da das das einzige kochen ist, das echte männer unternehmen, weil damit ja immer eine gewisse gefahr verbunden ist.
wenn ein mann sich dazu bereit erklärt, das grillen zu übernehmen, wird die folgende kette von ereignissen in bewegung gesetzt.
1) die frau kauft das essen
2) die frau macht den salat, bereitet das gemüse und den nachtisch.
3) die frau bereitet das fleisch fürs grillen vor, legt es auf ein tablett, zusammen mit allen notwendigen utensilien und trägt es nach draussen, wo der mann schon mit einem bier in der hand vor dem grill sitzt.
und hier kommt der ganz wichtige punkt des ablaufs.
4) DER MANN LEGT DAS FLEISCH AUF DEN GRILL.
5) danach mehr routinehandlungen, die frau bringt die teller und das besteck nach draussen.
6) die frau informiert den mann, dass das fleisch am anbrennen ist.
7) er dankt ihr für diese wichtige information und bestellt gleich noch mal ein bier bei ihr, während er sich um die notlage kümmert.
und dann wieder ein ganz wichtiger punkt !!!!
8) DER MANN NIMMT DAS FLEISCH VOM GRILL UND GIBT ES DER FRAU.
9) danach wieder mehr routine. die frau arrangiert die teller, den salat, das brot, das besteck, die servietten und saucen und bringt alles zum tisch raus.
10) nach dem essen räumt die frau den tisch ab, wäscht das geschirr und wieder ganz wichtig!!!!!!!:
11) ALLE LOBEN DEN MANN FÜR SEINE KOCHKÜNSTE UND DANKEN IHM FÜR DAS TOLLE ESSEN.
12) der mann fragt die frau, wie es ihr gefallen hat, mal nicht kochen zu müssen und wie er dann sieht, dass sie leicht eingeschnappt ist, kommt er zu dem schluss, dass man es den weibern sowieso nie recht machen kann.
na dann PROST!!!!!!!!!!!

TomCool, 17.07.07 @ 22:41

Anmeldung?
War da ned irgendwo eine Möglichkeit zum Anmelden für ein Fest beim piccolo???

Wir täten zu dritt kommen mögen.

Einer ist Selbstversorger. ;-)

wird da eh gegrillt? :-D

PICCOLO, 17.07.07 @ 17:52

@sonjaaa
Die Gelegenheit für mich was "boshaftes" einzubringen. Ob es wirklich böse ist kann ich nicht versprechen. Aber am Metzger meines Vertrauens sehe ich wie "Grillen" zu einer Dekadenzerscheinung generiert!
Da brauche ich nicht an die Grills in Ostberliner Plattenbauwohnungsbalkone denken, dort ist es sicher nicht so dekadent wie hierzulande, wochenends in der Häuslbauer Siedlung.

Da ist Freitag, Samstag bei unseren zwei Dorfmetzgern der Teufel los. Ab Dienstag fahren de drei Metzgerburschen Sonderschichten. 500 Leberkäse zu 1000g in einer Aluwanne, teilweise mit Käseeinlage oder italienisch als Pizzavariante macht man da verkaufsbereit. 900kg Innviertler Speck muß gepoltert, gepökelt und in zwei Tagen geselcht sein. Im Lieferwagen sehe ich , während mein Kalbsschlögel ausgeladen wird einen 50 Kilosack Schredderkäse, nein nicht Cheddar - Schreddar vom Schärdinger. Abfall.
Käsegriller gehen weg ohne Ende, bis zu 3000 Stück an einem Wochenende. eine Palette Salate in Dosen und Grillmarinaden vom Metzgerbedarfsgeschäft in 10l Gebinden. (aus Frankfurt am Main)
Ich glaube nirgends würde ein Lebensmittelkontrolleur soviele Untaten auf einmal feststellen wie bei sochen Metzgerorgien mit Brutzelwürsten und marinierten Schweinsripperln.
Ja die Schweinsripperl, das gibts Engpässe, ein niedersächsischer Fleisch LKW (Nordfleisch) parkt im 2 Wochenrhytmus vor meinem Metzger, hier wird mit Ripperl und Brutzlersachen geklotzt nicht gekleckert. In großen Bottischen wo man 500 Stück auf einmal hineinbringt mischen die Metzgerburschen die Brühe auf. Diese Brühe bleibt gleich den ganzen Sommer im Bottich, weil die ist so scharf dass keine Fliege lange daran naschen kann. Nur ganz verblödete vom Nitrat besoffene legen dort ihre eier ab. Ab und zu ersäuft ein fettsüchtiger Ratz.....

Ja die Grillzeit ist Weihnachten und Ostern zusammen für die Metzger, da geht wirklich alles raus. Was man selber nicht hat kauft man dazu. Seperatorenfleisch aus Ungarn kommt unter die Proleten, das würds jeden Arbeiterkammerpräsidenten glatt flach umhauen. Das wird so schnell gegessen, dass man es einfach nicht zum kontrollieren bekommt... Der Nitratgehalt der Kläranlage verdreifacht sich.

Wer grillt kauft natürlich viel größer ein als wenn wer sich eine Polenta kocht. Obwohl das Polenta in dieser heissen Zeit wesentlich gesünder wäre. Aber die typischen Proletengriller sind ja richtige schwergewichte (A richtiger Mann fängt bei 100 Kilo an) "Big Beautiful Human Beeings BBHB" Barbeque Bellys Heritage Bulls... Für diese Kategorie Mitmenschen ist das Grillfest eine Orgie, das ist so geil , da merkt keiner wenn wer gleich den Leberkäse kiloweise verdrückt. Majonäse und American Dressing! Senf und Ketchup zum feisten Brutzlerwürstl geilen einfach die XXL Welt irre auf.
Der Metzger meines Vertrauens hat gleich einen Drogerie Laden daneben, aber keiner kauft was gegen den Sodbrand. Offenbar sind Grillfreunde innen anders gebaut. So Fleischbeutel mit vorne und hinten eine Loch, der Kopf ist wie bei allen Menschen oben.

Auf englisch sagt man : edible waste - auf Deutsch darf man das im Zusammenhang mit Essen nicht erwähnen, das essen ja die Mehrheit.. So gesehen ist es eine gute Möglichkeit den Müllberg über das Gedärm der Grillmeister zu verkleinern. Grillen ist Staatspolitisch wertvoll (Verminderung des Sondermülls auf biologischem Weg) Aber ein Blick in die Gemeinde Müll Sammelstellen zeigt schnell wieder ein etwas komisches Bild: Viele Griller entsorgen ihre Rippchen im Altglascontainer....

So jetzt ist mir ganz heiss in der Birne, Im Bild vor mir erscheint die gute Fee. Was sehe ich sie ist ganz nack? Ich habe wieder meinen Frust hier abgeladen und hoffe es freut sich der Herr Patzig, der Fürstenfelder, die ich daheim an ihren Geräten grüße und alle anderen Kollegen und Streiter für ein besseres Sonnensystem.

Euer Piccolo.




sonjaaa, 17.07.07 @ 11:01

zu heiss zum speisingern
es sei mal festgestellt: jetzt ist es sogar zu heiss zum speisingern. Schon der Gedanke an eine Grillerei treibt mir den (Angst)schweiss auf die Stirn. Ein gekuehltes Bier hingegen,...

Im Uebrigen: Zwar bin ich noch immer nicht in der Lage, Sonja s Schuhbesitz quantitativ zu ueberholen (trotz redlicher Bemuehungen), aber diesen Jagdinstinkt auf Textil und Leder kann ich durchaus nachvollziehen. Verwandtschaft zum leiblichen Genuss ist ja auch erkennbar: ob optisch oder kulinarisch: Genuss ist eine Form von Eitelkeit.

Und bevor wir nun in Machoismen abtauchen: Zeit mir einen uneitlen Mann und ich gebe eine Runde Eiswuerfel aus.

alma, 14.07.07 @ 12:28

Was grillt denn da ...?
Perfektes Grillwetter verspricht gerade die sanfte Frauenstimme beim Wetterbericht - der Run auf die einschlägigen Kühlvitrinen im Supermarkt war schon um 8 Uhr morgens entsprechend intensiv.

"Was grillt denn da ...?" war vor vielen Jahren der Ausruf meiner damals 2jährigen Tochter bei einem Spaziergang durch sirrende abbruzzesische Felder - "Il grillo" die logische Antwort. Ja was denn, wird man sich heute und morgen bei abendlichen Spaziergängen durch die Gartensiedlungen wohl fragen können. Mit meinen tandoori-Feinheiten bin ich jedenfalls gegenüber der massiven Steak- und Schopf-Präsenz einer sommerlich überbordenden männlichen Fleischwütigkeit regelmäßig weit abgefallen; ritualisierte Fleisch- und Bierexzesse einer sonst so sittsamen Tischgesellschaft stiegen (steigen wohl auch weiterhin ohne mein Beisein) in Korrelation mit den warmen Sommernächten an.

Solche Erfahrungen aber sagen nichts darüber aus, dass das Zusammentreffen von Sommernächten, Männern, Fleischbergen und Grillen ein kausales sei. Irgendetwas muss halt grillen ... doch weil Sommer ist !?

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