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Peter Gnaiger's Sternen-Logbuch
17.07.07 @ 10:33
Schutzschild für bella Italia
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Und wieder mal gibt es ein Gütesiegel zu bestaunen: A.R.I.A. heißt es. Der aus Apullien stammende und in Wien ordinierende Koch Nicola d'Atri (Osteria d'Atri in der Schauflergasse) hat es in Zusammenarbeit mit den italienischen Behörden und den beiden ambitionierten Gastronomen vom Restaurant Aubergine (auch in Wien) aus der Taufe gehoben. Mit diesem Gütesiegel soll gewährleistet werden, dass - wo italienisch drauf steht, auch italienisch drin sein muss.
... und weil sich meine beiden kinder gerade zu massakrieren beginnen, stelle ich euch jetzt einfach den link dazu, was mir bei den sn zu diesem thema eingefallen ist - ich hoffe auf interessante beiträge...
www.salzburg.com/nwas/archiv_artikel.php?xm=3400819&res=6
38 Kommentare | Kommentar abgeben
PICCOLO, 24.07.07 @ 10:26
Medaillons und so ...
Die Politiker haben das Problem, dass sie ihrem Volke die Welt erklären müssen, darauf warten ihre Bürger nämlich, weil ihnen vorher das Hirn parteipolitisch zerfleddert wurde und sie sich keinen Reim auf das Wirrwarr der - Bleib im Dorf und lebe die Welt - Mentalität eifällt, die sie ja zwangsläufig wieder leben müssen. Der ideale GV - ich nehme an das heisst Geschlechtsverkehr, wird ja auch so erklärt. Im Fernsehen wird das durch die Gegend schnackseln gelebt - das ist spannend und kein Krimi kommt mehr ohne Ausschweifungen aus und daheim solls wie in der Biedermeierzeit sein. Sonst lassen wir und scheiden. Jeder Junkfoodtempel freut im Grunde die Bürgermeister, denn das ist modern und kosmopolitan, Wirtshauskultur befriedigt die Nationalisten.
Bei der nationalen Küche, jetzt die Italienische, ist es ähnlich. Es gibt so viele Möglichkeiten dieses Thema umzusetzen, aber es wird nur eines damit bezweckt: Die Lieferanten zu befriedigen die ja wie die Schwammerln am Rande der kulinarischen Kultur aus dem Asphalt geschossen sind. Italienische Küche historisch anpacken getraut sich niemand. Das wäre leicht, fachlich interessant und für die Kundschaft gesund. Aber das befriedigt nie den Markt. Und was den Markt nicht tangiert ist wirtschaftspolitisch tabu. Ein LKW sichert auch Arbeitsplätze die man geschaffen hat.
So will man sich wie der Jüngling im Boticcellii Gemälde sehen der seine kleine Welt im Medaillion herzeigt. So als Kondensat von der großen Gut - Essen Nation, damit man glauben machen kann es käme auf dem Rücken von Maultieren übern Brenner und Semmering. Oder als Beweis seines Könnens etwa. Dabei reichen 1000 Leben nicht aus um nur annähernt etwas zu können das wirklich auffallend nennenswert wäre.
Und es erreichen wirklich gute Nahrungmittel nicht einmal hierzulande die Restaurants mehr auf natürlichem Wege.
Denn die hiesigen Produzenten wirklich guter Sachen pfeiffen auf Vermarktung - weil sie die Ware ohnehin aus der Hand gerissen bekommen, oder ihnen die Bürokratie der "politisch Verbandelten Märkte" zu dumm ist. Denn um das Letztere gehts auch.
Solche Medaillons sind der Ausweis des Devotismus vor Mächten die sich in die Kluft der Köche werfen.....
knatere, 24.07.07 @ 10:15
Aufkleberfetisch
Da werden sich dann an einigen Lokalen noch mehr "Pickerltrophäen" sammeln als Zeichen wie potent nicht das Lokal und seine Küche sei..
Und der Preis dafür wohl auch.
sonjaaa, 23.07.07 @ 18:40
echt
suess find ich ja immer, wenn sich dann Wirte und Medien schoen brav von Politikern vor den Echtheitswagen spannen lassen. Mit Michi Haeupl auf s Foto, der sich fuer das echte Wiener Beisl (die juedische Geschichte bewusst vergessend) einsetzt, oder mit Fuerst Proell beim selbstlosen Kampf fuer echten GV,.... echt naiv oder?
karlheinz, 23.07.07 @ 17:27
Sucht nach angeblichen Originalen oder echter Echt
stimmt! und wer redet die uns ein?
trotzdem gilt der profet nix im eigenen land - oder, versuchen wir ihn damit zu übermalen?
wem graut vor sterz, vor bottarga, vor gerstln, vor baccalao, vor kernöl, vor haggis, vor......?
der türkische sterz liegt im ansehen noch immer vor'm brennsterz, wohl weil er als "türkischer" schon immer der polenta gegenüber als autochton angesehen wurde.
darum kostet ein wiener schnitzel am graben wahrscheinlich auch so viel. nicht nur wegen der pekuniären potenz des clientels.
mari, 23.07.07 @ 15:04
Suggestivum ?
Kauft nicht bei ........ - Kaufts bei mir! Das solls offenbar heissen wenn wo ein Gütesiegel klebt, denn so zielich viele Gütesiegel sind Blendplaketten auf die gleichzeitig dümmliche Geschäftsleute und debile Kunden sich verlassen. Schaut her ich bin besser - und wenn ihrs nicht glaubt, dann zeig ich Euch an!
Der Mensch wenn er ganz frei wird - fängt sich damit selber ein und merkts erst wenn wieder die Faschisten herrschen.. servus.

--- 04.09.18 @ 20:56
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Peter Gnaiger's Sternen-Logbuch --- 04.08.07 @ 20:16
Tischgespräche --- 11.05.07 @ 11:48
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Das Weinlog --- 01.06. @ 21:16
Christoph Wagner's Weblog --- 04.02.06 @ 13:33
